Unterwegs auf dem Lichtenberger Adventmarkt

Von Schroebel
Der 1. Advent ist Geschichte und der erste Adventmarktsbesuch für dieses Jahr auch.

Selbstverständlich habe ich viele Fotos mitgebracht. Die Betonung liegt auf "viele".Wenn es Dich interessiert, dann mach mit mir doch einen kleinen Rundgang.


"Ich klopfe an zum heiligen Advent und stehe vor der Tür,
O selig, wer des Hirten Stimme kennt und eilt und öffnet mir!"


Immer am ersten Adventwochenende beginnt bei uns auch die  Zeit der Weihnachtsmärkte. Ich besuche sie gerne, wobei mir das Gedränge nicht sonderlich liegt.

Seit vielen Jahrzehnten gehört der heimische Adventmarkt dazu.Heute habe ich Dir eine große Zahl von Fotos mitgebracht, welche bei meinem Rundgang entstanden sind. Du solltest also ein wenig Zeit mitbringen, vielleicht eine schöne Tasse Kaffee, Tee oder Kakao und ein wenig stimmungsvolles Licht und dann machen wir unseren Rundgang.Bereit? Dann häng` Dich ein und wir spazieren los....

Es ist noch ein wenig hell, da ist auch nicht so ein Gedränge und wir können die Stände auch sehen. Letztes Jahr war es hier so voll, dieses Jahr wurde extra die Straße mit Kontrollen versehen um das Verkehrschaos im Ort zu verhindern.

Ganz einfach fahren hier vom Talort kostenlose Buspendeldienste.Dir und mir soll dies nun egal sein.

Lichtenberg ist ein kleiner Ort mit nur ein paar Hundert Einwohnern.

Schon in früher Zeit gab es hier eine Wallanlage aus der Zeit der alamannischen Okkupation, davon sind im Wald allerdings nur noch Bodenerhebungen zu sehen.Im Mittelalter wurde eine typische Burganlage errichtet, diese gehörte den Grafen von Katzenelnbogen, die hießen tatsächlich so.Als die Familie im Mannesstamm ausstarb, fiel ihr Besitz an die Landgrafen von Hessen und bei Rhein. Diese errichteten hier ein Renaissance Schloss als Witwensitz.





Um 1900 gab es hier zahlreiche Hotels, diese sind mittlerweile allesamt verschwunden. Es war die Zeit der Sommerfrische, die Städter aus Frankfurt und dem heutigen Rhein-Main-Gebiet fuhren in den Odenwald zur Sommerfrische.

Ein Teil der Stände sind auf dem Kellergeschoss des ehemaligen Hotel Maxsie errichtet.Geschichtsträchtiger Boden also.





"Es wird Weihnachten! Mein ganzes Haus riecht schon nach braunem Kuchen - versteht sich nach Mutters Rezept -, und ich sitze sozusagen schon seit Wochen im Scheine des Tannenbaums."Theodor Storm


Diesen Stand finde ich sehr gelungen, ist doch was ganz anderes.

Es werden viele handwerkliche Artikel auf dem Adventmarkt angeboten, dazu natürlich die üblichen Dinge für das leibliche Wohl, klar.Die beiden im folgenden Stand tragen eine, stilisierte, Odenwälder Tracht. Bei uns im Ort gibt es schon seit ewigen Zeiten keine Trachten mehr, bereits vor 1900 waren diese völlig verschwunden.

Gehen wir hinauf in das Schloss.

Im Torturm, der zu den älteren Teilen der heutigen Anlage gehört, war vor vielen Jahrhunderten einmal eine Schule. Heute ist er bewohnt.







Seit ein paar Jahren wird auch der Marstall für Aussteller genutzt, vornehmlich findest Du hier Handwerk.

Im Marstall waren früher die Pferde untergebracht.Der Durchgang im nächsten Foto führt zu der ehemaligen Schlosskapelle, es gibt mittlerweile eine etwas neuere direkt im Schlossgebäude. So wird die Alte als Ausstellungsraum genutzt.






"Advent und Weihnachten ist wie ein Schlüsselloch, durch das auf unsren dunklen Erdenweg ein Schein aus der Heimat fällt."

Friedrich von Bodelschwingh







Hier siehst Du den Marstall.



Die Tür, etwas weiter oben, gehört zum ehemaligen Wachthäuschen.





"Freude ist keine Gabe des Geistes,sie ist eine Gabe des Herzens."

(Ludwig Börne 1786-1837)






"Advent, Advent,ein Lichtlein brennt. Erst ein, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür."


Zur besinnlichen Andacht und dem gemeinsamen Singen
lädt die Schlosskapelle ein.




"Es treibt der Wind im Winterwaldedie Flockenherde wie ein Hirtund manche Tanne ahnt wie baldesie fromm und lichterheilig wird.Und lauscht hinaus: den weißen Wegenstreckt sie die Zweige hin - bereitund wehrt dem Wind und wächst entgegender einen Nacht der Herrlichkeit."

Rainer Maria Rilke


Gehen wir kurz aus dem Gedränge hinauf auf die Schlossterrasse. 

Hier stand bis in das 19. Jahrhundert ein Schloss der Grafen von Katzenelnbogen, geplant war den Westflügel des Schlosses hier zu verlängern, es wurde nie verwirklicht.Der Blick geht in das Fischbachtal richtig Neunkirchener Höhe. Im Bildhintergrund ist die höchste Erhebung in Südhessen mit 605 Metern.



Und hier siehst Du Lichtenberg uns zu Füßen liegen, da unten ist der Adventmarkt.

Links im Foto das "Bollwerk". Es ist ein historischer Geschützturm aus dem Jahr 1503, im unteren Teil sind die Mauern bis zu sechs Meter dick.






"Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,Aber als Knecht Ruprecht schonKommt der Winter hergeschritten,Und alsbald aus Schnees MittenKlingt des Schlittenglöckleins Ton."


"Und was jüngst noch, fern und nah,Bunt auf uns herniedersah,Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,Und das Jahr geht auf die Neige,Und das schönste Fest ist da."





"Tag du der Geburt des Herrn,Heute bist du uns noch fern,Aber Tannen, Engel, FahnenLassen uns den Tag schon ahnen,Und wir sehen schon den Stern."

Theodor Fontane



Wirklich schade, vielleicht wird irgendwann noch das Geruchsinternet erfunden, dann könntest Du nun die vielen Düfte schnuppern.

Allerlei Süßigkeiten gehören zu Weihnachten einfach dazu.Gerüche erzeugen in uns Erinnerungen.





Damit sind wir am Ende unseres Rundgangs durch den Adventmarkt.

Ich hoffe es hat Dir gefallen und ich freue mich sehr, das Du mich begleitet hast.Vielen Dank dafür :)Liebe GrüßeBjörn :-)





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