Unterwegs zur Festung Rosenberg | Folge 2 (2)

Unterwegs zur Festung Rosenberg | Folge 2 (2)

Ich habe Dir ja im letzten Teil schon von den zahlreichen Festungswerken und Bastionen erzählt, alle in ihrer Baugeschichte hier aufzuzählen würde den Rahmen sicherlich sprengen.

Die Festung Rosenberg ist sehr groß und wurde im Laufe ihres Bestehens mehrfach umfassend erweitert und modernisiert. Man passte sie den militärischen Gegebenheiten der Zeit an.

Zur Festungsanlage gehörten auch sehr viele Stollen, einige davon wurden für einen etwaigen Minenkrieg angelegt. Im Belagerungsfall wollte man die Stollen bis weit unter die feindlichen Linien voran treiben.

Unterwegs zur Festung Rosenberg | Folge 2 (2)

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Im Zuge einer Führung trippelt man durch einen sehr schmalen und langen Stollen, Bilder gibt es keine, es war stockdunkel und es gab keinerlei Licht, erst am Ende des Tunnels ;)

Eine interessante Erfahrung so unter der Erde und später konnte man von Oben sehen wo man ungefähr gelaufen ist. Kann ich nur empfehlen.

Wie ich schon erwähnt habe ist die Festung sehr groß, mehr als 23 Hektar war die größte Ausdehnung, heute ist hiervon manches vom Wald erobert, ganz friedlich J

Unterwegs zur Festung Rosenberg | Folge 2 (2)

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Kronach gehörte in der Zeit von 1122 bis zur Säkularisierung zum Hochstift Bamberg, also herrschten hier die Bamberger Fürstbischöfe. Mein Ahne war „Nicolaus Schröpel Prätor zu Reichenbach ex Bambergensis", er lebte also auch in diesem Gebiet.

Die Festung Rosenberg wurde errichtet um das Territorium der Fürstbischöfe zu schützen, zeitweise suchten die Herren auch selbst hier Schutz mit samt dem Domschatz.

Im Zuge der moderneren Waffenentwicklung verlor die Festung im 19. Jahrhundert an Wichtigkeit, heute gehört sie der Stadt Kronach und wird touristisch genutzt - gut so!

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Wer hat die Festung eigentlich gegründet?

Man nimmt an es war der Bischof Otto I. von Bamberg, welcher dieses Gebiet um 1122 von dem damaligen Kaiser Heinrich V. als Geschenk für Tätigkeiten beim Wormser Konkordat erhalten hatte.

Da wurden großzügige Geschenke gemacht, wie mir scheint. Ich war zwar auch schon in Worms, aber ein Geschenk erhielt ich nicht dafür ;)

Seine erstmalige Erwähnung findet der Rosenberg in einem Schreiben vom 12. Juni 1249 als „Rosenberc". Das Schreiben stammte von Papst Innozenz IV.

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Im Laufe ihres langen Bestehens musste sich die Festung auch immer wieder mit kriegerischen Auseinandersetzungen befassen. Im Zweiten Markgrafenkrieg marschierte am 10. Oktober 1553 der Markgraf von Brandenburg-Kulmbach Albrecht II. Alcibiades vor Kronach auf und forderte die Übergabe der Stadt. Er konnte die Stadt allerdings nicht belagern und zog wieder ab, dafür wütete er in anderen Teilen der Region umso mehr, sogar Bamberg musste sich ihm geschlagen geben.

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Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges kam es wieder zu verschiedenen Angriffen durch die Schweden und deutscher Verbündeter. Bis heute findet hierzu eine jährliche Schwedenprozession statt, im Gedenken an den erfolgreichen Wiederstand zu jener Zeit - erstaunlich.

Kriege immer wieder Kriege.

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Am 10. Mai 1759 rückten preußische Truppen unter Karl Gottfried von Knobloch heran und nahmen Stadt und Festung unter Beschuss, allerdings waren die Geschütze wohl nicht stark genug - die Geschosse der Festung wohl schon und so brachen die Preußen die Belagerung schon bald wieder ab.

Im Rahmen der Säkularisation des Hochstifts Bamberg fiel dann die Festung und die Stadt, ganz ohne Kampf, an das Kurfürstentum Bayern.

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Im Jahr 1806 war die Festung dann Heerlager für die Franzosen unter Napoleon Bonaparte bei seinem Feldzug gegen die Preußen.

Danach kam es eigentlich nie mehr zu größeren Kampfhandlungen und im Jahr 1867 hob das „Kriegsministerium" die Eigenschaft als Festung offiziell auf. Bis 1875 wurde der Rosenberg nun als Gefängnis genutzt.

Am 14. Mai des Jahres 1888 - richtig, das Drei-Kaiser-Jahr - erwarb die Stadt Kronach die Anlage für 32.000 Mark und bewahrte sie vor der endgültigen Schleifung, schön J

Im Ersten Weltkrieg wurde das Areal wieder Gefangenenlager, hier war unter anderem der spätere französische Staatspräsident Charles de Gaulle inhaftiert. Auch im Zweiten Weltkrieg wurde der Rosenberg genutzt, so sollten hier Teile für den Düsenjäger Messerschmitt Me163 hergestellt werden, es kam nie dazu.

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Zurück in friedlichere Zeiten.

Heute ist die Festung Rosenberg komplett unter Denkmalschutz.

Für die Stadt Kronach ist der Besitz eine teure Sache, die Sanierung verschlingt Millionen Euro.

Sehenswert ist die Fränkische Galerie, welche ein Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseum darstellt. Hier werden fränkische Kunstwerke von Hans von Kulmbach, Veit Stoß, Tilman Riemenschneider und auch Lucas Cranach ausgestellt.

Habe ich mir angeschaut und war begeistert, wirklich absolut sehenswert.

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Insgesamt hat mir der Besuch auf dem Rosenberg sehr gefallen, die Anlage ist schon sehenswert - so groß und Eindrucksvoll liegt sie schön über Kronach.

Wenn Du also in der Nähe bist, dann schau doch vorbei, es lohnt sich J

Ich habe eine Reihe weiterer solcher Berichte in der Entstehung, mal schauen wohin es als nächstes geht ;)

Hab eine schöne Zeit.


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