Unsere wieder krankheitsgeprägte Woche

Am Sonntag nachmittag bekam die Kleine wieder Fieber, nachdem sie schon die letzte Woche herumgeschnupft und am vorhergehenden Wochenende Magen-Darm hatte. Wir alle sind ja seit fast 8 Wochen regelrecht außer Gefecht gesetzt und geben uns die Krankheiten direkt und oft parallel weiter. Das ist unser schlimmster Krankheits-Herbst, seit wir Kinder haben, der erste Kitawinter beider Kinder war ein Klacks dagegen. Selbst den Großen, der eigentlich der gesundheitlich Stabilste in unserer Familie ist, hatte es mehrfach erwischt. Ich selbst komme überhaupt nicht mehr auf die Beine und habe für nächste Woche einen Termin bei meinem Hausarzt vereinbart, um meinen Zustand durchzusprechen, abchecken zu lassen und Maßnahmen zu ergreifen. So geht es nicht weiter.
Da die Kleine also fieberte und einen tiefsitzenden, schlimm klingenden Husten hatte, beschloss ich schon am Sonntag, mit ihr am Montag zum Kinderarzt zu gehen. Ich bin sonst nie wegen Erkältungen beim Kinderarzt, aber diesmal war das Fass einfach voll. Ich konnte auch selbst nicht mehr. Wir bekamen am Montag glücklicherweise einen abgesagten Termin und mussten nicht lange warten. Zum Glück war es noch keine Bronchitis, aber ein handfester Infekt und sie schrieb uns erstmal minimal bis einschließlich Mittwoch krank. Obwohl ich sehr ungern mit einem kranken Kind zuhause bin, war ich diesmal regelrecht erleichtert.
Zum Glück war sie trotz des Infektes relativ gut drauf, nicht übermäßig anhänglich oder quengelig, sondern einfach schlapp und hustete stark. Nachmittags stieg die Temperatur immer und sie wurde knatschiger. Mein Mann kam jeden Tag so früh wie möglich von der Arbeit und nahm sie zweimal mit zur Kita, um den Großen abzuholen, so dass ich dann wenigstens 1,5 h Pause hatte. Das war wunderbar, weil mir ja mein freier Montag, meine wichtigste Kraftquelle für die Woche, entgangen war. Am Mittwoch wollte sie nicht nachmittags raus und ich holte deshalb den Großen allein ab, während sie mit dem Papa zuhause blieb. Das war auch mal schön, so konnten wir mal unsere örtliche Kinderbuchhandlung durchstöbern, was mit der Kleinen wegen akuter Grabsch-Gefahr sonst nicht möglich ist;).
Obwohl nun bei ihr noch ein Schnupfen dazugekommen war, wirkte sie insgesamt - zumindest vormittags - recht fit, weshalb wir beschlossen, sie am Donnerstag wieder in die Kita zu geben und nach dem Mittagsschlaf abzuholen. Das war sicherlich richtig. Die Erzieher meinten zwar, sie wäre völlig normal gewesen, überhaupt nicht leidend, aber man kennt das ja, man reißt sich zusammen und dann gibt's einen Rückfall. Also machte ich früher Schluss bei der Arbeit, holte sie um 13:45 Uhr ab und brachte sie nach Hause, wo mein Mann, der seit Mittwoch Abend eine fette Bindehautentzündung hatte und nun auch krankgeschrieben ist, sie bespaßte. Er holte dann später mit ihr den Großen von der Kita ab und ich hatte noch etwas Freizeit. Am Freitag blieb sie schon den ganzen Tag da. Leider geht es ihr heute wieder schlechter und sie war extrem wehleidig und jammernd drauf, klagt über Ohrenschmerzen und hustet weiterhin stark.
Insgesamt waren die 3 Tage mit der Kleinen zuhause recht entspannt, also nicht so, wie es eigentlich mit kranken Kindern ist. Wir waren vormittags immer draußen unterwegs und das Wetter war herrlich. Von Tag zu Tag wurde es aber schwieriger, sie zum Mittagsschlaf zu bewegen, und ich wette, wäre sie länger zuhause, würde sie diesen verweigern. Für mich ist es immer wieder doof, dass ich beim Mittagsschlaf neben ihr liegen bleiben muss, weil sie sonst nicht über ihren 30 min.-Schlafzyklus kommt. Dadurch habe ich zwar Ruhe, aber keinen Abstand vom Kind, was ich eigentlich brauche. Auch merkte man mit jedem Tag, dass es ihr langweiliger wurde, da ich sie bewusst nicht ständig bespaßte. Man sieht also, welchen mehrfach positiven Effekt die Kita für Kinder hat;). Sie freute sich dann auch am Donnerstag, wieder unter Kindern zu sein. Meine Geduld nahm in dem Maße ab, je langweiliger ihr wurde. Ich habe ja kein Problem damit, ein Kind zu versorgen und Nähe zu geben, aber ständige Bespaßung (oder Quengelei wie heute) raubt mir den letzten Nerv. Deshalb bin ich lieber mit ihr rausgegangen. Das geht allerdings ins Geld; hier mal einkaufen, da mal zum Bäcker oder ins Center, alles Dinge, die man sonst in der Arbeitswoche nicht oder selten macht. Das Positive ist, dass es mit einem Kind am Vormittag wesentlich nervenschonender ist, ein paar Besorgungen zu machen, als mit zwei erschöpften Kindern nach der Kita. Insofern eine angenehme Abwechslung.
Jetzt hoffen wir, dass bald der Husten und Schnupfen bei ihr aufhört, dann wären wenigstens beide Kinder erstmal gesund. Wie wir Eltern allerdings jemals wieder auf  die Beine kommen, steht in den Sternen. Selten haben wir uns über Wochen so krank und kaputt gefühlt. Ein Infekt jagt den nächsten und der körperliche Gesamtzustand ist bescheiden. Da es den Mann genauso betrifft wie mich, sehe ich, dass es nicht daran liegt, dass ich wenig belastbar bin, sondern dass die Situation so belastend ist, weil so wenig Entlastung da ist. Immer alles allein stemmen zu müssen, ist nicht nur anstrengend, sondern auch psychisch belastend. Ich sehe nur nicht, an welchen Stellschrauben ich drehen kann, damit sich die Lage verbessert. Wir werden sehen, ob der Arzttermin etwas ergibt.
Unsere wieder krankheitsgeprägte Woche
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