Unterwegs viel los

Unterwegs viel los
Als ich am nächsten Tag das Gasthaus verlasse, eilen gerade ein halbes dutzend Solaten im Laufschritt vorbei. „Unterwegs zur Front", meint der Wirt und erklärt mir in groben Zügen den vorherrschenden Konflikt zwischen den Sturmmänteln und dem Kaiserreich. Nicht, dass es Steinbühel direkt betreffen würde, aber gelegentlich scheint es dem kleinen Gasthaus gute Kundschaft einzubringen. Offenbar hat sich auch bereits herumgesprochen, dass ich nach Einsamkeit unterwegs bin - ein gewisser Pactur bittet mich, seiner Arbeitgeberin Bryling eine Botschaft zu überbringen. Er arbeitet in der hiesigen Mine, von der ich noch gar nichts wusste, und ist mit einer Lieferung im Rückstand. Ich solle sie ihm vom Hals halten, das kann ja heiter werden. Als ich mich ziere, bietet er mir an, ein paar Barren verschwinden zu lassen. Das ist zwar nicht ganz meine Art, aber wenn es ihn glücklich macht... ich willige ein und marschiere sogleich los, ehe mir noch mehr Leute etwas aufschwatzen.
Kaum eine halbe Stunde unterwegs und schon werde ich von ein paar Männern angesprochen. Ob ich nicht einen Schluck Honigbräu-Met mit ihnen trinken wolle? Mir ist unwohl dabei, die drei kommen mir vor wie Wegelagerer. Als ich vorsichtig verneine, hält mir der Gute einen kleinen Vortrag über den Met und dessen Geschmack. Innerlich seufzend willige ich schliesslich ein und trinke einen Schluck mit ihnen. Schlecht ist er nicht, wärmt innerlich, aber ein Becher voll genügt mir für die nächsten zwei Monate. Glücklicherweise ziehen sie ohne weiteren Kommentar von dannen, also doch keine Banditen. Mir solls recht sein, denn es liegt noch ein langer Weg vor mir...
Unterwegs viel los
...der bereits nach einer halben Stunde Marsch wieder unterbrochen wird. Drei Gestalten scheinen auf mich zu warten; der Kleidung nach Händler. Wehe, wenn die mir auch diesen Honigmet aufschwatzen wollen! Aber nein, wir kommen schnell ins Gespräch und ich kann etwas Geld herausschlagen, alten Plunder verkaufen und kann so Körper und Geist erleichtern. Denato erzählt mir von Morthal, dass er dort gerade Handel trieb und nun nach Winterfeste unterwegs ist. Eine stolze Reise, doch auch unterwegs lassen sich gute Geschäfte machen, versichert er mir.
Die Unbekümmertheit kommt uns sogleich teuer zu stehen - ein wilder Schneewolf hat unsere Vorräte gerochen und springt überraschend aus dem Gebüsch! Hektisch ziehe ich meinen Bogen, während Denatos Leibwächter das Tier frontal in die Mangel nehmen. Mein erster Pfeil trifft völlig verspätet die Schulter des aggressiven Tieres, der zweite saust ellenweit daneben vorbei, kaum dass es bereits niedergestreckt am Boden liegt. Noch immer Keuchend und mit weichen Knien muss ich gestehen, nicht vorbereitet gewesen zu sein. Nun verstehe ich sehr gut, warum die Händler hier so viel Geld für zwei oder mehr Leibwachen abdrücken. Nach diesem Schrecken verabschieden wir uns und ich ziehe weiter gen Westen, bis Morthal soll es nur noch rund eine Stunde dauern. Wir versprechen einander, auf der Hut zu bleiben.

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