Was mir besonders auffiel: Tagsüber sind die Dörfer komplett in Kinderhand, weil die Erwachsenen auf den Feldern arbeiten. Man sieht hin- und wieder ein paar Ältere in der Hängematte dösen, aber sonst: NUR KINDER!! Ich glaube das wäre auch mal ein interessantes Konzept für uns daheim. Man trägt halt alles unter sich aus und lernt zu helfen.
In einem Dorf finde ich bunte Grabstätten, die mich sehr begeistern. In Vietnam lebt man mit den Toten, sie sind ein Teil des Lebens. Wir sind gestern an einer sehr bunten Beerdigungszeremomie vorbei gefahren (nix schwarz, ab auf den Friedhof und alles schön dunkel). Jedenfalls mochte ich die Grabstätten in diesem Bergdorf sehr. So kann ich was mit dem Tod anfangen. Schaut selbst (siehe Bilder unten)
Wunderschöne Landschaften und einsame Flusstäler ziehen vorbei und die Strasse schlängelt sich an Serpentinen durch die Berge. Plötzlich geht es nicht weiter. Direkt vor uns ist der Hang auf die Strasse gerutscht und ein Bagger versucht die Strasse wieder frei zu bekommen. Während der Baggerführer all sein Können unter Beweis stellt und wirklich in Windeseile die Erdmassen ins Tal schleudert, rutscht immer wieder etwas Hang nach und ich mache mir ernsthaft Sorgen um den Mann. Irgendwann signalisiert er, dass es weitergeht und ich fahre mit einem etwas mulmigen Gefühl weiter. In Deutschland hätte man jetzt die Strasse für 4 Monate gesperrt und eine Expertenkommission mit der Untersuchung des Hangrutsches betraut. Hier in Vietnam: Baggerfahrer mit Kippe im Mund 30 Minuten baggern lassen – Strasse wieder frei gegeben! So! Ich glaube der Vietnamese ist kein “aber” Sager und das gefällt mir!
Am Abend erreichen wir Hue und die Zivilisation hat uns wieder. Die Hälfte meiner Reise ist um und ich hab das Gefühl, ich krieg den Kopf hier ordentlich gewaschen. Wer weiss wofür es gut ist…