An einem Freitagnachmittag treffe ich mich mit Marion und ihrer Rhodesian Ridgeback-Hündin Danai. Wir waren schon des öfteren gemeinsam unterwegs. Leider ist bisher noch nie ein Blogbeitrag entstanden, weil wir immer so beschäftigt mit dem Reden waren … das soll diesmal anders werden … wird es auch … ich mache viele Fotos, aber unterwegs verlieren wir irgendwie zwei Kilometer der Wanderstrecke.
Wir haben uns entschieden, die Rundtour “Wäller Tour Eisenbachtal” zu laufen, die nur wenige Autominuten von meinem Zuhause entfernt ist.
Der Wanderweg ist neun Kilometer lang und kann mit einem Abstecher zum Bornkasten um 2,3 Kilometer erweitert werden. Startpunkt ist der Wanderparkplatz am historischen Landgasthaus “Studentenmühle” in Nomborn im südlichen Westerwald (ein Katzensprung von der A3, Abfahrt Diez). Die Tour ist als leicht gekennzeichnet, aber sie erfordert ein gewisses Maß an Kondition, da es streckenweise recht lang bergauf geht. Wir machen uns guter Dinge und fröhlich quatschend auf den Weg und folgen der Wandermarkierung. Wie eingangs erwähnt, verlieren wir unterwegs – aus welchen Gründen auch immer – zwei Kilometer. Wie ich später nachlese, müssen wir schon gleich zu Anfang irgendwo verkehrt abgebogen sein, denn unser erstes Sightseeing-Highlight soll eigentlich die “Bildches Eich” sein. Das ist eine kleine Waldkapelle und eine ausgehöhlte Eiche mit einer Marien-Statue. Die haben wir auf unserem ganzen Weg überhaupt nirgends gesehen. Aber ich schwöre, dass wir immer der Wandermarkierung gefolgt sind … zumindest zu Beginn unserer Wanderung.Dafür verstehen sich Danai und Dayo sehr gut. Und die beiden interessieren sich auch nicht für irgendwelche Sehenswürdigkeiten.
Auch wenn wir die Marienstatue verpasst haben, irren wir natürlich nicht sinnlos im Wald umher. Wir sind schon auf dem richtigen Weg, denn in regelmäßigen Abständen treffen wir auf Informationsschilder, die beispielsweise über die Waldarbeiten in früheren Zeiten und heute aufklären.
Und zwischendurch legen wir – hmm, na ja – wohl eher die Hunde – hin und wieder kleine Gehorsamsübungen ein. An diesem warmen, aber nicht unerträglichen heißen Freitag ist es sehr angenehm, durch den schattigen Wald zu laufen.Die Wandermarkierung immer im Blick geht es – nachdem wir bestimmt eine halbe Stunde bergauf gelaufen sind – nun auf einem schmalen und gewundenen Waldweg bergab. Hier gibt es große Ameisenhaufen zu bestaunen, …… die besonders bei Suri Anklang finden.Die Eisenbachtal-Tour ist besonders im Sommer sehr beliebt. Nicht nur weil sie hauptsächlich durch den Wald führt, sondern auch weil sie fast immer entlang des Eisenbachs läuft. Da ist es natürlich ganz klar, dass Dayo, Danai und Suri einen Erfrischungsstopp einlegen und von Marion dazu animiert werden, mal so richtig im erfrischenden Nass zu planschen.Für uns geht es danach immer weiter bergab bis wir auf die 2002 eröffnete ICE-Strecke Köln – Frankfurt stoßen. Und was ist die Konsequenz, wenn man lange bergab gelaufen ist? Irgendwann muss man den ganzen Weg wieder hoch. Und das nicht zu knapp.Wir keuchen uns den Weg hinauf. Na gut: Ich keuche mich den Weg hinauf, während die Ridgebacks sich immer wieder zu uns umdrehen, als wollten sie fragen, wo wir denn nun bleiben. Aber auch dieser Aufstieg ist irgendwann geschafft.
Kurz darauf treffen wir am Wegesrand auf das “Steinerne Kreuz”. Einer Sage zufolge sollen hier zwei Förster um die Gunst einer Frau gekämpft haben. Dummerweise konnte keiner der beiden diese Gunst erringen, da sie sich gegenseitig erschossen. Tscha, die einen so, und die anderen stellen fest, dass die Wanderweg-Markierung verschwunden ist.
Auch Danais Ausblick vom Holzstapel bringt keine Markierung in Sicht. So bewegen wir uns nach Gefühl in die hoffentlich richtige Richtung.
Wir machen uns einfach keine Gedanken darüber, wo wir sind. Es ist schön hier. Die Hunde sind glücklich. Und wir haben Zeit.
Dann endlich ein Hinweisschild. Unser Gefühl war in Ordnung, denn hier ist die Studentenmühle, wo wir geparkt haben, ausgeschildert.
Außerdem ist wie durch Zauberhand auch wieder Wanderweg-Markierung da. Kurze Zeit später erreichen wir das historische Landgasthaus “Studentenmühle“, wo wir uns einen schönen Platz auf der Terrasse suchen und den Nachmittag bei einer eisgekühlten Apfelsaftschorle ausklingen lassen. Die Hunde sind hier auch im Restaurant herzlich willkommen. Auch wenn wir irgendwo zwischendrin zwei Kilometer verloren haben, hat die Wanderung Spaß gemacht. Wir wollen jetzt im August nochmals gemeinsam los! Aber da werden wir uns eine Wandertour raussuchen, die wir nicht verfehlen können. Versprochen!
Welche Wanderungen bzw. Spaziergänge könnt Ihr empfehlen, wenn es warm ist?
Weitere Informationen:
- Die Wäller Tour Eisenbachtal ist ein neun Kilometer langer Rundweg, der mit einem Abstecher rund um den Hausberg des Eisbachtals auf etwas mehr als 11 Kilometer ausgeweitet werden kann.
- Start und Ziel der Tour ist der Wanderparkplatz am historischen Landgasthaus “Studentenmühle”, Mühlenstraße, 56412 Nomborn
- Die Beschreibung sagt, dass die Wanderung ideal für Familien mit Kleinkindern ist. Das kommt zum einen sicherlich auf die Kleinkinder an. Zum anderen sollte man dann unbedingt den korrekten Wanderweg laufen. Auf Teilen unserer Strecke hätte man keinen Kinderwagen schieben können (steil sowie Steine und Wurzel auf dem Weg).
- Der Schwierigkeitsgrad ist leicht, aber es braucht ein bisschen Kondition.
- Hinterher könnt Ihr wunderbar in die Studentmühle einkehren. Hier gibt es eine ländliche Küche, die sehr lecker ist.
- Diese Tour und weitere Wäller Touren findet Ihr hier.