Nada Surf “The Stars Are Indifferent To Astronomy”
(City Slang)
Die Welt ist nicht gerecht. Wäre sie es, müßten katholische Priester in Frauenhäusern ein soziales Pflichtjahr absolvieren, wäre das Dschungelbuch beliebter als das Dschungelcamp, Steve Jobs noch am Leben und Harald Schmidt Bundespräsident. Wäre die Welt gerecht, Nada Surf würden schon jetzt für ihr Lebenswerk ausgezeichnet werden, für ihre Fähigkeit also, in schöner Regelmäßigkeit Liedsammlungen zu veräußern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das Leben mit Gutgläubigkeit und ostentativem Frohsinn etwas erträglicher zu gestalten. Da die Welt aber ist wie sie ist, werden sie auch für dieses (wie für das vorangegangene, in der Tat schwächere Cover)-Album nicht nur Lob zu hören bekommen. ‘Zu harmlos, zu wenig Biss, kaum Brüche’ wird es heißen, dabei gehen sie doch dieses Mal für ihre Verhältnisse recht forsch zu Werke. Schon der Opener “Clear Eye, Clouded Mind” will ein Wachmacher sein und schrammelt gar munter drauflos, selbst eine so bandtypisch melancholische Rückblende wie “When I Was Young” (“What was that world I was dreaming of?”) entwickelt mit zunehmender Länge einigen Drive und für “Teenage Dreams” („Sometimes I asked the wrong questions but get the right answers, ... it‘s never too late for teenage dreams“) gestattet sich Matthew Caws sogar den einen oder anderen schiefen Akkord. Sie packen also wieder etwas fester zu – man hatte es auf “The Weight Is A Gift” und “Lucky” schon schmerzlich vermißt – dieser Umstand, gepaart mit ihrem unbeugsamen Willen zur süßen Harmonie (die Bläser im wunderbaren “Let The Fight Do The Fighting”, die Hooks bei “No Snow On The Mountain”, ach!) machen aus “The Stars …” eine ordentliche, ja eine gelungene Platte. Wenn es ihnen doch nur jemand danken würde … http://www.nadasurf.com/
25.02. München/Backstage
26.02. Berlin/Huxley's Neue Welt
27.02. Hamburg/Markthalle
28.02. Köln/Life Music Hall