Eigentlich fürchten wir uns ja immer etwas vor Urlauben, seit wir Kinder haben, weil es jedesmal entweder Umstellungsprobleme, Krankheiten oder schlechte Laune gab, wir nichts oder nur einen Bruchteil dessen machen können, was wir früher machten und meist hinterher durch die 24/7-Bereitschaft urlaubsreifer als vorher waren. Diesmal war es anders: wir freuten uns wirklich darauf, hatten die Abwechslung auch bitter nötig, kannten unser Quartier und die Region, d.h. der Ausflugs"zwang" fiel weg und die Kinder hatten schon vorher eine relativ stabile gute Phase, so dass wir hoffen konnten, das würde sich im Urlaub fortsetzen (traf zum Glück ein).
Da unsere Kinder immer noch schlechte Autofahrer sind, urlauben wir maximal 2,5 h von unserem Wohnort entfernt. So schaffen wir es gerade noch an die Ostsee und wollten mal einen richtigen Strand-, Buddel- und Meeresbrise-Urlaub einlegen. Leider hatten wir eine Woche mit suboptimalem Wetter erwischt. 4 Tage lang war es sehr wechselhaft, mit Schauern, vielen Wolken und Wind, die übrigen Tage sonniger, aber auch recht kühl, so dass wir zwar am Strand sein konnten, aber sich das Ganze nicht wie ein Sommerurlaub anfühlte. Glücklicherweise hatten wir ein gemütliches Domizil und die Kinder waren wirklich, bis auf kleine Aussetzer, über alle Maßen gut gelaunt, fröhlich und kooperativ. Das macht so viel aus, im Grunde ist es entscheidend für das gesamte Gelingen eines Urlaubs. Da man im Urlaub weniger Auszeiten als im Alltag hat und meist 24 h am Tag zusammen ist, bedeutet die Ausgeglichenheit der Kinder für uns, dass das Aufeinanderhocken zumindest relativ harmonisch vonstatten geht.
Wir bemerkten auch wieder einmal, dass die räumliche Situation einer Wohnküche dem Zusammenleben mit kleinen Kindern zuträglich ist. Nach den kurzen Mahlzeiten konnten sie sich frei in unserer Nähe bewegen und spielten viel schöner und selbstständiger als zuhause, wo wir eine vom Wohnzimmer getrennte Küche haben. Man konnte auch durchaus mal am Esstisch sitzen und was am Laptop machen, wohingegen zuhause meist sofort der Alarm losgeht, sobald man in einem der Zimmer verschwindet. Es kann natürlich der ungewohnten Situation zuzuschreiben sein, dass es besser lief, aber wir haben diese Erfahrung schon mehrmals im Urlaub gemacht. Ganz deutlich ist auch, dass die Kinder sich schneller einleben und umstellen, wenn sie das Quartier, die Umgebung schon kennen. Das spielt vor allem beim Großen eine wichtige Rolle, und er ist jetzt schon in dem Alter, wo er sich erinnert. Und für uns ist es natürlich auch wesentlich entspannter, wenn wir die Gegebenheiten, Ausflugsziele, Einkaufsmöglichkeiten etc. schon kennen. Deshalb wählen wir seit den Kindern bevorzugt Quartiere aus, wo wir schon einmal waren und die sich als kindgerecht erwiesen haben.
Wir haben Ausflüge zum Zoo Rostock, zur Sommerrodelbahn Bad Doberan, wo die Kleine allerdings noch nicht mitfahren konnte und zum Traditionsschiff im IGA-Park Rostock gemacht, besuchten ein pädagogisch furchtbares Kindertheaterstück und waren so oft es ging am Strand, meist dick eingemummelt. Die Kleine mochte leider den starken Wind gar nicht, was beim Großen auch lange Zeit der Fall war. Seit kurzem scheint es ihn aber nicht mehr so zu stören.
Der schönste Tag für mich war tatsächlich mein Geburtstag, weil wir da einen Ganztagesausflug nach Warnemünde inklusive Schifffahrt, Leuchtturmbesteigung und Strandbuddelei machten. Der Mittagsschlaf des Großen fiel problemlos aus und die Kleine schlief bereitwillig im Buggy ein, so dass wir viel flexibler waren, als wenn wir mittags nach Hause müssen. Ich merkte an diesem Tag, dass ich immer noch eine große Sehnsucht nach Erlebnissen habe und eigentlich lieber einen ganzen Tag unterwegs (und dann abends entsprechend kaputt) bin, als immer nur diese kleinen Vormittags-/ Nachmittagsetappen zu gestalten. Ich brauche auch die körperliche Betätigung, die ich im Alltag zumindest nachmittags, wenn ich mit den Kindern unterwegs bin, gewöhnt bin. Das habe ich vor allem an den Schlechtwettertagen deutlich vermisst. Für mich waren etwas zu wenige Ausflüge dabei, aber das ist eben schwierig mit schlechten Autofahrern, dem Bedürfnis nach einer Mittags(schlaf)pause, die auch mal im Auto gemacht wird, aber eben nicht jeden Tag und einem unberechenbaren Wetter. Womit ich auch weiterhin große Probleme habe, ist Strukturlosigkeit. Wenn ich keine Perspektive habe, kriege ich nach kurzer Zeit schlechte Laune. Besser irgendwas tun als gar nichts! Dem Großen geht es, glaube ich, ähnlich, denn wir waren beide am gleichen Tag unzufrieden und launisch.
