Zwei Stunden nördlich von Chiang Mai haben wir einen echten Geheimtipp in Thailand für dich gefunden! Es handelt sich um die Stadt Chiang Dao, in die sich bisher nur wenige Touristen verirren. Wir haben uns dort umgesehen und verraten dir, was du in Chiang Dao alles entdecken kannst!
Nachdem wir von den Touristen-Massen in Chiang Mai etwas überrumpelt wurden, wollten wir wieder etwas mehr Ruhe. Also schnappten wir uns einen Motorroller und fuhren auf der Intersection 107 in den Norden. Die Strecke ist recht einfach zu fahren, denn die Straße ist sehr gut ausgebaut und der Verkehr ist ganz moderat.
Bei unserer Ankunft in Chiang Dao wurden wir von dieser wunderschönen Landschaft empfangen
Als wir in Chiang Dao ankamen, suchten wir uns eine Unterkunft. Falls du auf Nummer sicher gehen möchtest, dann kannst du hier ein Zimmer für Chiang Dao reservieren.
Der „Hill Tribe Markt“ von Chiang Dao
Umso positiver wurden wir von den nächsten zwei Stationen überrascht, die wir ansteuerten. Als erstes besuchten wir die Tham Luang Chiang Dao – den Höhlen von Chiang Dao.
Die Höhlen von Chiang Dao
Chiang Dao liegt an dem Kalkstein-Berg Doi Luang Chiang Dao. Am Fuße des höchsten Kalkstein-Berges in Thailand befinden sich diese Höhlen.
Die Höhlen wurden 1635 entdeckt und waren davor ein heiliger Ort für Mönche und Einsiedler. In dem Höhlensystem befinden sich diverse Buddha-Statuen, die von burmesischen Handwerkern errichtet wurden. Schon nach den ersten Stufen unter Tage waren wir total begeistert.
Der Eintritt zu den Chiang Dao Höhlen kostet 40 Baht pro Person. Nach der ersten Kurve sahen wir schon ganz viele Buddhas. In jeder Ecke ist eine Skulptur versteckt und durch die restlichen Strahlen Tageslicht, die noch bis hierher vordringen können, bekommt dieser Bereich eine ganz tolle Ausstrahlung.
Es geht weiter in den Felsen hinein und in der nächsten großen Höhle wurden wir vor eine Entscheidung gestellt.
Zum einen gibt es den mit Stromleitungen versorgten Teil der Höhlen. Doch es gibt auch Bereiche, in denen komplette Finsternis herrscht. Dort darfst du nur mit einem lokalen Guide langlaufen. Für uns klang das einfach zu spannend und so überlegten wir nicht lange. Nur mit einer Öllampe ausgestattet liefen wir durch die Dunkelheit vorbei an Stalagtiten und Stalagmiten.
Wir wurden von einer Dame begleitet, die leider nur wenig Englisch sprach. Eigentlich konnte sie nur „mind your head“ sagen. Dennoch hat sie uns gezeigt, welche Tiere die Einwohner in den verschiedenen Felsformationen erkennen. Du glaubst nicht, was es dort alles zu sehen gibt: Elefanten, Nashörner, Schildkröten, Schlangen, … Ich fand das extrem witzig, wobei ich zugeben muss, dass die Ähnlichkeit doch immer gegeben war.
Es ist total faszinierend, die vielen bizarren Formen im unterirdischen Tunnelsystem zu entdecken. Teilweise mussten wir hockend durch kleine Löcher kriechen, um von einer Höhle in die nächste zu gelangen.
Der gesamte Komplex besteht aus über hundert Höhlen, doch sind nur fünf von ihnen für die Öffentlichkeit begehbar:
- Tham Seua Dao: 540 m lang
- Tham Phra Non: 360 Meter lang
- Tham Mah: 735 Meter lang
- Tham Kaew: 474 Meter lang
- Tham Nam: 660 Meter lang
Die ersten beiden Höhlen sind beleuchtet und können ohne Guide betreten werden.
Ich kann dir nur empfehlen, auch die unbeleuchteten Höhlen zu besuchen. Vorausgesetzt, du bist körperlich fit. Für die Lampe haben wir 100 Baht bezahlt und am Eingang zu den dunklen Höhlen konnten wir unsere Rucksäcke ablegen. Wenn du magst, kannst du nach der Führung deinem Guide auch noch Geld geben – 100 Baht halten wir für angemessen.
Nach der Besichtigung der Tham Luang Chiang Dao Höhlen kannst du dich am Eingang noch etwas erholen und an einem Fischteich deine Augen an das Tageslicht gewöhnen. Außerdem gibt es noch einige Tempel vor den Höhlen (Wat Tham Chiang Dao). Diese haben wir uns nicht näher angeschaut und sind gleich weiter zum nächsten Höhepunkt unseres Chiang Dao Ausfluges.
Wat Tham Pha Plong
Nach unserem Besuch in den Höhlen fuhren wir die Straße weiter und landeten schließlich beim Tempel Wat Tham Pha Plong. Bevor wir den Tempel zu Gesicht bekamen, mussten wir noch einige Treppen überwinden (etwa 500 Stufen).
Der Weg nach oben führt durch einen sehr gut gepflegten Wald/Park. An den Bäumen tauchen aller paar Meter buddhistische Zitate und Sprüche auf, die mich teilweise ganz schön ins Grübeln gebracht haben. Ich fand den „Aufstieg“ durch die Mischung aus buddhistischen Weisheiten und der Verbindung zur Natur ziemlich entspannt. Oben angekommen standen wir direkt vor dem Wat Tham Pha Plong.
Der relativ neue Tempel ist in einen Felsen hineingebaut und auch hier stehen überall verschiedene Buddha-Statuen. Vom Eingang aus betrachtet führt im Tempel auf der linken Seite eine Treppe zu einer goldenen Chedi, die begehbar ist.
Soweit ich es verstanden habe, darfst du in diesem Kloster über Nacht bleiben. Dann nimmst du an folgendem Tagesrhythmus teil:
- 3 Uhr Aufstehen (Große Glocke erklingt); anschließend Gebet zum Buddha und Meditation
- 8 Uhr Frühstück
- 15 Uhr Reinigung der privaten Zimmer der Mönche sowie der öffentlichen Bereiche (Kleine Glocke wird geschlagen)
- 19 Uhr Gebetszeit wird durch große Glocke angekündigt: Gebet zu Buddha und Meditation
Falls du an einer der Gebete/Meditationen/Predigten teilnehmen möchtest, dann sollte dir bewusst sein, dass du bis zum Ende bleiben musst. Niemand darf während dieser Ereignisse den Raum betreten bzw. verlassen. Aufgrund der Abgeschiedenheit des Tempels ist das mit Sicherheit eine ganz besondere Erfahrung.
Wir hingegen mussten nach etwa einer Stunde zurück nach Chiang Mai.
Unser Tipp: Fahre nach Chiang Dao!
Wir können dir nur ans Herz legen, Chiang Dao zu besuchen. Die Stadt ist noch ein echter Geheimtipp und die Höhlen und der Wat Tham Pha Plong sind echt sehenswert. Uns hat dieser Abstecher super gut gefallen und wir würden jederzeit wiederkommen!