Unternehmensberater werden – 10 Wege zum Consulting-Job

Von Neo_freeman

Zunächst die gute Nachricht: stand 2016 gibt es in Deutschland mehr als 15.390 Unternehmensberatungen mit über 106.000 sozialversicherungspflichtigen Consultants. Der Beschäftigungsmarkt ist also groß. Nun zur schlechten: Unternehmensberater zu werden ist nicht ganz einfach. Die Anforderungen an einen herausfordernden und gut bezahlten Job liegen hoch. Falls Consulting Dein Traumberuf, ist dieser Beitrag genau das richtige für Dich. Ich erkläre Dir, welche Basisanforderungen Du als angehender Consultant erfüllen solltest und auf welchen altnernativen Wegen Du Unternehmensberater werden kannst.

Unternehmensberater werden – kein leichtes Unterfangen

Fakt ist: die Berufsbezeichnung des Unternehmensberaters unterliegt in Deutschland keinem öffentlichen Schutz. Es existiert auch weder ein vorgeschriebener Bildungsweg noch eine staatliche Prüfung die Dich formal als Unternehmensberater auszeichnet. Losgelöst dieser beiden Tatsachen ist es nicht einfach Consultant zu werden. Die Messlatte für Bewerber, insbesondere bei den bekannten Big 5 Beratungsfirmen, liegt hoch. Worin die Basisanforderungen an bewerbende Consultants liegen und was Du aktiv tun kannst um ein Unternehmensberater zu werden erfährst Du nachfolgend.

Die Basisanforderungen an einen angehenden Unternehmensberater

Nach über 8 Jahren im Consulting-Business haben sich für mich mehrere Basisanforderungen für einen angehenden Unternehmensberater herauskristallisiert. Als Consulting-Aspirant solltest Du diese Voraussetzungen kennen. Unternehmensberatungen legen diese Anforderungen häufig als sogenannte Hygienefaktoren an. Der bewerbende Kandidat muss diese zwingend erfüllen, ein Garant für den begehrten Job sind sie aber nicht.

  • Abgeschlossenes Studium: Mehr als 90% der aktuell beschäftigten Berater haben ein Studiumsabschluss in der Tasche (siehe Webtipp). Für eine Bewerbung als Unternehmensberater solltest Du daher an einer Fachhochschule bzw. Universität studiert haben.
  • Hervorragende Abschlussnoten: Exzellente Uni-Noten sind nicht alles. Jedoch zeugen sie von Fleiß, Disziplin und Fachwissen. Falls Du einen Beraterjob anstrebst, solltest Du Wert auf einen sehr guten bis guten Abschluss legen.
  • Betriebswirtschaftliche Affinität: Ist Wirtschaft Dein Ding? Falls Du BWL, ökonomische Zusammenhänge und Unternehmensentwicklungen magst ist die Consulting-Branche das richtige für Dich. Ein Abschluss in einem Wirtschaftsfach ist aber nicht zwingend (siehe Webtipp).
  • Fundierte Sprachkenntnisse: Die Welt ist flach* schrieb schon Thomas L. Friedmann in seinem gleichnamigen Buch. Will heißen: Unternehmen denken und handeln global. Als kandidierender Berater solltest Du über solide Deutsch- und Englischkenntnisse verfügen. In Wort und Schrift.
  • Hohe Belastbarkeit: Unternehmensberater und ein 9-17h Job? Das passt zusammen wie die Krawatte zum Jogging-Anzug. Reisen, lange Büroabende und Auslandseinsätze fordern Dich physisch wie auch psychisch. Diesen Lebensstil musst Du wollen (siehe Webtipp).
  • Ausgeprägter Veränderungswille: Consultants sind Agenten der Veränderungen. Sie treiben den Wandel im Unternehmen voran, in den Prozessen, IT-Systemen und Köpfen der Personen. Als Interessent für eine Beraterposition solltest Du Veränderungen lieben und Dinge vorantreiben wollen.
  • Nachgewiesene Hard- & Soft Skills: Problemlösung, Kommunikation und Management sind die drei Hauptaufgaben eines Beraters. In allen drei Disziplinen solltest Du belegbare Kenntnisse, wenn möglich auch über praktische Erfahrungen, verfügen.

10 effektive Wege zum Unternehmensberater

Keiner wird zum Unternehmensberater geboren. Vielmehr existieren verschiedene Entwicklungslaufbahnen um diesen Beruf zu ergreifen. Nach meinen Erfahrungen gibt es ihn nicht, den einen goldenen Königspfad. Im Gegenteil. Es existieren eine Vielzahl alternative Wege zum Consulting-Job. Diese verlaufen nicht parallel sondern können miteinander kombiniert werden. Nachfolgend 10 praxistaugliche Wege wie Du Unternehmensberater werden kannst.