Die Kleine war die ganze Zeit total fröhlich, hatte zwischendurch ihre kleinen Bockanfälle, die aber umso vieles harmloser sind als beim Großen seinerzeit, und entwickelte eine ganz innigliche Beziehung zum Papa. Meine Hoffnung, dass er sie vielleicht mal ins Bett bringen durfte, erfüllte sich aber leider nicht. Sie sprach auf einmal ihren Vornamen komplett aus und wirkte insgesamt sehr zufrieden und neckisch. Sie ist sprachlich und kognitiv so unglaublich weit, dass wir es oft kaum glauben können. Für mich ist dieses schnelle, aktive und geistig rege Kind eine große Freude. Ihre gute Laune ist ansteckend, sie sprüht vor Ideen und hat den Schalk im Nacken.
Der Große rückte emotional wieder näher an mich ran, erzählte viel und kreativ, spielte lustig und war für seine Verhältnisse wirklich ausgeglichen. Das war so toll! Überhaupt fielen mir die ganzen Aspekte an ihm, die mich im Alltag manchmal in den Wahnsinn treiben (wie seine Begriffsstutzigkeit und Reaktionsverzögerung), weder auf noch störte mich irgendwas an ihm. Auch mal eine neue Erfahrung, die ich so im Urlaub noch nie empfunden habe. Sonst war es immer so, dass diese Dinge noch stärker ins Gewicht fielen als im Alltag. Insgesamt waren die Kinder sehr gut zu händeln, haben mich selten gestresst oder genervt, ich hatte keine Fluchtgedanken und die kurze Abendfreizeit sowie gelegentlicher Mittagsschlaf reichten (zumindest für den überschaubaren Zeitraum) aus. Auf lange Sicht wäre mir das aber trotzdem deutlich zu wenig Freih/zeit.
Insofern verdiente der Urlaub diesmal wirklich seinen Namen, wenn man mal die fehlenden sommerlichen Aspekte außer Acht lässt. Wir waren traurig, als wir wieder abreisen mussten und werden sicherlich gern an diese Woche zurückdenken. Ich hoffe, dass in den nächsten Jahren immer mehr solche Erlebnisse kommen werden, damit meine bisherige Erfahrung, dass der durch Arbeit und Kita strukturierte Alltag stressfreier ist als das permanente Zusammensein, etwas aufgeweicht wird. Vielleicht war es aber auch einfach nur ein schöner Zufall.
Da unsere Kinder immer noch schlechte Autofahrer sind, urlauben wir maximal 2,5 h von unserem Wohnort entfernt. So schaffen wir es gerade noch an die Ostsee und wollten mal einen richtigen Strand-, Buddel- und Meeresbrise-Urlaub einlegen. Leider hatten wir eine Woche mit suboptimalem Wetter erwischt. 4 Tage lang war es sehr wechselhaft, mit Schauern, vielen Wolken und Wind, die übrigen Tage sonniger, aber auch recht kühl, so dass wir zwar am Strand sein konnten, aber sich das Ganze nicht wie ein Sommerurlaub anfühlte. Glücklicherweise hatten wir ein gemütliches Domizil und die Kinder waren wirklich, bis auf kleine Aussetzer, über alle Maßen gut gelaunt, fröhlich und kooperativ. Das macht so viel aus, im Grunde ist es entscheidend für das gesamte Gelingen eines Urlaubs. Da man im Urlaub weniger Auszeiten als im Alltag hat und meist 24 h am Tag zusammen ist, bedeutet die Ausgeglichenheit der Kinder für uns, dass das Aufeinanderhocken zumindest relativ harmonisch vonstatten geht.
Wir bemerkten auch wieder einmal, dass die räumliche Situation einer Wohnküche dem Zusammenleben mit kleinen Kindern zuträglich ist. Nach den kurzen Mahlzeiten konnten sie sich frei in unserer Nähe bewegen und spielten viel schöner und selbstständiger als zuhause, wo wir eine vom Wohnzimmer getrennte Küche haben. Man konnte auch durchaus mal am Esstisch sitzen und was am Laptop machen, wohingegen zuhause meist sofort der Alarm losgeht, sobald man in einem der Zimmer verschwindet. Es kann natürlich der ungewohnten Situation zuzuschreiben sein, dass es besser lief, aber wir haben diese Erfahrung schon mehrmals im Urlaub gemacht. Ganz deutlich ist auch, dass die Kinder sich schneller einleben und umstellen, wenn sie das Quartier, die Umgebung schon kennen. Das spielt vor allem beim Großen eine wichtige Rolle, und er ist jetzt schon in dem Alter, wo er sich erinnert. Und für uns ist es natürlich auch wesentlich entspannter, wenn wir die Gegebenheiten, Ausflugsziele, Einkaufsmöglichkeiten etc. schon kennen. Deshalb wählen wir seit den Kindern bevorzugt Quartiere aus, wo wir schon einmal waren und die sich als kindgerecht erwiesen haben.
