Unser Wochenende begann mit einem schweren Weg. Ein Abschied, viel zu früh, so sinnlos. Und es fühlt sich so seltsam an, dass ein Mensch, der mich mein Leben lang begleitet hat, plötzlich nicht mehr da ist. Wie muss sich dann wohl seine Familie fühlen? Allein der Gedanke daran, bricht mir das Herz.
Der Vormittag hatte mich schon ziemlich mitgenommen. Als wir nach Hause kamen, suchten wir schnell unseren Kram zusammen, packten die Kinder ins Auto und machten uns auf den Weg zu einer Einschulungsparty.
Der Sohn einer lieben Freundin kommt nächste Woche in die Schule. Während der etwa 115 km langen Fahrt, war ich mit meinen Gedanken noch überhaupt nicht auf Party eingestellt. Irgendwie fühlte sich das nicht richtig an. Fast schon absurd, war ich doch gerade noch unter so vielen trauernden Menschen und selbst noch total mitgenommen davon, werde ich in kurzer Zeit genau das Gegenteil erleben – Freude, Lärm, gute Laune, Kinderlachen, pures Leben.
Doch absagen mochte ich nicht, allein schon der Kinder wegen. Und ich wollte unbedingt auch meine Freundin wiedersehen, die ich im übrigen nur wegen des tragischen Todes eines gemeinsamen Freundes kennengelernt habe. Das Leben schreibt manchmal seltsame Wege vor. Aber wir sind froh, uns gefunden zu haben. Leider trennen uns so viele Kilometer, dass man sich nicht mal eben so treffen kann.
Da sind wir nun also. Der Wildfang war sofort verschwunden, als er die Hüpfburg entdeckt hatte.
Wir aßen derweil Spanferkel und Krautsalat. So lecker. Und natürlich gab es auch Kuchen. Meine Freundin ist eine wahre Künstlerin. Ich bewundere sowas ja immer, talentfrei wie ich bin.
Irgendwann gelang es mir schließlich auch, ein bisschen abzuschalten. Spätestens, als ich der Hüpfburg zum Opfer gefallen bin. Nach ein paar Minuten Kinder fangen und durchkitzeln, litt ich jedoch bereits an akuter Schnappatmung.
Auch Pusteblume machte die Hüpfburg unsicher. Noch beliebter aber war das Klettergerüst. Sogar mit der Schaukel freundete sie sich ein wenig an.
So gegen 18.00 traten wir wieder den Heimweg an und erst nach 22.00 kam der Wildfang zur Ruhe. Der Tag war wohl doch ganz schön aufregend für ihn. Und ich war einfach nur platt und lag dann auch um die gleiche Zeit im Bett.
Trotz der recht langen Nacht, fühlte ich mich wenig erholt und der Vormittag war echt anstrengend.
Nach dem Mittagessen saß ich auf der Terrasse und es war gerade so entspannt, da sagte mein Mann, wir sollten doch ein bisschen spazieren gehen. Und ganz ehrlich? Ich hatte keine Lust. So gar nicht. Ich war einfach nicht gut drauf. Wir gingen trotzdem. Und das Tochterkind brüllte die ganze Zeit. Ich hätte am liebsten wieder auf dem Absatz kehrt gemacht.
Als wir an die Schwalm kamen und mir viel zu heiß war, kam ich auf die glorreiche Idee, einfach die Schuhe auszuziehen und ins Wasser zu gehen. Mein Sohn tat es mir gleich. Und eine Weile war ich sehr glücklich über diese Situation.
Es dauerte jedoch nicht lange, bis er ausrutschte und seine Hose nicht nur nass, sondern auf voller Schlamm war. Eigentlich war das abzusehen. Und dann ärgerte ich mich über mich selbst. Der Besuch in der Eisdiele hatte sich somit erledigt, denn natürlich hatte ich keine Wechselsachen dabei. Und jetzt? Bleiben wir einfach hier.
Die Kleine wollte mal kurz auf meinen Arm, als ich im Wasser stand, spielte aber dann lieber mit den Steinchen auf dem Weg und mit dem abgemähten Gras. Der Wildfang spielte glücklich im Schlamm.
Als die Sonne seine Kleidung halbwegs getrocknet hatte, machten wir uns auf den Heimweg. Danach saßen wir viel zu lange im Garten, obwohl die Kinder eigentlich noch in die Badewanne sollten. Das haben wir dann einfach auf morgen verschoben.
Synchron-Essen mit Löffel und Gabel? Kein Problem für Pusteblume!Nach dem Abendessen ging es nach oben und jetzt sind beide im Bett. Der Große hat sich heftig gewehrt, doch morgen geht der Kindergarten wieder los. Das bedeutet auch wieder früher aufstehen.
Kommt gut in die neue Woche!
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