Auf unserem Mist gewachsen
Cornelia Diesenreiter studierte unter anderem Umwelt- und Bioressourcenmanagement und Design and Innovation for Sustainability, ist zudem aber auch gelernte Köchin. Ihre Überzeugung etwas gegen Lebensmittelverschwendung zu tun ist wortwörtlich auf ihrem Mist gewachsen. Na gut, nicht wirklich auf ihrem, aber auf unser aller Mist. Bei einer Restmüllanalyse stellte sich heraus, dass von 1,5 Tonnen Müll, 450kg Lebensmittel waren und sie beschloss dagegen etwas zu unternehmen. Im April 2016 startete sie eine sehr erfolgreiche Crowdfunding Kampagne und voila der Startschuss für unverschwendet war gefallen. Unterstützung bekommt sie von Mitgründer und Bruder Andreas, der für die Bereiche Design, Fotografie und Marketing zuständig ist.
„Unser Ziel ist es mit unverschwendet eine kulinarische Lösung zu schaffen, die unnötige Lebensmittelverschwendung verhindert, somit Energie und Ressourcen effizienter nutzt und einen genussvollen Zugang zu einem nachhaltigen Leben ermöglicht.“
Rettet das Obst!
Allein in Österreich entstehen jedes Jahr 760.000 Tonnen Lebensmittelabfälle. Durch traditionelle Verfahren wie Einkochen und Einlegen werden bei unverschwendet aus den überschüssigen, jedoch stets qualitativ hochwertigen frischen Früchten und aus Gemüse und Kräutern, in liebevoller Handarbeit Produkte wie Fruchtaufstriche, Gelees, Sirupe und Chutneys hergestellt. „Überschüssig bedeutet im Fall von unverschwendet, dass Bauern und Bäuerinnen sowie Privatpersonen, mehr Früchte oder Gemüse haben, als sie selbst verarbeiten oder verkaufen können. Wir beziehen diese im Großraum. Wenn es sich auszahlt kommen wir auch in private Gärten. So konnten wir zum Beispiel eine sehr regionale Marillenmarmelade, mit Früchten direkt aus einem Wiener Schrebergarten, kreieren.“
Zero Waste auf die genussvolle Art
Im Jahr 2016 konnten so bereits 2,5 Tonnen Obst und Gemüse vor dem Verderben bewahrt werden. „Uns ist es wichtig, dass Nachhaltigkeit mit Genuss gleichgesetzt wird und nicht als Verpflichtung gesehen wird. Das erreichen wir mit qualitativ und geschmacklich hochwertigsten Produkten, einer einzigartigen Geschichte jedes Gläschens und der kulinarischen Unterstützung von HaubenköchInnen und ausgewählten Spitzenlokalen in den verschiedensten Bereichen.“
2017 soll sowohl die Produktion von unverschwendet verzehnfacht (ca. 45.000 Gläschen) als auch ein umfassendes Konzept entwickelt werden, das die Geschwister langfristig auch in anderen Städten Österreichs und Europas implementieren wollen, um Verschwendung zu verhindern.
Die Produkte, die von „Marille Vanille“ bis zu etwas gewagteren Sorten wie „Hokkaido Kürbis mit Spritzwein“ reichen, können in ausgewählten Feinkostläden, via Onlineshop oder direkt in ihrem Geschäftslokal am Schwendermarkt erworben werden.
Unverschwendet
Schwendermarkt Stand 18
1150 Wien
Fotocredits: © unverschwendet
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