Unternehmenstypologie anhand des Angebotsportfolios

Von Zoibrina

Je nach Alter der Unternehmung (etabliert / neu gegründet) und dem Anteil der öko-sozial verträglichen Produkte und Dienst­leistungen im Angebotsportfolio (teilweise / vollständig) können vier Typen von öko-sozialen Unternehmen ausfindig gemacht werden.

Darst.: Typologie sozial-ökologischer Pionier- und Leaderunternehmen
Quelle: Belz/Hildesheimer/Bilharz 2005, S. 247

Typ I

Unter Typ I finden sich meist bereits etablierte Unternehmen, die ihr Sortiment teilweise auf öko-sozial verträgliche Produkte umgestellt haben. Meist handelt es sich hierbei um innovative Leader, die national und/oder international eine führende Position am Markt inne haben. Oftmals müssen in diesen Unternehmen Denkbarrieren überwunden werden – beispielsweise wird das Erfolgspotential von öko-sozial verträglichen Produkten nicht wahrgenommen und als Nischenphänomen gesehen. Außerdem existiert die Meinung, dass ein Sortiment mit konventionellen und öko-sozial verträglichen Produkten den KonsumentInnen als nicht glaubwürdig erscheint. Die Praxis zeigt jedoch, dass diese Bedenken unbegründet sind. Ein durchschnittlicher Konsument hat diesbezüglich keine radikal-fundamentalistische Einstellung, nach dem Motto „entweder oder“, sondern hat vielmehr die Haltung „sowohl als auch“.

Typ II

Die Unternehmen, welche sich im Typus II ansiedeln, sind seit Längerem auf dem Markt etabliert und haben ihr Sortiment vollständig auf öko-sozial verträgliche Produkte umgestellt. Eine derartige Umstellung kann auch auf Grund von Beschaffungsengpässen in vielen Fällen erst über einen gewissen Zeitraum hinweg erfolgen.

Typ III

Zu Typ III gehören Unternehmen, die sich noch in der Neugründungsphase befinden oder sich neu formiert haben und sowohl konventionelle, als auch öko-sozial verträgliche Produkte offerieren. Charakteristisch für neu gegründete Unternehmen ist, dass sie anfangs eher über eine geringe Produktdiversifikation verfügen.

Typ IV

Zum Typ IV zählen Unternehmen, deren Zweck bzw. Mission es ist, öko-sozial verträgliche Produkte zu entwickeln, herzustellen, einzuführen und zu vermarkten. Diese Pioniere können auch als Ecopreneurs oder Sustainable Champions bezeichnet werden (vgl. Belz/Hildesheimer/Bilharz 2005, S. 246-247).

Im Zentrum des Nachhaltigkeits-Marketing-Mix stehen Produkte, die nicht nur individuelle Kundenbedürfnisse befriedigen, sondern auch negative externe Effekte ökologischer und sozialer Art reduzieren bzw. eliminieren. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass öko-sozial verträgliche Produkte immer nur relativ betrachtet werden können. Je nach Stand des Wissens, der Technologien und dem Anspruchsniveau, können sich Veränderungen ergeben. Beispielsweise kann ein Produkt, das heute noch als besonders ökologisch und/oder sozial verträglich gilt, morgen schon als Standard etabliert sein (vgl. Belz 2005, S. 25).