Was er für ein Geheimnis beherbergt werdet Ihr in der heutigen Folge unseres Rundgangs in Wort und Bild erfahren.Ich freue mich, wenn Ihr wieder dabei seit.
Beim letzten Teil unseres Rundgangs habe ich Euch von der Römerzeit in Bad Wimpfen erzählt. Die Römer waren abgezogen und es folgten die Alamannen, etwa so ab der Zeit um 260 nach Christus.
Die Alamannen, manchmal auch Alemannen genannt, waren eine Bevölkerungsgruppe aus dem frühen Mittelalter, zugeordnet werden sie dem westgermanischen Kulturgebiet.
Unter der Besiedlung der Alamannen kam es zum Verfall der meisten Bauwerke der römischen Zeit, dies lag auch darin begründet, dass die Germanen weitläufig nicht in Steinbauweise Bauwerke errichteten.
Mit solch hochwertigen Baukomplexen wie Aquädukten konnten diese Völker zu ihrer Zeit noch relativ wenig anfangen. Schon interessant wie unterschiedlich entwickelt damals schon die verschiedenen Völker waren.
Nach den Alamannen kamen die Franken, so um 500 nach Christus. Aber ich wollte Euch ja etwas zu diesem Turm und seinem Geheimnis erzählen.
Der „Blaue Turm“ ist das Wahrzeichen von Bad Wimpfen.
Eigentlich handelt es sich um einen ehemaligen Bergfried der staufischen Kaiserpfalz, aus dem Jahr 1200. Der Turm hat eine Höhe von 58,75 Meter. Bis ins 19. Jahrhundert wurde er noch als Wachturm genutzt. Steigt Ihr die 167 Stufen hinauf, dann erlebt Ihr eine Überraschung.
Blanca Knodel trefft Ihr an, die einzige Türmerin in ganz Deutschland.
Seit 1996 lebt, und arbeitet die freundliche Frau auf dem Turm.Türmerin? Wie jetzt?Unter einem Türmer oder einer Türmerin versteht man einen Turmwächter, früher auch zuweilen Turmbläser genannt. In früheren Zeiten war dies ein reiner Männerberuf.Türmerin?
Wie jetzt?Unter einem Türmer oder einer Türmerin versteht man einen Turmwächter, früher auch zuweilen Turmbläser genannt. In früheren Zeiten war dies ein reiner Männerberuf.
Der Türmer hatte die Aufgabe vom Turm aus, die Bewohner vor nahenden Gefahren zu warnen.Heute dient das Türmerdasein wohl eher touristischen Zwecken.
Aber schön ist es doch, gelebte Tradition.
Frau Knodel lebt hier ganzjährig auf dem Turm, wenn Ihr auf die Aussichtsplattform möchte, dann werdet Ihr ihr unweigerlich begegnen und einen kleinen Obulus entrichten – vielleicht auch ein paar nette Worte wechseln.Meine Mutter war vor Jahren sogar bei der netten Türmerin auf der Toilette.Auch auf anderen Türmen in Deutschland gibt es noch Türmer/innen.
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Im Turm der St.-Annen-Kirche in Annaberg-Buchholz lebt ganzjährig eine Türmerfamilie***
Auf dem Turm Daniel der St.-Georgs-Kirche in Nördlingen ruft der Türmer von 22:00 bis 24:00 Uhr halbstündlich sein So G'sell, so!.
Auf dem Turm der St.-Lamberti-Kirche in Münster bläst eine Türmerin täglich außer dienstags von 21:00 bis 24:00 Uhr halbstündlich mit ihrem Horn ein Zeitsignal.
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Auf dem Hamburger Michel (St.-Michaelis-Kirche in Hamburg) bläst der Michel-Türmer werktags um 10:00 und 21:00 Uhr, sonntags um 12:00 Uhr einen Choralin alle vier Himmelsrichtungen.
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Zurück nach Bad Wimpfen.
Da wohnt tatsächlich jemand in dem Turm? Ist das nicht sehr unbequem?
Nun, 134 Stufen sind es bis in die Wohnung und 53 m² sind nun nicht gerade ein Schloss, doch etwas Besonderes ist es schon, so in einem Turm zu wohnen.Alles muss hinaufgetragen werden, wobei es einen kleinen Flaschenaufzug gibt, jedoch reicht er nicht bis ganz nach oben.Wenn Ihr also in Bad Wimpfen seid, dann geht doch mal „türmen“.
Damit sind wir am Ende von Teil III angelangt.Ich hoffe Ihr habt Euch nicht gelangweilt. Die Bilder könnt Ihr anklicken, um Sie zu vergrößern. Sorry für die Dateigrößen, rückwirkend konnte ich da nichts mehr verändern.Habt Ihr schon von Türmern gehört? Vielleicht wart Ihr ja sogar selbst schon getürmt?
Danke für Eure Zeit :)
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