Unsere #Foodblogbilanz17 – Der Jahresrückblick

Von Benjamin Pluppins @gernekochen

Nu‘ ist das Jahr schon wieder um… Gerade eben war doch erst Silvester, oder? Ein Jahr das mich persönlich glücklicher gemacht hat als 2016. Ein Jahr, dass dennoch von Schicksalsschlägen begleitet war und doch das Beste beinhaltete, was uns bis hierher passieren konnte. Unterm Strich gehe ich versöhnlich, zufrieden und glücklich aus dem alten ins neue Jahr. Wir haben uns viele kleine und große Träume erfüllt, für andere Träume die Weichen gestellt, haben Veränderungen angenommen, viele Dinge in Angriff genommen, manche Dinge links liegen lassen, hach, was soll ich sagen, ich mochte 2017.

Privat habe ich also schon Bilanz gezogen, für den Blog kam es mir nicht in den Sinn. Bis Maja von Moey’s Kitchen vorschlug bei der #foodblogbilanz17 mitzumachen. Acht Fragen, die Bilanz ziehen. Ich hoffe, ich kann sie alle beantworten, vielleicht ziehe ich zum Schluss noch mal ein persönliches Bloggerfazit für mich.

1. Was war 2017 dein erfolgreichster Blogartikel?

Unser erfolgreichster Artikel war ein Beitrag aus dem letzten Jahr, das Softkaramell/Fudge.Das Fudge war schon letztes Jahr der Renner und es freut mich sehr, dass es weiterhin so beliebt ist. Gerade zur Weihnachtszeit habe ich es sehr häufig gemacht und verschenkt. Die salzige Variante war dabei immer ein Überraschungsmoment.

2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?

Puh, sehr schwierige Frage. Bei manchen war ich ja nur der Fotograf und habe an dem Rezept gar nicht gearbeitet.

Nummer 1: Mmh, ich glaube am liebsten habe ich ein recht junges Rezept gehabt. Nicht, weil es am leckersten war, sondern weil die Zeit des Entstehens sehr schön war: Das Lebkuchenhaus. Gemeinsam mit meiner Nichte, und gleichzeitig meinem Patenkind, und natürlich meiner Schwester und meiner Mutter hatte ich einen so schönen Nachmittag, das es wirklich etwas besonderes gewesen ist.

Nummer 2: Die Candy-Bacon-Bars waren für mich tatsächlich ein geschmackliches Highlight. Entstanden ist es durch unser zweites Food.Blog.Meet. in Köln. Dort hat Onkel Kethe nämlich Bacon-Zimtschnecken gemacht und die waren eine Offenbarung.

Nummer 3: Das ist unser Universalgewürz. Auch sehr beliebt bei Euch in den Aufrufen. Das holt mich aber auch ab, weil es ab Januar dieses bei Spicebar geben wird. Wir haben also ein eigenes Gewürz. Ein absolutes Highlight für nächstes Jahr.

Auch Benni habe ich gefragt und seine sind ebenfalls sehr persönlich geworden:

Nummer 1: Der Mango-Eistee. Er erinnert ihn an seinen Vater, der leider dieses Jahr von uns ging. Sein Papa hat immer Eistee getrunken und einen Eistee aus Pfefferminz- und Hagebuttentee gemacht. 

Nummer 2: Da ist erstaunlicherweise unser geschmorter Rotkohl gelandet. Benni isst eigentlich keinen Rotkohl, aber dieser schmeckte ihm sehr gut. Zudem haben wir noch unseren vierten Hochzeitstag damit gefeiert.

Nummer 3: Auch da bin ich ganz bei Benni. Es erinnert uns an eine wunderbare Zeit im Sommer, einen Kurzurlaub, in dem die Zeit still stand und wir wirklich durchatmen konnten: Unsere Thüringer Ravioli. Die sind auf den Hainichhöfen entstanden und wir können euch diesen Ort nur allerwärmstens empfehlen.

3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?

Besonders begeistert hat mich die weihnachtliche Maultaschensuppe von irre kochen. Die haben wir bei seinem Supperclub gegessen und die hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt und begeistert. Nicht nur weil Malte ein lieber Kerl und auch guter Freund geworden ist, sondern weil er in dieser Maultaschensuppe Dinge vereint hat, die ich so nicht zusammengegessen hätte: Printen in einem herzhaften Gericht und dazu auch noch Flönz. Wirklich wunderbar und einfach nur zu empfehlen.

Benni hat besonders beeindruckt die Pasta mit Spinat und Ei von Schlemmerkatze. Weiches Eigelb, Spinat, dass gehört mit zu Bennis Leibgerichten. Von daher haben die beiden Schlemmers bzw. Cat, bei Benni voll ins Schwarze getroffen.

Und dann hätten wir noch ein Rezept aus jüngster Zeit. Ich esse kaum Terrinen, habe sie noch nie selber gemacht, aber dennoch wurden sie mir näher gebracht. Es gab zu unserem Weihnachtsdinner eine Rehterrine von unseren Lieblingsjungs. Der Oberknaller, vor allem mit Chutney dazu. So, so, lecker. Man sollte wieder mehr Terrinen machen.