Wir haben Ausflüge zum Zoo Rostock, zur Sommerrodelbahn Bad Doberan, wo die Kleine allerdings noch nicht mitfahren konnte und zum Traditionsschiff im IGA-Park Rostock gemacht, besuchten ein pädagogisch furchtbares Kindertheaterstück und waren so oft es ging am Strand, meist dick eingemummelt. Die Kleine mochte leider den starken Wind gar nicht, was beim Großen auch lange Zeit der Fall war. Seit kurzem scheint es ihn aber nicht mehr so zu stören.
Der schönste Tag für mich war tatsächlich mein Geburtstag, weil wir da einen Ganztagesausflug nach Warnemünde inklusive Schifffahrt, Leuchtturmbesteigung und Strandbuddelei machten. Der Mittagsschlaf des Großen fiel problemlos aus und die Kleine schlief bereitwillig im Buggy ein, so dass wir viel flexibler waren, als wenn wir mittags nach Hause müssen. Ich merkte an diesem Tag, dass ich immer noch eine große Sehnsucht nach Erlebnissen habe und eigentlich lieber einen ganzen Tag unterwegs (und dann abends entsprechend kaputt) bin, als immer nur diese kleinen Vormittags-/ Nachmittagsetappen zu gestalten. Ich brauche auch die körperliche Betätigung, die ich im Alltag zumindest nachmittags, wenn ich mit den Kindern unterwegs bin, gewöhnt bin. Das habe ich vor allem an den Schlechtwettertagen deutlich vermisst. Für mich waren etwas zu wenige Ausflüge dabei, aber das ist eben schwierig mit schlechten Autofahrern, dem Bedürfnis nach einer Mittags(schlaf)pause, die auch mal im Auto gemacht wird, aber eben nicht jeden Tag und einem unberechenbaren Wetter. Womit ich auch weiterhin große Probleme habe, ist Strukturlosigkeit. Wenn ich keine Perspektive habe, kriege ich nach kurzer Zeit schlechte Laune. Besser irgendwas tun als gar nichts! Dem Großen geht es, glaube ich, ähnlich, denn wir waren beide am gleichen Tag unzufrieden und launisch.
Die Kleine war die ganze Zeit total fröhlich, hatte zwischendurch ihre kleinen Bockanfälle, die aber umso vieles harmloser sind als beim Großen seinerzeit, und entwickelte eine ganz innigliche Beziehung zum Papa. Meine Hoffnung, dass er sie vielleicht mal ins Bett bringen durfte, erfüllte sich aber leider nicht. Sie sprach auf einmal ihren Vornamen komplett aus und wirkte insgesamt sehr zufrieden und neckisch. Sie ist sprachlich und kognitiv so unglaublich weit, dass wir es oft kaum glauben können. Für mich ist dieses schnelle, aktive und geistig rege Kind eine große Freude. Ihre gute Laune ist ansteckend, sie sprüht vor Ideen und hat den Schalk im Nacken.
Der Große rückte emotional wieder näher an mich ran, erzählte viel und kreativ, spielte lustig und war für seine Verhältnisse wirklich ausgeglichen. Das war so toll! Überhaupt fielen mir die ganzen Aspekte an ihm, die mich im Alltag manchmal in den Wahnsinn treiben (wie seine Begriffsstutzigkeit und Reaktionsverzögerung), weder auf noch störte mich irgendwas an ihm. Auch mal eine neue Erfahrung, die ich so im Urlaub noch nie empfunden habe. Sonst war es immer so, dass diese Dinge noch stärker ins Gewicht fielen als im Alltag. Insgesamt waren die Kinder sehr gut zu händeln, haben mich selten gestresst oder genervt, ich hatte keine Fluchtgedanken und die kurze Abendfreizeit sowie gelegentlicher Mittagsschlaf reichten (zumindest für den überschaubaren Zeitraum) aus. Auf lange Sicht wäre mir das aber trotzdem deutlich zu wenig Freih/zeit.
Insofern verdiente der Urlaub diesmal wirklich seinen Namen, wenn man mal die fehlenden sommerlichen Aspekte außer Acht lässt. Wir waren traurig, als wir wieder abreisen mussten und werden sicherlich gern an diese Woche zurückdenken. Ich hoffe, dass in den nächsten Jahren immer mehr solche Erlebnisse kommen werden, damit meine bisherige Erfahrung, dass der durch Arbeit und Kita strukturierte Alltag stressfreier ist als das permanente Zusammensein, etwas aufgeweicht wird. Vielleicht war es aber auch einfach nur ein schöner Zufall.