Tankred Dorst, verfasste über 50 Theaterstücke, veröffentlichte über 130 Publikationen - darunter Prosa, Hörspiele, Libretti, etc. -, führte Regie für Bühne und Film, spielte selbst Schau und phantasierte am liebsten. Er schrieb bis zum Schluss.
"Dass ein Mensch einem anderen vorspielt, wie er sein sollte, sein könnte oder wie er nicht sein sollte, das ist ein menschliches Grundbedürfnis. Das ist der Anfang von Theater."
Anstelle einer Dankrede für den erhaltenen Georg Büchner Preis 1990 verlas Tankred Dorst seine „Phantasie über ein verlorengegangenes Theaterstück von Georg Büchner", die mit den Worten endet:
"Kunst bezieht ja seine ins Leben wirkende Kraft aus produktiven Irrtümern solange "bis der gefundne Tod uns frei vom Irren macht".
¶In diesem Sinne:
(nach oben blickend, an die Hutkrempe tippend) Dieser unstillbare Dorst, ein Dramatiker politischer Inklination - selbst wie aus einem seiner Manuskripte entsprungen, hat heute am 1. Juni 2017 mit 91 Jahren die Bühne verlassen. Sein Publikum trauert. In memoriam.
Was den Wortliebhaber im Sinne begleitet, den Wortliebling im Geiste verleitet & Wortlieb durch die Hände gleitet.