Dieser Grenzposten schaut eigentlich sehr malerisch aus; Kolonialvillen in einer hübschen Parkanlage und zwei üppig geschmückte Grenztore im Abstand von zwei Meter – sie haben nämlich nicht einmal ein gemeinsames Grenztor!
Die indischen Grenzbeamten tragen khakifarbene Uniformen mit weissen Stulpen und Mützen mit feuerroten Kämmen, die pakistanischen schwarze Uniformen mit roten Bauchbinden und dazu Turbane mit gefächerten Kämmen. Im Stechschritt gockeln sie vor dem jeweiligen Tor auf und ab. Das ganze schaut – öööhm – sagen wir mal „pittoresk“ aus.
Für uns bedeutete Wagah Border jeweils einen ganzen Tag lang pingelige Kontrollen, sinnfreien Papierkram und eine endlose Warterei. Wir waren den Beamten völlig ausgeliefert, deshalb reifte bei mir der Gedanke, es ihnen heimzuzahlen.
Als sich einmal eine günstige Gelegenheit bot, lieh ich mir von einem Grenzbeamten seinen Stempel aus. Also bis auf weiteres; dauerhaft. Für mich war der Stempel ein nettes Souvenir. Und dass ich dabei einen Grenzer entmannt habe, war ein nicht unerwünschter Nebeneffekt.