Heute ist mein Tag, heute nehme ich mir Zeit für mich. Ich habe mir vor zwei Jahren das Geschenk meines Lebens gemacht: in einem kleinen Dörfchen mitten in der Natur zu wohnen.
Gut geschlafen öffne ich die Augen, mein Blick geht zum Fenster – die Sonne scheint, es ist sehr hell draußen. Ich stehe auf, schaue hinaus… es hat viel geschneit heute Nacht.
Strahlend schön begrüßt mich dieser Tag.
Fotos: © Dagmar Hiller
Wie herrlich, also schnell raus aus den Federn und nach dem Frühstück – warme Kleider an und losmarschiert, in die blendend weiße Pracht.
Wenn ich von zuhause losziehe, muss ich erstmal ein Stück den Berg hinauf, um auf die Ebene zu kommen.
Langsam, fast bedächtig, setze ich meine Schritte. Immer wieder bleibe ich stehen, genieße die Landschaft um mich herum, dieses unglaublich schöne, strahlende Licht. Diesen unendlichen Frieden.
Ganz still ist es, nichts ist zu hören, nur meine ruhigen Atemzüge und meine Schritte im Schnee. Er knirscht unter meinen Schuhen, es ist noch sehr kalt heute morgen. Mein Atem bildet kleine weiße Wölkchen.
Vor mir finde ich Spuren im Schnee, ein wenig weiß ich sie schon zu deuten.
Ein Feldhase war hier unterwegs, vielleicht mit seiner Familie. So viele Spuren. Weiter oben sehe ich die Hufabdrücke eines Rehs und auch Wildschweinspuren, sie waren alle schon lange vor mir hier, sicher auf Futtersuche.
Das nächste mal nehme ich Äpfel für sie mit, die Tiere suchen Nahrung. Und unter dem Schnee ist alles gefroren.
Mit diesen Gedanken bin ich auf der Höhe angekommen. Es ist sehr klare Sicht heute, so kann ich unglaublich weit sehen. Ich atme tief ein und aus. Es ist eine so gute Luft und es riecht auch nach weiterem Schnee. Ganz weit am Horizont sind kleine, graue Wolkenbänder zu erkennen.
Um mich herum sind ich die weiten, schneebedeckten Wiesen und Felder, unterteilt durch vereinzelte Busch- und Baumgruppen, weiter entfernt ein Waldgebiet. Schritt für Schritt bewege ich mich querfeldein, ohne Ziel, meine Gedanken wandern mit.
Meditatives Laufen, nenne ich das.
Im Rhythmus meiner Schritte bewegt sich auch meine Seele. Meine Atemzüge sind langsam und tief. Ich bin in einem Zustand, der mich mit intensiv mit der Geistigen Welt verbindet.
‘Du bist in dir,’ höre ich, ‘ganz bei dir. Die Fenster deiner Seele sind weit geöffnet. Du hast gelernt gesundes Vertrauen in dich und das was du tust zu haben. So kannst du mit dem Göttlichen Blick sehen. Unser Geschenk an dich.
Jeder Mensch bekommt es, jeder. Jeder der bereit ist, den Weg zu sich zu gehen. Gib diese Botschaft weiter. An die Menschen, die zu dir kommen. Den Menschen, denen du begegnest, wo immer du auch auf sie triffst bist. Sag’ ihnen, wie wichtig es für sie ist, sich Vertrauen zu schenken. An sich zu glauben. Sie können es lernen, wenn sie es wollen und dieses Vertrauen, diesen Glauben in sich wiederfinden. Sie können es lernen, die Menschen. Dann sehen sie wieder klar ihren Weg. Sag ihnen dieses, gib unsere Botschaft an alle Menschen weiter’.
Ich breite meine Arme aus, drehe mich wie im Tanz, den Blick ins weite Blau gerichtet und bin – unendlich glücklich. So empfinde ich immer, wenn die Geistige Welt mir ihre Impulse schickt.
Ich fühle mich frei, so unendlich weit im Innen und geborgen.
Es ist ein fantastisches Gefühl.
Versuch es lieber Mensch. Du, der das hier liest. Geh’ in die Natur, nimm dir die Zeit für dich und spüre…
Der Schnee glitzert und funkelt, wie vieltausende kleiner Edelsteine. Ich spüre die Sonne im Gesicht, die Wärme auf den Armen, Schultern, am ganzen Körper. Sie streichelt meine Sinne und hebt mein Wohlbefinden – ich bin so dankbar. Das ist Sein – wirkliches Sein.
Lange Zeit bin ich schon unterwegs, ich kehre zurück.
Mit jedem Schritt stäubt der Schnee auf, mit jedem Schritt wird das Gefühl mächtiger eins zu sein, mit dem Universum.
Ich liebe dieses Leben, das große Geschenk das mir – wie jedem Menschen – gemacht wurde zu Beginn des ersten Atemzugs,
das ‘Ich Bin’