4. Welches der Rezepte, die du 2017 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?

Tja, das war die Pasta mit Tomaten-Mascarpone-Sauce und Hackbällchen. Das erste Mal habe ich sie spontan gekocht, weil ich keine große Lust hatte, lange in der Küche zu stehen und diverse Reste noch verarbeitet werden mussten. Die Pasta war dann aber so lecker, dass wir beschlossen haben, sie für den Blog zu machen. Leider habe ich die Fotos, aus mir bis heute unerfindlichen Gründen, gelöscht, ohne sie vorher gespeichert zu haben, deshalb musste sie dann noch ein drittes Mal gekocht werden, weil die Bilder ja irgendwie in den Kasten mussten. (Wahrscheinlich finde ich heute Abend die Bilder irgendwo völlig woanders abgespeichert…)

5. Was hat dich im Zusammenhang mit Kochen, Essen oder deinem Blog 2017 beschäftigt und warum?

Wir haben uns dieses Jahr ein Schwein zugelegt. Es lebt nicht bei uns, sondern in meiner Heimat auf einem Archehof und gehört zur Rasse der Schwäbisch-Hallischen Schweine. Das Schweinchen hört auf den Namen Piggeldy und wir haben es nicht im richtigen Sinne gekauft, sondern unterstützen durch einen monatlichen Beitrag die Aufzucht, bis es schlachtreif ist und bekommen dann 100kg vom Fleisch ab. Warum es mich so beschäftigt hat? Wir wissen, dass es gut aufgezogen wird. Piggeldy hat nun über ein Jahr, wenn es noch nicht so weit ist, auch länger, Zeit das Schlachtgewicht zu erreichen. Ganz langsam, mit Auslauf, Matschkuhlen zum Wühlen und komplettem Ringelschwanz.

Dieses Schwein konnten wir besuchen und aufwachsen sehen. Ich musste mich damit auseinandersetzen, dass mein Wunsch nach seinem Fleisch den Tod des Tieres bedeutet. Und das ich ein Gesicht zu meiner Wurst habe. Ich setze dem Tierleben ein Ende. Dieses Denken war mir zwar schon immer irgendwie bewusst, aber ich habe es nie wirklich wahrgenommen in der anonymen Auslage des Metzgers.

Gesteigert wurde diese Denkweise auch durch unser Food.Blog.Meet. in Herne, wo wir ein halbes Schwein zerlegt haben. Es ist schon was anderes, ob ich ein fertiges Kotelett in der Auslage kaufe oder ob ich sehe, welche Schritte notwendig sind, um dieses zu bekommen, was alles übrig bleibt und das ich alles verwerten will, aus Respekt vor dem beendeten Tierleben.

Nein, ich werde nicht zum Vegetarier, aber ich habe eine neue Achtung vor dem Leben bekommen, welches ich indirekt beenden lasse, um meinen Genuss zu befriedigen.

6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?

Ich bin aktuell nachhaltig begeistert von den verschiedenen Arten der Fleischreifung. Wir achten schon sehr auf unseren Fleischkonsum und vor allem auf die Herkunft des Fleisches. Deswegen bin ich lange kein Freund von Schweinefleisch gewesen. Ich fand einfach, dass es immer nach Schweinestall schmeckte. Bis ich dieses Jahr mehrere besondere Schweinearten und Reifungen kennenlernen durfte. Zum einen die Sattelschweine und dann die Schwäbisch-Hällischen. Beides Rassen, die nicht mehr häufig vorkommen. Das Sattelschwein haben wir dry-aged bekommen und ich hatte leichte Befürchtungen ob des Geschmacks. Aber nein, es schmeckte und roch vor allen Dingen supernussig. Genauso erging es uns in den Hainichhöfen und jetzt Weihnachten Zuhause, als wir schimmelgereiftes Schweinefleisch gegessen haben. Eine so wunderbare Nussnote im Fleisch, das war der Hammer. Kein Stall, nix. Einfach nur Nuss. Das hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt.

7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf dein Blog gekommen sind?

Och, da gab es zwei: Moni kontorowitz und Das größte Geheimnis einer Currywurst ist natürlich die Sauce. Bei ersterem habe ich keine Ahnung, wer oder was das sein soll. Beim zweiten kann man ja nur bei uns landen…

8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2018?

Ich wünsche unserem Blog, dass er uns genauso viel Spaß macht, wie in den vergangenen drei Jahren. Das wir weiterhin so viele tolle, gleichgesinnte Leute treffen, die dann zu echten Freunden werden. Das unsere Leser, also ihr, weiterhin so treu bleibt. Und zu guter letzt, dass unser Food.Blog.Meet.-Projekt weiter so gedeiht und Freude macht.

Kommt gut ins neue Jahr!

Benni, Theres und Edda