Reis ist nicht gleich Reis. Das sagen die Macher von Reishunger.de, die uns einige sehr exotische Reissorten zur Verfügung gestellt haben, damit wir die Vielfalt dieses kleinen Korns kennenlernen können. Und bereits vor der Zubereitung zeigt sich: Reis muss nicht weiß, lang und ohne eigenen Geruch daher kommen. Das, was hierzulande die Supermarkt-Regale bevölkert, ist nur ein winziger Auszug aus der riesigen Reis-Vielfalt, die unsere Lebensmittel-Welt zu bieten hat. Heute im Test: Schwarzer Klebreis aus Thailand. Von David Seitz
Herkunft:
Der Schwarze Klebreis von Reishunger.de stammt aus Thailand. Gerade in Nord-Thailand gilt er immer öfter als beliebte Beilage zum Nationalgericht Som Tam, einem scharfen Papayasalat mit Chili-Sauce. Lange Zeit galt der Schwarze Klebreis als reiner Süßsspeisen-Reis (z.B. als Pudding), doch mittlerweile erlebt er auch in salzigen Gerichten eine Art Renaissance.
Optik:
In ungekochter Form ist der Reis tatsächlich rabenschwarz, neben einzelnen rötlichen Körnern. Kleine Rillen ziehen sich längs durch die Schale. Warum der schwarze Klebreis in Thailand “Purple Sticky Rice”, also violetter Klebreis genannt wird, zeigt sich beim Einweichen und Kochen. (siehe Bild) Dann färbt er das Wasser dunkelviolett und strahlt selbst auch in dieser Farbe.
Geruch:
Der Schwarze Klebreis riecht – auch für Laien wahrnehmbar – ganz anders als Basmati oder Spitzen-Langkornreis. Er erinnert an Wildreis, der hierzulande etwas bekannter sein dürfte, mit einer leicht rauchigen Note.
Zubereitung:
400g Schwarzen Klebreis zwei Mal durchwaschen. Den gewaschenen Reis für 2 bis 10 Stunden in Wasser einweichen (Je länger der Reis quellen kann, desto kürzer wird die Garzeit!) Ca. 500ml Wasser in einen Topf gießen, Herdplatte auf höchste Stufe stellen und Wasser zum Kochen bringen. Den Klebreis hinzugeben und bei niedriger Hitze köcheln lassen. Wenn der Reis das Wasser vollständig aufgesogen hat, den Herd ausstellen und den Reis mit geschlossenem Deckel ca. 15min abdampfen lassen. Fertig. (Quelle: Reishunger.de)
Geschmack und Konsistenz:
Bereitet man den Reis nach Reishunger-Anleitung zu, genießt man ihn quasi Al dente, nicht zu vergleichen mit dem Reismatsch, der oft bei weißen Reissorten entsteht – man muss ihn wirklich beißen, obwohl er nicht hart ist. Am ehesten erinnert die Konsistenz an lang eingeweichte Grünkerne. Die fertig gekochten Klebreiskörner kleben durch die freigesetzte Stärke tatsächlich aneinander, jedoch nicht so stark wie beim weißen Sticky Rice. Auch ohne Salz gekocht, entwickelt der Schwarze Klebreis ein markantes Aroma, das irgendwo zwischen Wildreis-, Rauch- und Karamellaroma liegt. Durch diesen ungwohnten, nussigen Geschmack und die noch ungewohntere Konsistenz sorgte dieser Reis zunächst für Verwunderung, in Verbindung mit einer guten, süßlichen Sauce jedoch für helle Begeisterung. (Zumindest bei uns)
Fazit:
Eine echte Alternative, gerade zu asiatischen Gerichten. Durch sein würziges, sanft karamelliges Aroma unterstützt der Schwarze Klebreis speziell süßliche asiatische Pfannengerichte mit Soja- oder Austernsauce harmonisch. Durch seinen markanten Geschmack taucht der Reis nicht ab, sondern avanciert zur eigenständigen Komponente im Gericht. Für 1,90 Euro für 200 Gramm ist er zudem eine der günstigsten Reissorten im Sortiment von Reishunger.de. Manko: Sehr lange Einweichzeit.
Weitersurfen!
- Dieser Reis ist heiß! Ungewöhnliche Sorten von Reishunger.de im Test
- Schwarzer Knoblauch: Hype oder Humbug?
- Kulinarisches Thailand: Zwischen Genuss und Grausen in Bangkok