Und selbstverständlich auch für Kommentatorinnen in Online-Zeitschriften! Herjemine, dass kann doch nicht so schwer sein! Der Femokratieblog setzt sich heute ausnahmsweise mal für eine besonders benachteiligten Gruppe ein: Den Kochrezeptposterinnen und den wenig politisch orientierten Leserbriefschreiberinnen außerhalb der “Brigitte” und der “Mamabloggs”:
“Die Zeit” schreibt in einem Artikel aktuell folgendes -und unerhört dramatisches; etwas, was selbst die “Gorch Fock” und die “Aktion Goldröckchen” für pensionsnahe Feministinnen um die 50+ in den Schatten stellt:
Sag doch auch mal was
Der digitale Graben verläuft auch zwischen Männern und Frauen, viele Kommentarbereiche im Netz sind in Männerhand. Für Projekte zur Mitbestimmung ist das ein Problem.
Au weia, das rüttelt an den Grundfesten der Gesellschaft und zeigt die erbarmungslose Unterdrückung der FFW (freien Frauenwelt) in schonungslos offener Weise auf. Bestimmte Menschen werden im Internet durch die patriarchalischer Dominanz in ihrer eigenen Meinungsfreiheit gehindert! WWW steht nicht mehr für “Weiblich, will ich und Wohlgefühlt”. Sondern es manifestiert sich massive Gegenwehr in Blogs, Kommentaren und in den Reaktionen auf viele Artikel unserer, dieser aktuell meinungsmachenden und dominierenden Medien. Horden “zotteliger Nutztiere”, früher mal Männer genannt, überrennnen heute also in impertinenter Weise hochkritische Artikel zur Frauenbenachteiligung in der Presse.
Und die größte Unverschämtheit dabei: Sie, die sprichwörtlichen Prügelknaben der Nation wagen es jetzt auch noch, unreflektiert recherchierten Headlines, nebst Inhalten, zu widersprechen. Nein, noch schlimmer: Sie tragen auch nun zusätzlich und bis dato unbeantwortete Argumente vor!
Aber -endlich- gibt es ein Contra von der “Zeit”:
Frauen nutzen das Netz anders als Männer. Weniger, passiver und sie fassen sich kürzer. Nicht nur die Forschungsgruppe Wahlen bestätigt in ihren gerade veröffentlichten “Internet-Strukturdaten” mal wieder diese Geschlechterlücke: 80 Prozent der Männer in Deutschland sind online, aber nur 68 Prozent der Frauen. Außerdem nutzen Männer das Internet häufiger und länger.
Die Autoren der ARD/ZDF-Onlinestudie hatten im Sommer 2010 noch detaillierter gefragt, auch nach der Lust zur Partizipation: Neun Prozent aller männlichen Netznutzer finden es demnach “sehr interessant” eigene Beiträge zu posten, bei den Frauen sind es nur fünf Prozent.
Was die Statistiken bislang nicht beantworten, ist die Frage nach dem Warum. Äußern sich Frauen weniger, weil sie lieber in sozialen Netzwerken und weniger auf News-Portalen unterwegs sind? mehr
Ah ja! Aber stellt “Die Zeit” und eine “Forschungsgruppe Wahlen” damit die richtigen Fragen? In manchen Frauenforen gibt es Beiträge, die weit über 200 Seiten an Antworten ausmachen, nur auf einen einzigen trivialen Eingangsbeitrag. Nur zu gesellschaftlich relevanten Kommentaren in anderen Publikationen, da wird es dann merkwürdig still. Der FemokratieBlog will hier nun endlich konstruktiv Abhilfe schaffen und fordert:
Beiträge werden nur noch IP-adäquat veröffentlicht! Das käme dem Rassen-, pardon Frauenstatut der Partei “Die Grünen” schon recht nahe und würde endlich Gerechtigkeit schaffen:
Alle ungeraden IPs werden also zukünftig nur an Frauen vergeben, alle geraden an die Männer. Erst wenn eine Ungerade geschrieben hat, dann darf ein Gerader auch posten. Vollends Gender-Mainstreaming-konform wird es allerdings erst dann, wenn die 254.101.013 mit “die” 234.322.015 darüber abstimmen darf, 0b dem “der” 128.110.002 jetz auch mal wieder eine Antwort zu schreiben erlaubt ist.
Sieht so die heilige Geschlechtergerechtigkeit im WWW zukünftig aus? Oder etwas weniger polemisch gefragt: Wer und was hindert Frauen eigentlich mit geraden IPs an reflektierten und fundierten Antworten?
WikiMANNia: Portal Feminismus , Frauenstatut