Langsam aber sicher neigt sich unsere Reise dem Ende zu. Vom Cocoa Beach an der Ostküste Floridas fährt unser Wohnmobil in südlicher Richtung weiter bis zum Sebastian Inlet State Park. Die Fahrt ist kurz, so dass wir am Camping Platz ankommen, bevor unser Stellplatz frei ist. Ist aber nicht schlimm, wir verbringen die Zeit einfach am Strand. Während die Mädels mit plantschen und herumsandeln beschäftigt sind, denke ich einmal mehr, wie schön das Leben doch ist. Ich bin erfüllt von Glück und Zufriedenheit und möchte diesen Moment einfach nur festhalten und nie wieder loslassen!
Eine letzte lange Fahrt im Wohnmobil
Der Aufenthalt im Sebastian Inlet State Park ist kurz. Am nächsten Morgen machen wir uns gleich in der Früh auf den Weg nach Miami. Vier Stunden Fahrtzeit rechnet uns die Navi aus. Außerdem wollen wir noch „mal eben kurz“ in Fort Lauderdale halt machen, und ein letztes Mal in eine Mall. Wir müssen noch Koffer packen und das Wohnmobil putzen. Und unsere Große will unbedingt noch einmal in den Pool hüpfen.
Frühstück gibt es daher auf der Fahrt und im Beisein von Bibi Blocksberg, die wir in den letzten 3 Wochen rauf und runter gehört haben. Hex hex!
Der Reiseführer preist Fort Lauderdale als das „Venedig der USA“ an, aber dem können wir nicht zustimmen. Die Stadt ist uns zu groß und zu laut, die Gebäude sind riesig und es gibt irgendwie nichts, was gemütlich, hübsch oder sehenswert ist bzw. zum Verweilen einlädt. Einzig der Strand und seine Promenade sind toll, aber unser Zeitplan ist straff, weshalb wir diesmal darauf verzichten.
Noch einmal shoppen
Nächster Stopp – die Mall. Im Internet finden wir eine, die auf dem Weg liegt. Schon beim Auffahren auf den Parkplatz merke ich – das wird hier heute nix! Wo man hinsieht Autos ohne Ende, so dass für uns und unseren Camper kaum ein Durchkommen ist. Irgendwann werden wir fündig, nur um kurz darauf in der größten und unübersichtlichsten Mall aller Zeiten verloren zu gehen. Ich bin genervt und unterzuckert, habe aber wenig Lust auf einen Burger, Pommes, Pizza, Chicken Wings oder irgendetwas anderes, was zu 100% frittiert und fettig ist. Also, verzichte ich aufs Essen und gönne mir lediglich einen Kaffee. Wenigstens der schmeckt! Letztendlich findet der Monsieur aber die Jacke, die er schon in den 3 vorherigen Malls jedes Mal anhatte, aber doch nie gekauft hat. Diesmal schlägt er zu und wir verlassen die Mall fluchtartig.
Man braucht nicht viel um glücklich zu sein
Die letzte Nacht verbringen wir auf dem gleichen Camping Platz, wo wir unsere Wohnmobil Reise begonnen haben – dem „Miami Everglades RV“. Dieser hat einen tollen Pool und liegt strategisch günstig. Von hier aus ist es nur eine halbe Stunde Fahrt bis zum Wohnmobil Verleih, wo wir unseren Camper morgen Vormittag spätestens um 11 Uhr wieder abgeben müssen. Der Monsieur und die Mädels toben sich im Pool aus, während ich unsere Koffer packe und nebenbei mit unzähligen Mücken kämpfe. Grrr! Irgendwann ist alles eingepackt und die Zahl der Mücken hat sich um 5 reduziert.
Wir kochen ein letztes Abendessen auf unserem 3-flammigem Gasherd und werden wehmütig. Drei wahnsinnig tolle, aufregende, erlebnisreiche und intensive Wochen liegen hinter uns und wenn es nach mir geht – ich könnte gut und gerne noch einmal so lange weiterfahren! 1200 Meilen sind wir in den letzten drei Wochen in Summe gefahren, haben viel gesehen und gelernt, dass man nicht viel braucht, um glücklich zu sein.
Die Wohnmobil Übergabe am nächsten Tag klappt reibungslos und dann stehen wir da, mit unseren 3 Koffern und einem Buggy. Viel zu schnell kommt das Taxi, um uns zum Flughafen zu bringen und kurz darauf heißt es dann: Bye bye, Florida! Thanks for hosting us and for the great times we spent with you. You definitely are a “Sunshine State”!!!