Unsere Reiseroute war nur recht grob abgesteckt und sollte sich während der Fahrt ergeben. Da ich meinen Führerschein erst vier Jahre später gemacht habe, musste der Ex die Strecke alleine fahren, was ja doch recht anstrengend ist - besonders, da er nicht unbedingt gerne mit dem Auto gefahren ist und sich permanent aufgeregt hat, wenn wir irgendwo (mal wieder) eine Abfahrt verpasst hatten (ich bin trotz meiner Pfadfindervergangenheit im Auto echt ein schlechter Navigator). Ich sehe sowas bis heute nicht als schlimm an, denn gerade im Urlaub gilt für mich: Der Weg ist das Ziel. Und wir hatten wirklich viel Weg. Insgesamt fast 2.500 km in 11 Tagen.
Wien - Wörtersee - Padua - Sirmione - Cinque Terre - La Spezia - Lerici - Pisa - Volterra - San Gimignano - Florenz - Verona - Torbole - Riva di Garda - Grotta Cascata Varone - Mestre - Venedig - Udine - Klagenfurt - Wien
Eigentlich wollten wir ja schon in der Früh losfahren. Nachdem uns aber die Achse des Autos gebrochen ist, konnten wir dann erst nach dem Mittagessen los und kamen am späten Nachmittag am Wörthersee an, wo wir auf dem Campingplatz unser Lager für die Nacht aufgeschlagen haben.
An der österreichisch-italienischen Grenze. Umwerfender Blick
Frisch ausgeruht ging es dann am nächsten Tag mit einem kurzen Zwischenstop am Gardasee gleich weiter zu den Cinque Terre. Nachdem man mit dem Auto nicht in die Dorfer runter fahren durfte bzw. einen Wucherpreis für einen Parkplatz zahlen musste, haben wir uns dagegen entschieden, nur schnell ein paar Fotos von oben geschossen und sind entlang der Küstenstrasse Richtung Süden weiter nach La Spezia, wo wir unser Nachtlager aufgeschlagen haben.
Cinque Terre
Den folgenden Tag ging's weiter nach Pisa, wo wir uns den schiefen Dom angesehen haben. Damals war er aufgrund von Renovierungsarbeiten leider nicht zugänglich und so sind wir nach ein paar Schnappschüssen und der Besichtigung der Kathedrale auch schon weiter gefahren. Next Stop: San Gimignano, auch bekannt als mittelalterliches Manhattan bzw. die Stadt der Türme. Geschlechtertürme (und Massen an Touristen) wohin das Auge reicht, denn die reichen Familien im Mittelalter wollten sich mit der Höhe der Türme ständig übertrumpfen. Ursprünglich gab es sage und schreibe 72 dieser Türme in der kleinen Stadt, von der heute noch 15 stehen.
Pisa
San Gimignano
Am späten Nachmittag haben wir mit Ach und Krach noch den Campingplatz in Florenz erreicht, wo wir den nächsten Tag verbrachten. Der Campingplatz lag ein wenig ausserhalb, dafür gab es nicht unweit einen tollen Aussichtspunkt auf dem man verweilen und die Sicht auf Florenz geniessen konnte. In der Stadt selbst haben wir Porcellino's Nase gestreichelt, damit wir wiederkommen, sind ein wenig in der Stadt herum geschlendert und über die Ponte Vecchio und den Arno entlang gegangen. Die Uffizien haben wir leider nur von Aussen gesehen, da wir uns nicht stundenlang anstellen wollten.
Porcellino
Florenz
Noch am selben Tag haben wir Julia's (die von Romeo & Julia) Haus in Verona einen Besuch abgestattet. Diese Idee hatten andere ebenfalls. Wirklich jeder musste der Julia-Büste an die Brüste, sodass diese (wie auch schon Porcellino's Nase) ganz blank poliert waren =D Und nein, ich hab mir das nicht auch angetan. Zuviele Leute auf einem Haufen und so...
Julia's Balkon in Verona
Um uns ein wenig zu erholen sind wir dann nach Torbole an den Gardasee gefahren, wo wir zwei Tage lang genau gar nichts gemacht haben ausser am See entlang zu spazieren und den Windsurfern und Möwen zuzusehen. Da hätte ich bleiben können.
Gardasee
Unser letztes Ziel war dann noch Venedig, wo wir ebenfalls zwei Tage verbracht haben. Die Hotelpreise waren damals schon fast unerschwinglich und selbst im nahegelegenen Mestre eine Unverschämtheit. Wir haben dann ein relativ günstiges 2 Sterne Hotel (für umgerechnet 90,- inkl. Frühstück pro Person) gefunden. Im Vergleich zu den Campingplätzen der vergangenen Tage war das natürlich eine Menge Geld. Andererseits tat es auch unheimlich gut, wieder einmal in einem normalen Bett zu schlafen, mit der Möglichkeit einer Dusche und eines WCs am Zimmer...
Venedig war und ist toll! Es war mein erstes Mal dort und ich hab mich sofort in diese Stadt verliebt ! Wir sind einfach kreuz und quer ohne Plan durch gelaufen und mir war damals schon klar, das ist sicherlich nicht mein letzter Besuch gewesen. Mittlererweile war ich drei Mal dort, habe jedes Mal einen anderen Stadtteil besucht und immer noch nicht genug! Ich beneide sogar ein klein wenig meine Schwiegereltern, die alle zwei Jahre nach Venedig zur Biennale fahren...
Piazza San Marco Venedig
Venedig von oben
Gegensprechanlage in Venedig | Ich hab die Sonne in meiner Hand =)
Insgesamt war es ein toller Urlaub, wir haben viel gesehen und eine Süditalien-Tour steht ebenfalls noch auf meiner to-do-Liste. Obwohl der Norden Italiens für mich eigentlich auch noch nicht abgeschlossen ist! Dann wären da noch so viele andere Destinationen! Und ich rede hier nur mal von Europa! Ich glaube, mein Leben ist zu kurz dafür und ich hab zu wenig Kohle...
Habt ihr eine Destination, die euch besonders lieb ist? Wo zieht es euch immer wieder hin? Und was wollt ihr noch alles sehen?