Ein Kaffee und eine Mail können einen ganzen Tag verändern - ja, sogar einen ganzen Monat! Wegen dem Kaffee - geschmacklich gibt es kaum etwas besseres, aber ich vertrage einfach keinen und verfalle in unkontrolliertes Zittern und Herzraserei. Wegen der Mail - die kam von Bastei Lübbe, um genau zu sein von der lieben Rebecca Hoffmann, die mich darauf aufmerksam machte, dass ich doch tatsächlich bei der Aktion "Blogg' die Preview" von Bastei Lübbe gewonnen hatte und mit einer Begleitung meiner Wahl nach Köln kommen durfte, um mir dort den Verlag und die Programmvorschau für das kommende Halbjahr anzusehen - inklusive Hotelübernachtung. Kombiniere das mit meiner zittrigen Laune nach einem Kaffee und man hat eine ziemlich durchdrehende Marie, die quietschend vor Freude durch das Haus läuft! An dieser Stelle (und ich denke es wird nicht die einzige Stelle bleiben!) noch einmal vielen Dank an Bastei Lübbe - dafür, dass ihr diese Aktion überhaupt möglich gemacht habt, denn sie hat mir einen wirklich wunderschönen Tag beschert, den ich so schnell sicherlich nicht mehr vergessen werde:
Ich habe mir überlegt, den nicht gerade langen und relativ unspektakulären Weg zum Zug und die wirklich sehr kurze und ausgesprochen langweilige (aber nervöse) Fahrt in ebendiesem auszulassen. Nicht nur, weil ich keine Fotos davon gemacht habe, sondern auch, weil ich euch die Details meiner panischen Kleidungssuche ersparen möchte. Am Bahnhof in Köln habe ich dann ziemlich zufällig und ziemlich schnell Daniela und Franziska bei Kamps sitzen sehen und mich kurzerhand dazwischen gemogelt. Nach einer kurzen Plauderei sind die beiden schon einmal los zum Hotel, während ich auf meine Begleitung - Jana - gewartet habe, die passenderweise in Köln wohnt. Als diese dann endlich da war (da gab es eine lustige Kampsverwechslung!) und wir minutenlang überlegt haben, welche Bahn wir nehmen müssen, um zum Hotel zu gelangen, haben wir auch diese, gerade für mich wegen dem Orientierungssinn, ziemlich schwere Aufgabe gelöst und das Hotel gefunden, in das wir auch sofort einchecken durften. Gott sei Dank, denn es war ziemlich nötig, vorher noch einmal ein wenig Pause zu machen und sich noch einmal frisch zu machen.
Auch der Verlag war relativ schnell gefunden und als wir im noch ziemlich leeren Foyer auf die anderen Blogger und unsere Betreuer warteten, lief uns einfach mal eben so Bettina Zimmermann mit einem "Grüß Gott" über den Weg - das fing ja schon einmal gut an. Erst einmal durften wir dann die riesige Bücherwand bestaunen und die Wand, die ihr auf dem zweiten Bild seht, auf der ganz viele Autorennamen stehen und sich verschieben lässt. Die anderen Blogger - Daniela, Franziska, Katharina, Hanna und Ingrid und Torsten - trafen dann auch mit ihren jeweiligen Begleitungen ein, ebenso wie Rebecca Hoffmann und Annette Geduldig, die uns rumführen würden. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und ein paar Gesprächen, ging dann auch schon die Verlagsführung los - schließlich würde um 16 Uhr die Pressevorschau beginnen und die Zeit war knapp - ziemlich knapp sogar, denn alles haben wir längst nicht gesehen.
Der erste Stopp war das Archiv im Keller, in dem - mit einigen kleinen Ausnahmen - jeder Roman und jedes Heft lagert, welches Bastei Lübbe veröffentlicht hat. Oft sind es mehrere Exemplare, die teils auch rausgehen, allerdings nie zu privaten Zwecken und ein Exemplar des Buches wird immer in diesem Archiv bleiben. Angeblich würde der Platz noch für drei Jahre reichen und dann würde es eng werden - dafür ist das Archiv aber auch sehr beeindruckend. Deckenhohe Regale voller Bücher, unzähliger Bücher, enge Gänge und diese besondere Atmosphäre, die nur da herrscht, wo es so viele Bücher gibt. Der lustige und nette Mann, der uns alle Fragen zum Archiv beantwortet hat und sich - laut ihm selbst - wohl als einziger wirklich in diesem Archiv auskennen würde, hat jedenfalls gute Arbeit geleistet und ich wollte mich eigentlich nur irgendwo verstecken und für immer dort unten bleiben, auch wenn es vermutlich irgendwann etwas frischer geworden wäre.
