Da sind sie wieder, die kleinen und großen Krankheitsprobleme.
Wer die Überschrift gelesen hat, weiß ja bereits, um was es diesmal geht. Aber ich würde Euch gerne erzählen, wie es dazu kam und was so die Anzeichen für eine Unterfunktion der Schilddrüse sind:
Unserer Tochter klagt schon sehr lange über immer wiederkehrende Kopfschmerzen und Unwohlsein (Schwächeanfälle, Schwindel etc.). Die Kopfschmerzen haben wir bereits intensiv untersuchen lassen (inkl. HNO- und Augenarzt, Lungenfunktionsprüfung, Röntgen), ohne zu einem eindeutigen Ergebnis zu kommen. Die anderen Symtome schoben wir auf die Pubertät – ich gestehe.
Allerdings hielten sich die Schmerzen und die Schwindelanfälle vor einer Weile wirklich sehr hartnäckig. Es war so schlimm, dass ich sie aus der Schule abholen mußte, da sie dort umgekippt war. Nun war Schluß! Wir sind diesmal nicht zum Kinderarzt (haben uns letztes Jahr dort sehr geärgert), sondern direkt zu meiner Allgemeinärztin (ein Kind ist unsere Tochter ja auch nicht mehr wirklich). Diese wußte zuerst auch keinen Rat, ließ aber eine Menge Blut abzapfen und untersuchen.
Bis das Ergebnis vorlag, blieb Michelle daheim, ohne dass sich Ihr Zustand verbesserte. Dann endlich der vereinbarte Termin bei der Ärztin und auch endlich eine Erklärung für das ganze doofe Zeugs: Michelle leidet unter einer Unterfunktion der Schilddrüse. Und genau das löst die vorhandenen Symtome aus! Also hat sie (wahrscheinlich) eine Hypothyreose. Wikipedia meint dazu:
Unter einer Hypothyreose versteht man eine mangelnde Versorgung des Körpers mit den Schilddrüsenhormonen Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Meist ist eine Unterfunktion der Schilddrüse dafür verantwortlich. Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse läuft der Stoffwechsel des Körpers langsamer ab als normal. Die Folgen sind geringere körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Die Erkrankung wird in der Regel anhand von Blutuntersuchungen nachgewiesen und ist gut behandelbar.
Näheres werden wir hoffentlich demnächst erfahren, denn Frau Doktor hat uns gleich noch eine Überweisung zum Ultraschall überreicht. Leider ist es mit den Terminen dort nicht so einfach. Am Mittwoch ist es aber endlich soweit. Nun heißt es Daumen drücken, dass “nicht noch mehr ist”.
Natürlich haben wir uns seit der Diagnose mit einigen Menschen darüber unterhalten und ich muß sagen, dass ich echt froh bin, dass Frau Doktor “den richtigen Riecher” hatte. Denn sehr oft wird die Schilddrüse verkannt und Ärzte untersuchen nicht in diese Richtung.
Wer also folgende Symtome bei sich entdeckt, sollte über eine Blutuntersuchung Richtung Schilddrüse nachdenken:
* geringere körperliche und geistige Leistungsfähigkeit * Müdigkeit * Leistungsknick * Veränderungen an Haut und Haaren * Gewichtszunahme * verlangsamtem Puls * Kälteempfindlichkeit * trockene Haut * Antriebsarmut * gesteigertes Schlafbedürfnis * Konzentrationsstörungen * Desinteresse *brüchige Nägel *sprödes, strohiges Haar *Appetitlosikeit *Zyklusstörungen bei Frauen *
Ich bin jetzt eigentlich sehr froh, dass die Diagnose gestellt wurde, denn dagegen kann man etwas machen (gegen Unbekanntes kämpfen ist immer schwer). Zur Zeit muss sie jeden Früh eine halbe Tablette einnehmen. Aber: schon ab dem ersten Tag war eine Veränderung zu erkennen, die uns erstaunt hat. Plötzlich war das lebenslustige und schulfreudige Mädchen wieder da!