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GTL | 1.2.2014 | Kommentare (0)
Unsere Korrektheit hält nicht Schritt
Keinem würde es heute in gutbürgerlicher Runde mehr gelingen ungesühnt einen “Mohren im Hemd” in den Mund zu nehmen.
Die Kampagne des hochgeschätzten Harri Stojka war so erfolgreich, dass uns die Bestellungen des “Roma und Sinti Schnitzels” im Hals stecken bliebe.
Die Umschreibung verschiedenster Bedürfnisse geistiger und körperlicher – na wie sagen wir’s denn – “Sub-Optimierter” machen uns nichts aus, nur um das Unwort von “Behinderung” vermeiden zu können.
Aber, dass wir das schicke Unterhöschen für die schlanken 2 €, um die wir es auf der Mahü erstehen können, nicht dorthin zurück schicken könnten, wo es irgendwelche namenlose Hände für ein paar Cent einmal hergestellt haben, weil selbst das Porto dorthin schon teurer wäre, das stört uns wenig.
In unserer Wortwahl sind wir unheimlich korrekt geworden, deshalb können wir es uns leisten, uns um die realen Ungerechtigkeiten so wenig zu scheißen.
Vielleicht sollten sich das auch einmal diejenigen sogenannten Linken überlegen, die vorgeben für ihre Überzeugungen zu kämpfen, indem sie Fensterscheiben einschlagen, während ein paar Gestrige ihren Ball an provozierender Lokalisation abfeiern …