Unsägliche Hetze gegen den Hades-Plan

Unsägliche Hetze gegen den Hades-PlanAusgerechnet die Griechen! Vor ein paar Tagen erst mit einem glücklicherweise weitgehend unbemerkt erneut ausgeweiteten Rettungsschirmpaket von der deutschen Arbeiterschaft endgültig bis Weihnachten vor der bewahrt, machen die undankbaren Hellenen jetzt unter dem Schutzmantel einer neuen Partei fies Front gegen die Umsetzung des "Hades-Planes", in dem die Väter der europäischen Einigung am 27. September 1991 im Bonner Kanzlerbungalow den Fahrplan zu deutschen Dominanz auf dem Kontinent festgelegt hatten. Das streng geheime Protokoll der damaligen Beratung war erst im vergangenen Jahr durch einen entlassenen Mitarbeiter der ehemaligen Gauck-Behörde öffentlich gemacht worden. Der frühere Stasi-Offizier Werner Hasters hatte die brisanten Unterlagen im Archivbestand des MfS gefunden und ohne Genehmigung kopiert. Vor allem in Großbritannien hatte die Veröffentlichung hohe Wellen geschlagen. Europa werde nach diesen Plänen „unter den mächtigen deutschen Euro-Ferse zermalmt“, hieß es auf der traditionell eigensinnigen Insel. Später lehnte es Großbritannien wegen der Befürchtungen, Deutschland könne den Hades-Plan 1:1 umsetzen, ab, dem neuen gesamteuropäischen automatischen Rettungsmechanismus beizutreten, der eine Schuldenbremse und eine senkung der Neuverschuldung bis 2000irgendwann vorsieht.
Die deutschfeindliche Haltung nehmen sich die Griechen nun offenbar zum Beispiel. „Unabhängige Griechen“ („Anexartitoi Ellines“) nennt sich eine neue Gruppierung, die sich zum Ziel gesetzt hat, Ressentiments gegen Deutschland und die Deutschen zu schüren, demagogische Reden zu halten und gegen die von Berlin angestoßenen Strukturreformen, Rentenkürzungen und sonstige Sparmaßnahmen Front zu machen. Panos Kammenos, der sich wie der griechische Pop-Star Panos Kiamos aus Protest gegen die von Deutschland provoziert Krise nach dem lateinischen Wort "Panos" - zu Deutsch Panne - nennt, war bis zum November vergangenen Jahres Parlamentsabgeordneter der konservativen Volkspartei Nea Dimokratia. Vom rechten Rand der Partei wechselte er an den rechten Rand des politischen Spektrums - eine für Politikstundenten besonders interessante Wandlung, weil Kammenos damit aus deutsche Sicht unter Nazi-Verdacht steht, während er selbst den Deutschen vorwirft, an die dunkelsten Kapitel der gemeinsamen Geschichte anknüpfen und Griechenland unterjochen zu wollen.
Der stolze Hellene, der sein Land nicht einmal verkaufen will, ist damit nicht einverstanden. „Wir haben sie im Krieg geschlagen", erinnert er an den heroischen Kampf der kommunistischen Volksbefreiungsarmee ELAS gegen die Besatzer. Kammenos ist optimistisch: "Wir werden sie auch in dem Vierten Reich wieder schlagen, das sie durchzusetzen versuchen.“ Seinerzeit sei es gelungen, die gegen die Deutschen noch siegreichen Elas-Truppen mit Hilfe der Briten zu schlagen, das werde auch diesmal glücken.

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