Unternehmerisches Risiko von Anfang an!

Häufig spricht man im Kontext von Unternehmensgründungen von einem „unternehmerischen Risiko“, dass man als Gründer vollumfänglich zu tragen hat. Doch was heißt das eigentlich? Und was heißt das für mich?

Direkt zu Beginn meiner Freistellung bemerkte ich ein plötzliches Problem mit meinem rechten Auge. Zuerst dachte ich, dass es wohl vom vielen Sitzen vor dem PC kommt und habe es deswegen ignoriert. Doch weil ich von Tag zu Tag größere Schwierigkeiten bekam und man ja leider auch nur zwei Augen besitzt, beschloss ich einen Augenarzt aufzusuchen.

Zwei Stunden später saß ich in der Notaufnahme einer Münchner Augenklinik und wurde auf einen Lasereingriff vorbereitet. Man hatte bei mir ein Loch in der Netzhaut festgestellt und die Ärzte befürchteten, die Netzhaut könne sich ablösen.

Das Ende vom Lied: Mindestens 7 Tage absolute Schonung für das rechte Auge. Gut, zu diesem Zeitpunkt hatte ich ja noch einen Trumpf, wie ich dachte und sagte mir: Du hast ja noch dein linkes Auge und das wird für eine Woche schon ausreichen.
Doch jeder, der schon mal versucht hat mit nur einem Auge zu lesen bzw. am PC zu arbeiten, weiß, dass man nach maximal ein bis zwei Stunden davon überzeugt ist einen Schwerstbehindertenausweis verdient zu haben und damit beschäftigt ist, beim Essen nicht zu kleckern.
Kurzum: Es war in dieser Woche nicht viel mit arbeiten.

Dabei wurde mir klar, dass genau dieses Loch in meiner Netzhaut mein erstes unternehmerisches Risiko darstellte. Ich habe zwar noch keine Mitarbeiter, die ich bezahlen muss oder Kunden, die mich bezahlen müssen. Doch trotzdem bin ich vom ersten Tag Risiken ausgeliefert, die ich eventuell minimieren aber niemals eliminieren kann und die in der Lage sind meinen Geschäftserfolg nachhaltig zu stören bzw. zu verhindern. In meinem Fall war es zum Glück nur ein kleiner Eingriff und die Woche hatte ich schnell wieder aufgeholt.
Doch was wäre gewesen, wenn es etwas Schwerwiegenderes gewesen wäre? Oder wenn mir dies vor einem finalen Contest bei einem Investor passiert wäre? Wie wäre ich mit der Situation umgegangen, wenn ich einen Kundenauftrag hätte fertig stellen müssen?
Ich glaube es ist klar was ich damit sagen möchte.
Neben all der Freiheit, die man als Gründer genießt, trägt man eben ein Risiko, das allein durch die Tätigkeit als Selbstständiger entsteht. Dieses Risiko kann weder durch Versicherungen, loyale Mitarbeiter oder verständnisvolle Kunden vollständig diversifiziert werden. Mit diesem Risiko muss man als Gründer bereit sein zu leben. Und noch viel mehr muss man bereit sein, mit daraus folgender Erkenntnis zu leben:
Ob ein Risiko (das im schlimmsten Fall Insolvenz bedeutet), trotz aller getroffener Vorsichtsmaßnahmen, eintritt, entscheidet im Endeffekt das Leben, das Glück, das Schicksal oder wie man es auch immer nennen mag.

Ich bin froh, dass ich diese Lektion bereits jetzt lernen durfte.


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