Unsere Hochzeitsvorbereitungen Teil VIII: Gedanken einer Braut

IMG_3606Huhu ihr Lieben,

sicherlich hat sich der Eine oder die Andere schon gefragt: “Hat diese Anna im Backwahn eigentlich schon geheiratet? Man hört oder liest gar nichts mehr davon?!” Ja, so ist es, und nein, wir haben noch nicht geheiratet. Nachdem wir am Anfang des Jahres ziemlich viel (Herr M. sagt, es war schon einiges, ich sage, es war nur das Notwendigste) erledigt hatten, haben wir eine bewusste Planungspause eingelegt, da viele Dienstleister erst ein paar Wochen vorher einen Besprechungstermin machen möchten oder man eben nicht schon sechs Monate vorher das Wohnzimmer mit Pompoms voll hängt, die man fleißig mit den Freunden bastelt. Zudem hatten wir im Mai ja auch einen kleinen Urlaub verbunden mit einigem Aufwand für die Hochzeit meiner Freundin. Als wir im Urlaub beim posthochzeitlichen Grillen auf der Terrasse unseres Ferienhäuschens saßen, sagte der Mann meiner Freundin: “So, und wenn wir nach Hause kommen, dann seid ihr dran!”

Irgendwie hatten wir erstmal keine Lust. Die Wohnung sah aus wie Sau, nachdem ich alle Kisten wieder in dieselbige entleert hatte, fünf Maschinen Wäsche und jede Menge Rezepte in der Blogwarteschlange hielten mich ein bißchen vom Planen ab. Auch die Stimme im Hinterkopf “Sind ja noch drei/vier Monate!” waren ziemlich laut. Als der Counter allerdings 2 Monate vorne anzeigte, kam so langsam Bewegung rein. Denn es standen einige Termine an: Menübesprechung, Locationcheck mit Fotografen etc. Wenn es so etwas wie den Hochzeitsmodus gibt, dann bin ich da wieder drin. Allerdings irgendwie anders als noch am Anfang des Jahres. Da war alles fontanetechnisch “ein weites Feld”. Ideen schwirrten einen um den Kopf, ab und zu hat man welche eingefangen, im Kopf nach hinten geschoben (das machen wir dann später) oder wieder frei gelassen. Man hat jede Ideen erstmal nur sortiert nach “Joa, ist ganz gut! oder äh, ne, geht gar nicht!” Diese Phase haben wir hinter uns gelassen. Denn der große Planungsschub begann mit dem Zusammenfassen aller Details im Hochzeitsbuch. Je eine Idee pro Doppelseite, chronologisch nach dem Ablauf unserer Hochzeit sortiert. Visitenkarten wurden eingeklebt, wichtige Adressen und Telefonnummern ergänzt. E-mails und Bilder aus Pinterest ausgedruckt und dazu geheftet. Onlineshops notiert, Preise verglichen, schon ein paar Sachen bestellt. Zeichnungen gemacht, ein Prototyp nach der Zeichnung erstellt, für gut befunden. Eigentlich ist nun alles in trockenen Tüchern. Und irgendwie fängt doch alles jetzt erst so richtig an. Denn die ganzen Ideen sind zwar nun in eine Spur gebracht: Stil, Farben, Deko sind festgesetzt, aber sie müssen ja noch umgesetzt werden. Und obwohl ich immer noch viel auf Hochzeitsblogs unterwegs bin und mich immer noch gerne inspirieren lasse, ist das große Ganze fix. Es werden nur hier und da noch Details angefügt.

Und das sieht dann so aus:

Sonntag. Hochzeitsbesprechnung im Hause M.: “Okay. Und dann basteln wir die Räder, Wimpel und Pompoms für den Fotobooth-Hintergrund. Und zwar nur mit dem Material, das wir eh schon da haben. Das müsste reichen.”

Dienstag. Sms von mir: “Wie breit ist der Fotobooth Hintergrund nochmal?”

