Uno: Blauhelme für die Euro-Zone

Uno: Blauhelme für die Euro-ZoneDer G20-Gipfel in Mexiko hatte noch nicht richtig begonnen, da stehen die europäischen Vertreter schon schwer unter Beschuß. Andere teilnehmerstaaten äußern harsche Kritik am europäischen Krisenmanagement, Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht sich einseitigen Schuldzuweisungen ausgesetzt.
"Europas Politiker handeln immer einen Tag zu spät und versprechen einen Euro zu wenig", hatte Weltbank-Präsident Robert Zoellick klargemacht. Statt mit Milliarden zu versuchen, die Krise zu bekämpfen, müssten Trillionen her. Auch Italiens Regierungschef Mario Monti nahm die reiche Regierung in Berlin ins Visier. Wie Frankreichs neuer Wachstumspräsident Hollande mahnte er mehr Geld im Kampf gegen die Schulden an.
Die Völkergemeinschaft ist weitgehend einig, dass Europa selbst die Krise nicht mehr handeln kann. Ein offenbar völlig verzweifelter EUdssR-Präsident José Manuel Barroso hatte sich den Kritikern mit dem Mute der Verzweiflung entgegengeworfen: "Wir kommen nicht hierher, um uns Belehrungen in Sachen Demokratie oder in Sachen Wirtschaftspolitik anzuhören", sagte er. Trotz allem sei Europa immer noch eine Demokratie, andere G-20-Staaten dagegen nicht. Europa habe deshalb auch keinen "Nachhilfeunterricht in Demokratie" nötig, so Barroso.
Das sehen frühere Verbündete wie US-Präsident Barack Obama anders. Wenn Barroso behaupte, die Krise habe ihren Ursprung in den USA gehabt, dann erst seien europäische Banken infiziert worden, so argumentieren Mitglieder der US-Delegation, "habe damals niemand die europäischen Banken gezwungen, diese toxischen Papiere zu kaufen". Sehe Europa nicht ein, dass es zurückkehren müsse in die Weltgemeinde, müsse die Uno handeln.
Erste Stimmen in Los Labos fordern inzwischen die Entsendung einer Beobachtermission in die Euro-Zone. Es gehe darum, eine humanitäre Katastrophe zu verhindern. Bereits jetzt stauten sich die Flüchtlingsströme aus den Südländern an den Grenzen, die inzwischen zum Teil bereits wieder hätten geschlossen werden müssen. Es sei höchste Zeit für ein Eingreifen der Weltgemeinschaft mit Beobachtern, die den Einsatz von Friedenstruppen vorbereiten könnten. Dabei müsse es sich um eine "Wiederaufbautruppe, aber keine Interventionstruppe" handeln, sagte ein mexikanischer Diplomat. Weigere sich die derzeitige Verwaltung der EU, um einen Einmarsch zu bitten, könne ein noch zu gründender Europäischer Übergangsrat (EÜ) mit Sitz im französischen Überseegebiet Curacao das übernehmen.

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