Normalerweise, schimpft der "Spiegel", dürfe sich ein Politiker auf Volkskosten drei Lieder zum Zapfenstreich aussuchen. Christian Wulff aber habe sich wieder mehr vom Buffet genommen: Für seinen militärischen Abschied wünschte sich der ungediente Abgreifer gleich vier Musikstücke vom Bundesblasorchester.
Nein, nicht die Multikulti-Hymne „Ebory und Ivory“ lässt er sich zum Ausmarsch blasen und nicht das verbitterte „Behind blue eyes“, nicht „Gekommen, um zu bleiben“ und nicht „Niemals geht man so ganz“. Sondern „Somewhere over the rainbow“, den Klassiker, in dem sich der Interpret eine Zeit herbeisehnt, in der „trouble melts like lemon drops“ und alle seine Freunde wie etwa die Geerkens, die Maschemeyers oder die Sylter Dropsfeinbäcker kommen, um „shaking hands“ zu machen und "How do you do?” zu sagen.
Christian Wulff wird lächeln und auf seinen Pressesprecher verweisen, der zugleich immer noch sein Anwalt ist. Und umgekehrt. Beim Regenbogen, weiß der Niedersachse, liegt dort, wo er zuende ist, immer ein Topf voll Gold vergraben. Ehrengold statt Ehrensold. Er zwinkert vor stiller Vorfreude, der junge Altbundespräsident.
Das Wulff-Jahr bei PPQ: Wunschkonzert zum Frauentag