Depressionen und das Burnout-Syndrom sind sowohl von ihrer Einstufung als auch von ihren Symptomen und ihren Ursachen her verschiedene Erkrankungen, auch wenn sie sich teilweise ähneln und zusammen auftreten können.
Depressionen gehören nach der internationalen statistischen Klassifikation von Krankheiten, dem ICD 10, zu den psychischen und Verhaltensstörungen. Sie gelten als eigenständige Erkrankung, die einen Krankenhausaufenthalt begründen können. Das Burnout-Syndrom hingegen fällt unter die Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen. Es handelt sich um eine Zusatzdiagnose, die keine eigenständige Behandlung erfordert und deshalb keinem Krankenhausaufenthalt zu Grund liegen kann.
Depressionen
Menschen, die an einer Depression erkranken, können eine Vielzahl von Symptomen durchleben. Das bekannteste Merkmal benennt eine längerfristige Niedergeschlagenheit, Traurigkeit oder einen Mangel an Emotionen. Die Gedanken der Betroffenen kreisen um ihre Probleme und Zukunftssorgen, sie fühlen sich minderwertig und grundlos schuldig. Dabei ist ihr Denken verlangsamt, sie rutschen gedanklich in eine Einstellung von Hoffnungs- und Hilflosigkeit. Auch körperlich zeigen sich Veränderungen, insbesondere in einem gestörten 24-Stunden-Rhythmus. Die markantesten umfassen Schlafstörungen, Morgentiefs, Gewichtszu- oder Gewichtsabnahme, Libidoverlust und Schmerzen in unterschiedlichsten Körperregionen, oft im Brustbereich.
Burnout
Die Symptome einer Burnout-Erkrankung sind weniger komplex. Sie fühlen sich nicht traurig, sondern matt, kraftlos und erschöpft. Das Kreisen von Gedanken wie für Depressionen typisch, ist bei diesem Syndrom nicht bekannt. Auch Probleme nehmen keine zentrale Position ein. Im Gegenteil: Von Burnout betroffene Menschen distanzieren sich so weit von zwischenmenschlichen Problemen, dass sie sich rein auf die sachliche Ebene konzentrieren. Im Kontakt reagieren sie zynisch und gleichgültig.
Die Ursachen einer Depression können vielfältig sein – ein traumatisches Lebensereignis, genetische Veranlagung, Störungen der Neurotransmitter, spezielle Substanzen, erlernte Hilflosigkeit oder kognitive Verzerrungen. Das Burnout-Syndrom wird dagegen auf eine einzige Ursache zurückgeführt – ein Ungleichgewicht zwischen Anforderungen und Ressourcen.
Grob zusammengefasst lässt sich sagen, dass Menschen mit Depressionen tief unglücklich sind, während solche mit einem Burnout-Syndrom unter einem starken Erschöpfungszustand leiden.