Oberpfaffenhofen-Wessling/ Deutschland – Flugzeuge entlassen nicht nur enorme Mengen von Abgasen in die Luft, auch die
Kondensstreifen unmittelbar hinter einer Linienmaschine | Copyright: NASA
Kondensstreifen, wie sie in Höhen zwischen acht und dreizehn Kilometern Höhe entstehen, beeinflussen das Klima durch die damit erzeugte Wolkenbildung. Wissenschaftler des “Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt” (DLR) haben nun erstmals eine Methode entwickelt, um den Klimaeffekt des Luftverkehrs in Hinblick auf Kondensstreifen und der daraus folgenden Wolkenbildung zu bestimmen. Die Datenauswertung zeigt: Die Kondensstreifen-induzierte Bewölkung bildet die größte Komponente des gesamten Strahlungsantriebs des zivilen Luftverkehrs und trägt damit heute stärker zur Erderwärmung in einem Jahr bei als das gesamte bislang von der modernen Luftfahrt ausgestoßene Kohlendioxid im gleichen Zeitraum.
Kondensstreifen bilden sich aus Wasserdampf in Verbindung mit den Rußpartikeln, wie sie von Flugzeugen ausgestoßen werden. Schon kurz nach dem Ausstoß bilden sich in der eisigen Atmosphäre Eiskristalle und aus diesen Kondensstreifen können sich später Zirruswolken entwickeln. Diese durch den Menschen verursachten Eiswolken sowie die Kondensstreifen werden zusammengefasst als “Kondensstreifen-Zirren” bezeichnet. Bislang gab es keine Informationen zu dieser Wolkenklasse.
Nun haben Wissenschaftler am “DLR-Institut für Physik der Atmosphäre” (dlr.de) ein Computermodell entwickelt, mit dem der Zyklus dieser Wolkenklasse – von ihrer Entstehung bis zur Auflösung – auf globaler Ebene bestimmt werden kann. “Wir haben Kondensstreifen-Zirren in einem Klimamodell eingeführt und können nicht nur deren Klimawirkung, sondern auch die Reaktion der natürlichen Wolken auf diese neue Wolkenklasse erstmals bestimmen. Damit eröffnen wir uns die Möglichkeit zu ganz neuartiger Forschung”, erklärt Dr. Ulrike Burkhardt.
via Untersuchung belegt Klimabeeinflussung durch Kondensstreifen.