11. Januar 2014 | Verfasst von Michael
Was haben “Romeo und Julia” und “Upside Down” gemeinsam? Richtig, eine Geschichte über die Liebe zweier Menschen über alle Grenzen hinweg. Damals waren es noch allein die gesellschaftlichen Grenzen, heute kommen die räumlichen Gegebenheiten dazu. Lediglich die Darstellung ist inzwischen eine andere. Da es heutzutage kaum noch dieses Adelsdenken im eigentlichen Sinne gibt, ist es schwer geworden einer Liebe so viel Glanz zu verleihen, wie es damals noch möglich war. Also entschloss man sich kurzerhand die Idee beizubehalten, die Umstände aber sprichwörtlich auf den Kopf zu stellen. Denn genau das passiert bei Upside Down, zwei Welten stehen über Kopf zueinander. Das macht es ungleich schwerer für die zwei Turteltauben. Doch mehr zum Inhalt erfahrt ihr jetzt gleich.
Inhalt:
Die Geschichte von Upside Down erzählt von Adam (Jim Sturgess), der in einem Universum lebt, das mit unserem nur bedingt vergleichbar ist. Wenn er gen “Himmel” schaut sieht er kein Wolkenmeer auf blauem Hintergrund wie wir das die meiste Zeit tun. Er sieht eine andere Welt, die auf dem Kopf zu stehen scheint. dort ist die Schwerkraft umgekehrt und so sieht er Menschen auf dem “Kopf” laufen, das Meer und viele andere verrückte Sachen. Adam ist mit seinem bescheidenen Leben zufrieden, auch wenn er Tag für Tag an das Mädchen denkt, das er als kleiner Junge getroffen hat und nicht mehr vergessen kann. Eden (Kirsten Dunst) lebt jedoch in der Welt der Wohlhabenden. Die Regierung der beiden Welten verbietet den Kontakt untereinander strengstens. Doch die beiden verlieben sich, auch wenn eine Zukunft nahezu unmöglich scheint. Adam will um sein Glück kämpfen und lässt dabei keine Möglichkeit außer Acht, auch nicht die Möglichkeit zur “Bekämpfung der Schwerkraft”.
Fazit:
Es ist immer so eine Sache, wenn man die Idee von Anderen aufgreift und versucht, sie an unsere Zeit anzupassen. Upside Down macht aus meiner Sicht genau das anhand der Liebesgeschichte um Romeo und Julia. Die Macher und somit der Film sind damit zwar nicht komplett gescheitert, können aber sicher auch nicht überzeugen. Woran liegt es, dass es Upside Down nicht geschafft hat mich zu fesseln? Mit Sicherheit am Wenigsten an den Schauspielern, denn sowohl die Hauptdarsteller Jim Sturgess und Kirsten Dunst, als auch die Nebendarsteller Timothy Spall und James Kidnie, machen ihre Sache ordentlich. Was aber fehlt ist Gefühl, Glaubwürdigkeit und nicht zuletzt spannende Charaktere. Wenn man Adam und Eden in den ersten Minuten sieht, dann wird schnell klar, wie die Zwei ticken und wie eintönig der Film werden wird. Auch die Dialoge zwischen den Beiden sind einfach zu flach, als dass man in Jubelstürme ausbrechen könnte. Einziger Lichtblick ist hier Bob Boruchowitz, gespielt von Timothy Spall, der mit Witz und Charme den Film wenigstens ein wenig aufheitert.
Hinzu kommt, dass im Film selbst eigentlich nicht viel passiert, er keine spannenden Wendungen hat und die Handlung eigentlich schon durch die Dialoge vorhergesagt wird. Ein Beispiel gefällig? Adams Freund weißt ihn auf die Probleme eines Treffens mit Eden nach Jahren ohne Kontakt hin: “Glaubst du wirklich, sie wird dir in die Arme fallen und ihr werdet für den Rest eures Lebens glücklich sein? Was, wenn sie sich nicht mal an dich erinnert?”. Bezeichnende Szenen wie diese gibt es in Upside Down wie Sand am Meer. Dass sich der Film dann noch so zieht (es könnte auch daran liegen, dass man keine Überraschungen mehr zu erwarten hat) tut sein Übriges und so ist er aus meiner Sicht schlicht und ergreifend Zeitverschwendung.
Positiv hervorzuheben sind aber wenigstens noch zwei Punkte. Zum Einen wie schon erwähnt Bob Boruchowitz, der ein Charakter ist, wie man ihn sich vorstellt und wie er dem Zuschauer gefällt. Mit ihm kann man mitfühlen, mit ihm hat man Spaß und mit ihm leidet man mit, wenn es denn gerade mal nicht so gut läuft. Der zweite und fast noch wichtigere Punkt sind die Bilder, die Regisseur Juan Solanas an manchen Stellen zustande gebracht hat. Zum Teil atemberaubend schöne Landschaftsaufnahmen, Sonnenuntergänge (auch wenn manche dieser Bilder sicher keine echten Aufnahmen sind) und Menschenprofile, die wenigstens ein Lichtblick sind, wenn auch ein kleiner.
Sicher seid ihr nach der Kritik nicht überrascht, wenn ich euch den Film nicht großartig ans Herz legen kann. Es tut mir ja leid, aber mit Upside Down haben sich Kirsten Dunst und Jim Sturgess sicher keinen Gefallen getan. Deswegen sage ich euch: Finger weg von dem Film. Einziger Grund, sich den Film doch anzuschauen, wäre vielleicht noch, wenn er mal im Fernsehen läuft und ansonsten auch nichts Besseres in Sicht ist.