Unterwegs im Kaffee-Dreieck

Wer die ebenso farbenfrohen wie hektisch-turbulenten Großstädte Kolumbiens hinter sich lassen möchte, begibt sich im Landesinnern auf eine atemberaubende Reise durch ein weitgehend ursprüngliches, teils unberührtes Kolumbien von einzigartiger Schönheit.

Nach dem Kulturzentrum Bogotá, dem modernen Medellin, dem romantischen Highlight Cartagena de Indias, Santa Marta oder der Salsa-Metropole Cali, empfiehlt sich ein Besuch der reizvollen, ursprünglichen Kaffee-Zone Kolumbiens, auch “Eje Cafetero” genannt.

Departments Caldas, Risaralda, Quindío

straße in der kaffeezoneDie Departments Caldas, Risaralda, Quindío sowie Teile des Valle del Cauca, Antioquia und Tolima bilden das ursprüngliche, üppig-grüne und fruchtbare Kaffee-Dreieck des südamerikanischen Staates. Das Gebiet im Herzen des Landes verzaubert den Reisenden. Schnell erliegt er dem Reiz der üppigen Natur, dem liebenswerten Menschenschlag, der zauberhaften Landschaft und dem Aroma seiner ausgedehnten Kaffee-Plantagen. Berge und sanfte Hügel (im Durchschnitt kaum Höher als 1.500 bis 2.000 Meter), saftig-grüne Weiden, tropische Gärten, Flüsse, Wiesen und in der Ferne die Ausläufer der Anden zeichnen ein zuweilen fast unwirklich schönes Bild. Fast zu perfekt als dass es wirklich war sein könnte, so scheint es.

Knapp 50 teils pittoreske, verträumte Ortschaften, einige tausend Fincas und Kaffee-Plantagen, stilsicher und liebevoll erhaltene Herrenhäuser und Gutshöfe wurden im Jahr 2011 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Viele der kleinen Dörfchen sind lohnenswerte Reiseziele, ideal um bei einer heißen Tasse, schwarzen kolumbianischen Kaffee das Spiel von Sonne und Schatten unter den bunten, blumengeschmückten Balkonen zu genießen.

Kolumbianischer Kaffee Als Exportschlager

Auf rund 1,2% der kolumbianischen Staatsfläche produziert man hier rund 50% des Exportschlagers “kolumbianischer Kaffee”. In tausenden kleiner Fincas mit ihren Kaffeeplantagen wird hier der wohl beste Kaffee der Welt angebaut. Das wird zumindest voller Stolz behauptet und wer eine Tasse frischen, duftenden, heißen kolumbianischen Kaffee mit einem herrlich selbstsicheren Lachen serviert bekommt, der weiß, dass es wohl keine Übertreibung ist.

Angebaut wird dabei ausschließlich die edle Arabica Sorte mit ihrer ausgewogenen Säure und feinem Geschmack, die im hügeligen Bergland Kolumbiens ideale Bedingungen vorfindet. Es verwundert nicht, dass man hier in der Kaffee-Zone auch auf ein breites Angebot erstklassiger Restaurants trifft. Moderne Hotels oder wundervoll renovierte Haciendas mit bemerkenswertem Komfort machen einen Aufenthalt zu einem Genuss für die Sinne.

Valle de Cocora

Neben kulinarischen Köstlichkeiten ist die außergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt ein Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Sehr beliebt, eigentlich ein “MUSS” ist deshalb auch der Besuch des Valle del Cocora, Heimat der Quindio-Wachspalme – der höchsten Palmenart der Welt und erstmals im Jahre 1801 von Alexander von Humboldt beschrieben.

Salento

Die vielen urigen Bergdörfchen tragen ihren Teil zur wachsenden Beliebtheit dieses Gebietes bei. Als Paradebeispiel für die Gestaltungsfreude und farbenfrohe Detailverliebtheit zählt das Dörfchen Salento, einem Aushängeschild der Kaffee-Zone und insbesondere beliebt für seine koloniale Architektur und unverwechselbaren Flair.

Überhaupt besitzt das Kaffee-Dreieck eine Reihe sympathischer, reizvoller Dörfer und attraktive Städte, die auf einer Reise durch die Eje Cafetero nicht ausgelassen werden sollten.

Pereira im Kaffee-Dreieck

Pereira ist eine moderne, rund 500.000 Einwohner zählende Stadt mit angenehm mildem Klima, einigen Sehenswürdigkeiten und ausgesprochen herzlichen Menschen – eine ideale, zentral gelegene Ausgangsbasis um die schönsten Ziele in der Umgebung zu erkunden.

San Vicente und Santa Rosa de Cabal

Nur 15 km von Pereira entfernt trifft der Reisende auf die Thermalbäder von San Vicente und Santa Rosa de Cabal inmitten einer traumhaften Naturkulisse. Leicht erreichbar sind auch pittoreske “Cafetero-Dörfchen” wie Marsella, bekannt für seinen wunderschönen botanischen Garten und die farbenprächtige Casa de Cultura oder die sehenswerte Hauptstadt des Departments Caldas, die auch Ausgangspunkt für einen Abstecher zum 5.400 m hohen Vulkan Nevado del Ruiz ist. Im südlichen Teil der Kaffeezone liegt auf 1.483 Meter Höhe die Stadt Armenia, Hauptstad des Departments Quindío.

Armenia im Kaffee-Dreieck

Natürlich hält auch Armenia einige touristische High-Lights für den Besucher bereit. Neben dem Museo del Oro Quimbaya und der Plaza de Bolívar lohnt sich ein Abstecher zur Estación del ferrocarril und natürlich dem Parque Cafetero, einer Hommage an den Kaffeeanbau in dieser Region.

Natürlich hat Jede Region Kolumbiens ihren ganz besonderen, eigenen und unverwechselbaren Reiz. Jedes Department ist eine Reise wert und wartet mit ganz eigenen Besonderheiten und Reizen auf. So ist es normalerweise kaum möglich, einer Region den Vorzug zu geben, sie hervorzuheben oder besonders zu empfehlen. Aber vielleicht verkörpert die Kaffeezone mit ihrer Ursprünglichkeit und unverbrauchten Lebensfreude mehr als alle anderen Gebiete Südamerikas das koloniale, wildromantische und abenteuerliche Bild, was manch einer von Südamerika mit sich trägt.


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