Unterwegs| La Isla Blanca Ibiza - Santa Eularia, Teil I

Von Frauke Döring

Ich gebe zu, dass ich nicht auf dem Bauch auf der Strandpromenade in Santa Eularia gelegen habe. Ein Zugang zum Strand ist so angelegt, dass ich genau diesen Blick auf die Füße der Urlauber hatte. Perfekt für cam under foot!



Für den Holzweg habe ich mich aber tatsächlich auf den Strand geworfen. Nicht wissend, dass ich genau diese Bilder an einem Mittwoch zum bloggen brauchen würde, habe ich sie einfach so geschossen.
Und weil wir gerade hier so nett zusammensitzen und plaudern, erzähle ich euch ein bisschen von meinem Urlaub auf Ibiza. Das war im Herbst letzten Jahres - Sonne nach dem Sommer und für den Winter tanken.

Kein TraumurlaubIch reise allein, habe mein Hotel mit Bedacht ausgesucht. Dachte ich. Versprochen wurde mir ein unvergessliches Erlebnis (für das ich horrendes Geld bezahlt habe) - ich habe tatsächlich eins bekommen. Allerdings nicht im positiven Sinne. Es fing schon mit unfreundliche Personal am Flughafen in Deutschland an und sollte sich noch um einiges steigern. Auf Ibiza in aller Herrgottsfrühe (kurz nach sieben am Morgen) angekommen, kam mein Koffer mit abgerissenem Griff vom Laufband und wir wurden von Regen empfangen.

Wenn's läuft ... Und wie das so ist, wenn's schon mal gut läuft, saß im Transferbus der tagesfreundlichste Busfahrer und Leute, mit denen ich ganz bestimmt nicht meinen Urlaub verbringen wollte. Der Transfer dauerte über eine Stunde, weil Portinatx am entgegengesetzten Ende der Insel liegt. Nach und nach stiegen so ziemlich all die Menschen aus, nach deren Gesellschaft es mich so gar nicht gelüstete. Und oft an ziemlich fragwürdigen Hotelanlagen. Also konnte ja doch noch alles gut werden.
SensimarHeißt eine Sparte der TUI, die Wohlfühl-Hotels für Paare anbietet. Schien mir und dem Reisebüro meiner Wahl auch eine gute Idee zum Alleinreisen. Ist auf Ibiza allerdings alles andere als empfehlenswert. Ich habe gerade mal nach Bewertungen direkt bei der TUI geschaut: nur 71% würden das Hotel weiterempfehlen. Ich rate zu 100% von einer Buchung ab. Es sollte ein erholsamer Strandurlaub mit ein bisschen Insel angucken werden - ich war noch nie so viel unterwegs wie auf Ibiza und heilfroh, dass ich im Anschluss noch eine Woche Urlaub zur Erholung hatte ...

Von 4 Sternen keine SpurUnsere Fahrt endete tatsächlich am Ende der Insel, hier kommt nur noch Meer. Sonst nichts, wirklich nichts. Rechts und links an einer schmalen Straße liegen die drei Gebäude der Hotelanlage - Zimmer direkt zur Straße, ebenso der Pool. Mein erster Gedanke war "hoffentlich bekomme ich nicht eins von diesen Zimmern, in das jeder vom Pool und der Straße aus reingucken kann!" Wir waren ja noch immer früh dran (inzwischen viertel vor neun), die Zimmer natürlich noch nicht frei. Aber die Gästebetreuerin hat uns in eins der beiden Restaurants (Kantine trifft es besser) gebracht, damit wir schon mal in Ruhe frühstücken konnten. Von Ruhe allerdings nicht der Hauch einer Spur. Ich wollte auf der Stelle nur wieder weg. Am besten nach Hause. Lärm wie in einer Kantine, nicht abgeräumte Tische und leergefegte Buffetstationen. 

