Unter aller Sau: die Tricks der Paketdienste

Von Klaus Ahrens

Aktuell wird in den Newsdiensten wie Heise und Spiegel Online viel über das Portal „Paket-Ärger“ geschrieben. Dies Beschwerdeportal zu Paketdiensten ist vor einem Jahr online gegangen und hat schon 6.500 Beschwerden aufgenommen.

Die meisten Beschwerdeführer dort (ca. 45 Prozent) berichten, dass ihr Paket trotz Ankündigung per App oder Email nicht zugeliefert worden sei. Stattdessen werden die Lieferungen in diesen Fällen laut Iwona Husemann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in die nächste Filiale oder ein benachbartes Geschäft gebracht, wo man sie abholen soll.

Das passiert auch dann, wenn der Besteller den ganzen Tag zu Hause bleibt (manche nehmen dafür einen Tag Urlaub) – die Paketboten klingeln erst gar nicht und haben manchmal die Ware auch gar nicht mitgebracht, sondern nur einen schon vorausgefüllten Abholschein.

Ich kenne das System leider recht gut – es ist schon mehrere Jahre alt und die schlechtesten Erfahrungen habe ich persönlich mit GLS gemacht und hier im Blog auch schon im Oktober 2014 und im Mai 2015 ausführlich über diesen Betrug berichtet. Die Gewerbeaufsicht und die Justiz scheint der Millionenbetrug aber nicht wirklich zu interessieren…

Auf älteren Portalen wie beispielsweise Testberichte.de, wo alleine zu GLS zu diesem Verhalten fast 400 Berichte vorliegen, kann man die Chronologie seit 2003 nachvollziehen. Von 2003 bis 2009 gibt es nur einen Eintrag pro Jahr, bis 2009 dann eine Handvoll pro Jahr und ab 2010 explodieren die Anzahlen von Beschwerden regelrecht.

Das war wohl der Zeitpunkt, zu dem den Paketdiensten klar geworden ist, dass man mit dieser regelrechten Kundenverarschung wunderbar Personal sparen und den Gewinn optimieren kann…