Unser Haus – der Endspurt naht.

Von Tobih

Sehr lange ist mein letzter Bericht her. Aber wir haben viel erlebt in den letzten anstrengenden Wochen. Viel Chaos gab es im Haus, viel Arbeit, aber so langsam mehren sich die Erfolgserlebnisse und ein Ende ist in Sicht. Die Handwerksgeräte wechseln immer weiter durch: Waren am Anfang Hammer, Meisel, Bohrhammer und Brecheisen gefragt, kamen danach Handkreissäge, Stichsäge, Tischkreissäge und Motorsäge zum Einsatz. Danach kamen die Tage des Tackers. Anschließend haben wir so ziemlich alle Arten von Schleifern und Fräßern durchgemacht und sind jetzt doch tatsächlich bei den Pinseln angelangt.

Aber langsam, der Reihe nach:

So sah das Wohnzimmer Mitte September aus. Den ganzen Putz hat Simone runtergehämmert und rausgeschleppt. Die Fenster sind raus und natürlich gleich durch neue ersetzt worden.

Mein Projekt “Dachdämmung” war dann auch endlich mal abgeschlossen (“Wie lange willst du denn noch da oben zwischen den Balken rumturnen?”) Nachdem alle Weichholzplatten verbaut waren kämpfte ich tagelang mit der Folie, bis die endlich faltenfrei und ohne Löcher überall vertackert war. Danach alles verkleben um jeden Balken herum, jede Ecke, jede Folie. Immerhin bin ich für die “perfekte Vorarbeit” gelobt worden. Das Einblasen der Cellulose war dann das kleinste Problem: Nicht mal 2 Stunden dauerte der ganze Spuk.

Ordentlich vorangeschritten war mittlerweile auch der Keller. 20 cm ausgeoben und danach gepflastert. Zwischendurch war das mal der schönste Platz im Haus.

Auch die Elektiker waren fleissig. Könnt ihr euch vorstellen wie schön es war als hier im Haus nach langen Wochen nur mit Baustrahlern endlich die erste Glühbirne brannte? Erst im Keller, dann im Erdgeschoss, mittlerweile im ganzen Haus. Und wenn man nicht mehr den Strom für alle Handwerker aus einer einzigen Steckdose im Keller holen muss, sondern es plötzlich überall Strom gibt?

Aber lange nicht alles lief gut. Nachdem unser Verputzer uns erstmal eine Woche warten lies, verursachte er hier Tag für Tag Dreck, Chaos, Durcheinander und schlechte Arbeit. Die Auswirkungen des geplatzten Schlauchs der Putzmaschine an unserer Hauswand oben auf dem Foto und der unseres Nachbars waren da noch harmlos. Alle anderen Handwerker haben übereinstimmend erklärt, so etwas noch nicht erlebt zu haben.

Noch ein Beweis für “saubere” Arbeit. Ohne Lust und Verstand wurde hier der Putz an die Wand geknallt, die Hälfte landete wieder auf dem Boden, alles krumm und schief. Und das von einer Firma die laut eigener Aussage 30 Jahre Erfahrung hat. Das Ende vom Lied: Ein neuer Verputzer musste her, der alle Wände von unten bis oben noch mal nachbesserte und den Pfusch wieder beseitigen musste.

Zwischendurch durfte ich dann auch noch mal als Pflasterer ran. Nachdem alles fertig war viel uns auf, dass von der Toilette kein Wasser mehr abfloss. Hätte man das Rückschlagventil vielleicht öffnen sollen, bevor man es einpflastert? Also gut, dann halt noch mal ausbuddeln, öffnen und wieder verpflastern. Aber diesmal gleich mit einem Deckel.

Anfangs war es ja auch ohne Heizung mehr als warm, besonders unter dem Dach. Aber so langsam wurden die Tage kälter und die Pullover dicker und zahlreicher. Da waren wir dann doch froh, als es auch in diesem Bereich voran ging. Im Obergeschoss wären wir mit einer Fußbodenheizung zu hoch gekommen, also haben wir uns für eine Wandheizung entschieden.

Die Fußbodenheizung im Erdgeschoss.

Da wir die Dachbalken sichtbar lassen wollten machte ich mich dann ans Abschleifen. Aber das war nur die erste Aktion, bei der ich jede Menge Sägespäne einatmen durfte.

Die Wandheizung ist verkleidet und die Balken sehen schon ganz hübsch aus.

So sah die Treppe mal aus. Ganz hübsch in weiß.

Etwa 35 Arbeitsstunden später war dann immerhin der größte Teil vom Lack weg. Aber das gemeine sind die Ecken. Irgendwann kommt auch der kleinste Schleifer nicht mehr weiter.

Dann ist wirkliche Handarbeit gefragt. Mit Stechbeitel und Schleifpapier musste auch der letzte Rest weichen.

Naja, da braucht man wohl nicht viel zu sagen, das war mal wieder bei einer der zahlreichen 12-Stunden-Schichten die wir hier eingelegt haben.

Aber das sieht doch ganz hübsch aus, mittlerweile sind die letzten Reste die man auf dem Foto noch sieht auch verschwunden. 

Blick in unser Bad, kurz bevor der Estrich kam. Erst hatten wir ja Trockenestrich. Aber das war alles so wackelig und hat so geschwungen, dass wir kurzerhand wieder alles rausgerissen haben und im gesamten OG doch noch Estrich verlegen liesen. Eine Wand des Bades (immerhin auch schon 4 Wochen alt) mussten wir auch noch mal abbauen, da der alte Verputzer so viel Putz auf den Rigips gemacht hatte, dass der samt Dämmung durchgeweicht war. Mal vom fehlenden Gewebe ganz abgesehen.

Aber jetzt ist der Boden oben auch eine ordentliche Sache.

Unterdessen ging es auch im Dachboden weiter. Ein Galerieboden ist inzwischen komplett verlegt und der Dachboden hat den Keller als meinen Lieblingsplatz im Haus abgelöst

Und so sieht das ganze dann von unten aus.

Nachdem alle Versorgungsleitungen verlegt waren, alle ordentlich in einem unserer 3 Kamine, blieb noch eine Solarleitung übrig. Keine Chance die da noch irgendwie rein zu bekommen. Also blieb keine anderes Möglichkeit als doch noch einen Schlitz in die Hauswand zu machen um die dort zu verstecken. Als ich hämmerte und meiselte vielen mir immer mehr Brocken entgegen, das Loch wurde tiefer und breiter…..Aber das Haus steht noch.

Innen wird es so langsam wohnlich. Im Erdgeschoss hat der Fliesenleger schon ordentliche Arbeit geleistet und ist noch rechtzeitig vor den Weihnachtsferien fertig geworden.Und so sehen das dann aus.

Was bringen die nächsten Wochen? Simone war schon fleißig am Streichen, die Decken sind fast fertig, die Küche ist schon komplett gestrichen und morgen geht es weiter.

Dann warten wir bis die Badewanne endlich geliefert wird, damit das Bad fertig gemacht werden kann. Danach fehlt noch im OG der Parkettboden und es steht dem Umzug am 27.01. nichts mehr im Weg. Fleissige Helfer sind dann natürlich gerne gesehen!