 
Von Service keine SpurDie frische Tasse, die mir im Vorbeigehen vor die Nase geknallt wurde, hatte entweder gar keine Spülmaschine gesehen oder war einem anderen Gast weggenommen worden. Direkt neben mir ist der Bedienung Besteck auf den Boden gefallen - einmal kurz an der Buchse entlang gewischt und ab damit auf den Tisch. Kann man machen, mag ich persönlich nicht so gern. Im Umkleideraum war ein Schild aufgestellt "Hier haben wir für Sie gereinigt" - leider stand nicht dabei, in welchem Jahr das letzte Mal, es war aber schon eine ganze Weile her. Die Zeit bis zum Einzug ins Zimmer wollte ich am Pool dazu nutzen, ein bisschen runterzukommen. Nachdem ich die völlig verdreckte und stockige (und das war eine von den guten) Liegenauflage mit meinen Strandlaken zugepflastert hatte, wurde die lautstarke Loungemusik am Pool zu einer echten Herausforderung. Genauso wie das "superschnelle" WLAN und die immer wieder einsetzenden Schauer.



Irrtum, ein großer IrrtumMag sein, dass ich ein klitzekleines bisschen nörgelig rüberkomme, aber das täuscht. Ich war angefressen (meine eigentliche Wortwahl ist vielleicht ein wenig zu derb ...) und hatte einen Hals bis weit hinter Bottrop. Und Zeit. Zeit, um noch richtig in Fahrt zu kommen. Denn in mein Zimmer durfte ich erst nach 14:00 Uhr - nachdem ich ohne Ausweg Musik in einer Lautstärke hören musste, die nicht der Entspannung dient, mich unter dem stockfleckigen, windschiefen Schirm immer wieder vor dem Regen verkriechen musste (in die gemütliche Kantine wollte ich nicht) und mich an dem ungepflegten Anblick der Poollandschaft ergötzen durfte. 



Wünsche werden wahrIn diesem Designhotel (schick ist es wirklich!) hatte ich ein ruhiges Doppelzimmer zur Einzelnutzung gebucht und viel Geld dafür bezahlt. Das für mich bestimmte Zimmer lag malerisch über den Abfallcontainern direkt über der Küche, mit Blick auf Schächte der Klimaanlage und Hauswände, begleitet vom dezenten Duft von Fritteusenfett. Gut gemeint, aber meiner Laune nicht gerade zuträglich. Ganz ehrlich? Ich habe vor Wut geheult und bin (nachdem mein Gesicht nicht mehr knallrot war) im Stechschritt zur Rezeption gewetzt. Nein, ein anderes Zimmer gäbe es nicht, was denn mit diesem nicht in Ordnung wäre? Nach ein bisschen hin und her wurde ich zu einem anderen Zimmer gebracht: direkt gegenüber vom Aufzug, neben einer Loungeecke für Gäste, ein Eckzimmer, von dem zwei Flure abgingen. Ich glaube, der Hotelmanager dachte, ich würde ihn auf der Stelle lynchen. Ich meine, hier wäre ein ungestörte Nachtruhe ja geradezu garantiert - was stelle ich mich eigentlich so an? Das dritte Zimmer wurde mir um halb vier zur Verfügung gestellt - eins von denen, auf das ich morgens vom Bus aus einen wunderbaren Blick direkt ins Zimmer hatte. Ich habe es genommen, weil ich schon längst beschlossen hatte, gleich am nächsten Tag das Hotel zu wechseln und einfach nur noch meine Ruhe haben wollte.

Die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende, ich will euch die weiteren Highlights auch nicht vorenthalten - aber ihr habt euch bis hierher schon wacker genug gehalten. Zumindest die, die jetzt noch da sind ;-)
Zur Erholung könnt ihr euch ja ein bisschen in Ses Salines umschauen, ein Traumstrand!
Interesse an der Fortsetzung? Oder selbst ein derart schönes Reiseerlebnis beizusteuern? Ich könnte eine Linkparty dafür einrichten, wenn Bedarf ist ...
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