  1. Fachliteratur lesen: Auch der erfolgreichste Unternehmensberater hat einmal klein angefangen. Wenn Du Glück hast, hat er seine Erkenntnisse und Erfahrungen in einem Buch festgehalten. Profitiere von diesem Wissen und bilde Dich fort. Regelmäßig stelle ich in meinem Newsletter einen Lesetipp für Consultants vor.
  2. Studienfach wählen: Bereits Dein Studienfach stellt die Weichen in Richtung Unternehmensberatung (siehe Webtipp). Studierst Du etwa BWL oder Wirtschaftsinformatik erhöht das Deine Chancen auf einen Beraterposten ungemein. Im Studienfach selbst kannst Du über Deine Schwerpunkte steuern (z.B: IT, Prozesse, Organisation), für welchen Beratungszweig Du Dich später empfiehlst.
  3. Praktikum absolvieren: Ob als Nebenjob oder in der vorlesungsfreien Zeit: das klassische Praktikum und werkstudentische Tätigkeiten eigenen sich prima um erste Beraterluft zu schnuppern. Ganz nebenbei vergrößerst Du natürlich Dein Netzwerk zu potentiellen Arbeitgebern. In meinem Unternehmen haben wir gleich mehrere Werkstudenten die uns unterstützen und dabei lernen.
  4. Beraterqualifikation erwerben: Die FH-Ludwighafen bietet es, die Universität Oldenburg auch: einen Masterstudiengang zum Unternehmensberater (siehe Webtipp). Gegen eine Ausbildungsgebühr und persönlichen Zeiteinsatz kann das Beraterhandwerk von der Pike auf erlernt und in der Praxis verprobt werden.
  5. Karrieremesse besuchen: Berufs- & Absolventenmessen bieten Dir eine sehr gute Möglichkeit in kurzer Zeit und auf engem Raum einen persönlichen Einblick in mehrere Beratungshäuser zu erhalten (siehe Webtipp). In der Vergangenheit habe ich bei mehreren Messen mein Arbeitgeber repräsentiert und kann Dir die Messen sehr ans Herz legen.
  6. Studentisch beraten: Gerade an Universitäten mit wirtschaftsnahen Lehrstühlen trifft man auf sie: die studentische Beratungen. Bereits während Deiner Ausbildungsphase kannst Du Dir hier die ersten Consulting-Sporen verdienen und das methodische Handwerk erlernen.
  7. Vitamin B nutzen: Kennst Du Unternehmensberater aus Deinem Freundes- und Bekanntenkreis? Nein? Dann solltest Du schleunigst beginnen, Dir ein Kontaktnetzwerk aufzubauen. So lernst Du, was diese Sorte Mensen treibt und wie sie ticken. Meinen Job als Münchner Berater, habe ich auf diese Weise finden können.
  8. An Consulting-Events teilnehmen: Beratungsfirmen buhlen um die besten Köpfe und veranstalten dazu sogenannte Consulting-Events. Das sind Workshops in welchen Kandidat und Arbeitgeber gemeinsam an Consulting-Cases arbeiten. Ich habe drei solcher Veranstaltungen absolviert und kann diese weiterempfehlen.
  9. Bewerbungen einreichen: Wie jedes andere Unternehmen schreiben auch Beratungsfirmen ihre offenen Stellen aus. Ob nun auf Job-Portalen(z.B. StepStone, experteer.de, Monster.de), sozialen Netzwerken (z.B. Xing, LinkedIn) oder dem Personalvermittler: besonders in wirtschaftlich rosigen Zeiten solltest Du mit der klassischen Bewerbungen Dein Ziel erreichen.
  10. Unternehmensberatung gründen: Warum unbedingt als angestellter Consultant bei einer der 15.390 Beratungen Deutschlands arbeiten? Unternehmensberater werden kann man auch durch das Gründen einer eigenen Consulting-Firma. Tipps wie das geht gibt’s im Web, z.B. hier.

Fazit

Es gibt viele Wege wie Du ein Unternehmensberater werden kannst. Direkt nach dem Studium, als Quereinsteiger oder später in Form der eigenen Beratung – der Zeitpunkt und die Möglichkeiten sind vielfältig. Steht für Dich das Ziel „Unternehmensberater werden“ solltest Du überprüfen, ob Du die Basisanforderungen erfüllst. Anschließend heißt es, sich auf einen oder mehrere der vorgestellten Wege zu machen. Das kostet Zeit und Energie, ohne Frage. Aber nur auf diese Weise wird aus Deinem Traum letztendlich ein spannender, abwechslungsreicher und gut bezahlten Beruf.

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