Unheimlich, still & leise: Unbekannt verzogen
Von Olekrueger
Es war unheimlich still im Zimmer 16 in Pankow, als am Samstagabend Patricia “Patti” Heidrich und Hannes Funke von Unbekannt verzogen mit ihren leisen aber laut”starken” Liedern das Publikum verzauberten. Bei Kerzenschein, Bier und Wein hauchten die beiden diesem Abend eine unvergleichliche Stimmung ein. Funke an der Gitarre virtuos, genau wie an E-Piano und Mundhi, Heidrich mit ihrer Art und Stimme, die sie so einzigartig macht. Neben den eigenen Liedern wie Lass uns oder Nachtvögelin gab es dieses Mal ein Intermezzo mit fünf von Funke vertonten Else-Lasker-Schüler-Gedichten. Eines davon sang Funke selbst und stellte damit ungewollt seine Sängerin in die zweite Reihe. Aber natürlich nur bis zum nächsten Lied. Ein Bravo für diesen Abend wäre ein bescheidenes Urteil. Eher sollte man Beifall brüllen und Danke flüstern und mehr fordern und hoffen, dass man Unbekannt verzogen auch noch länger in einem so intimen Rahmen erleben darf. Denn wenn Patti & Co. weiter so herausragend dichten, komponieren, singen, tanzen, lachen, reden, quatschen, spielen und auftreten, wird ein Zimmer 16 das Publikum bald nicht mehr fassen können. Dann werden ganze Säle mitsummen und mitflüstern und mitschreien, wenn Heidrich als Zugabe So ne kleine Frau von Silly oder den Junimond von Rio an den Konzerthimmel malt.