Donnerstag. Sms von mir:” Ich hab doch noch so eine Buchstabenkette bei Etsy bestellt, die können wir dann ja auch für die Fotos verwenden. Dann haben wir sie doppelt genutzt.” Der Schwabe in mir halt.

Und so geht der eine oder andere Euro noch über den Tisch. Manchmal könnte man die Übersicht verlieren. Sowohl über den Geldfluss als auch über die Details. Kein Wunder, dass wir uns auf einen Ideenstopp geeinigt haben. Lieschen heiratet ist bereits an dem Punkt angekommen. Ich denke, das ist eine gute Idee für alle, die sich gern inspirieren lassen (hier!!! ich…hier!!) und deren Onlineshop-Bestellfinger sehr locker sitzt.

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Und hier ergibt sich ein weiteres Dilemma. DIY or not DIY, das ist hier die Frage. Zu diesem Thema gab es irgendwie nie eine Diskussion, wir basteln die Sachen, die einfach und günstig zu machen sind, alles andere wird entweder weg gelassen oder gekauft. Ich weiß, ich weiß, es gibt einige (auch Freunde von mir), die sagen zu allem und jedem “Das kann man doch selber machen!” Natürlich kann man, aber vielleicht will man nicht. Vielleicht mag man auch den einen oder anderen Abend vor dem Fernseher verbringen, ohne Berge von Seidenpapier, Masking Tape und Zick-Zack-Scheren vor sich aufzuhäufen. Und vielleicht will man nicht alle freien Flächen in der Wohnung plus den Keller der Eltern plus das Wohnzimmer der Trauzeugin mit Kartons und Bastelzeug belegen. Die Sachen von den Onlineshops kommen immer so schön zusammen gefaltet :-) Und ich bin der Meinung, man muss nicht alles selber machen, damit der Tag schön wird. Ich persönlich bin ja für eine gesunde Mischung. Das erinnert mich an meine Schwester, als wir über die Schulsachen meines Patenkinds und Neffen gesprochen haben: “Und was ist mit der Schultüte? Soll ich mal mit ihm einkaufen gehen? Dann kann er sich eine aussuchen.” “Mensch Anna, heutzutage bist du unten durch, wenn die Schultüte nicht selber gebastelt ist.” Okaaayyy, ich hab’s verstanden. Gilt das für uns Heiratende auch? Auch hierzu hat Lieschen einen schönen Artikel geschrieben. Und ich bin sowas von einverstanden mit ihren drei selbst erstellten Regeln.

Was ich nicht mag und was ich nicht verstehe, ist dass ich mich andauernd rechtfertigen muss. Herr M. und ich denken über einen Mini-Moon direkt nach der Hochzeit nach: “…um vom Stress runter zu kommen…” Ich habe eine Freundin, die genau an der Stelle fragt: “Was für ein Stress? Wieso bedeutet eure Hochzeit Stress?” Natürlich sollte eine Hochzeit keinen Stress, sondern nur Freude bedeuten, aber wenn man eben doch einiges selber organisiert und das Timing stimmen soll und dann vielleicht noch was schief geht, dann köööönnte ein bißchen Stress aufkommen. Das ist tatsächlich dann aber meine Sache und nur weil andere es anders machen würden, heißt das nicht, dass ich es falsch mache. Oder dass ich meine Prioritäten falsch setze. Als ich beim Ulmer Bloggertreffen von unserer Hochzeitstorte erzählt habe und wieviel sie kostet, wurde ich entgeistert angesehen. Wieso ist es so entsetzlich, viel Geld für etwas auszugeben, das einem wirklich viel bedeutet. So gerne hätte ich ein Kleid von Noni getragen. Ich war in Köln und habe ein Kleid anprobiert. Leider wären mit den Anprobeterminen vor Ort und den Maßänderungen Kosten entstanden, die das Doppelte des Brautkleidbudgets gesprengt hätten. Versteht mich nicht falsch: Genau das ist es, was ich unterstütze – Handarbeit, auch wenn sie teurer ist. Aber unsere Torte war mir wichtiger als mein Kleid. Und so haben wir uns eben entschieden.


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