Da das Tonstudio, in das es eigentlich als nächstes gehen sollte, noch von Nana Spier (der dt. Synchronstimme für u.a. Lucy Liu und Drew Barrymore) besetzt wurde (Frechheit, was?), ging es für uns dann in den dritten Stock - die Presseabteilung, die uns in einem glücklichen Gelb entgegenstrahlte. Da kann man ja nur gute Laune bekommen, wenn man morgens zur Arbeit muss! Außerdem sind wirklich überall Bücher, egal, wo man hinblickt. An den Wänden, auf der Fensterbank, in den verschiedenen Büros (in die ich immer wieder kurze Blicke geworfen habe) und überhaupt überall. Die Wände zierten u.a. goldene Schallplatten, wie ihr auf dem oberen Bild sehen könnt, aber auch andere (hör)buchbezogene Gimmicks (beispielsweise von John Sinclair). Das fabrlich geordnete Bücherregal hat Lübbe übrigens letztens auf seiner Facebookseite gepostet - irgendwie witzig, wenn man da schon einmal "live" war und das alles mit eigenen Augen sehen durfte. Übrigens ist der Verlag sowieso sehr farbenfroh, denn die Wände werden von niedlichen Sprüchen und vielen bunten Farbe geziert, sodass es wirklich überall etwas zu sehen gab. Bilder dazu gibt es jetzt:
Im selben Stockwerk durften wir dann noch den non-books Bereich bewundern, denn Bastei Lübbe hat "Räder" übernommen, ein Unternehmen, das hübsche Dekoartikel herstellt. Im Showroom gab es allerhand niedliche Dinge zu sehen, die nicht nur zum Verschenken sehr hübsch sind, sondern von denen ich auch so ziemlich viel hätte mitnehmen wollen, wenn ich gekonnt hätte.
Als letzte Station der Verlagsführung ging es dann ins Tonstudio, wo uns eine nette Mitarbeiterin (ich meine, sie macht ein Volontariat und kümmert sich um die Regie) all unsere Fragen über die Hörbuchproduktion und alles drumherum beantwortete - unglaublich interessant. Wusstet ihr, dass die Sprecher für eine Seite ungefähr eineinhalb Minuten brauchen? Wir durften sogar ein Manuskriptseite ansehen, auf der beispielsweise die Dinge angestrichen waren, die ein Sprecher nicht richtig betont oder falsch ausgesprochen hat. Außerdem durften wir einen Blick in die Aufnahmeräume werfen, die schallisoliert sind und somit ein wirklich merkwürdiges Gefühl in einem hervorrufen, wenn man sich daran befindet. Nicht nur, dass es ein wirklich mulmiges und auch beengendes Gefühl ist, auch die Stimme klingt gedämpft - dennoch eine sehr faszinierende Erfahrung.
Daraufhin war die Führung auch schon vorbei - das ging wirklich schnell und ich hätte mir liebend gern noch viel mehr angesehen, aber es ging schon auf 16 Uhr zu, was bedeutete, dass die Vorschau gleich anfangen würde und die wollten wir natürlich nicht verpassen. Das Foyer, in dem die Vorschau stattfinden würde, hatte sich inzwischen ziemlich gut gefüllt und überall standen Leute herum und unterhielten sich. Wir haben in der Zeit noch schnell ein Gruppenfoto gemacht, das ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte. Morgen gibt es dann den zweiten Part meines Besuchs bei Bastei Lübbe (der Post wäre sonst einfach viel zu lang und es sind ja so schon extrem viele Fotos). Was euch da erwartet? Einige faszinierende Bücher, auf die ihr euch im kommenden Programm freuen dürft, prominente Begegnungen und natürlich wieder einige verbildlichte Eindrücke.
[v. links nach rechts: Rebecca, Daniela, Franziska, Ich, Torsten, Hanna, Jana, Katharina, Katharinas Freund, Ingrid und Annette]
Und, was sagt ihr? Sieht toll aus im Verlag, oder? Was hat euch am meisten interessiert und wart ihr auch schon einmal in einem Verlagshaus?