Aber mittlerweile passt es. Meine derzeitige Lieblingskirche ist St. Ottilien, eine Benediktiner-Abtei. Und am besten gefällt mir die Lateinische Vesper am Sonntagabend. 45 Minuten Stille, Gesänge, guter Ort und gute Stimmung. Für mich sein, ruhig werden, mit mir sein. Ich nutze das gerne. Und meistens geht es danach weiter ins Joga nach Landsberg – Ora et Yoga.
Und bei der letzten Vesper kam mir in den Sinn: Ungebremst lieben. Also ohne Airbag. Einfach lieben und geliebt werden. Schutzschild runter und Herz auf. Hat mit beidem zu tun – Kirche und Joga. Weil es auch im Joga Übungen gibt, die zur Herz-Öffnung dienen.
Was passiert dann?
Und die Frage ist, was passiert mit mir, wenn ich ungebremst liebe? Und dadurch verletzlich werde? Heute – als erwachsener Mensch? Eigentlich weniger als ich befürchte. Meine Liebe kann nicht erwidert werden. Und? Ich kann enttäuscht werden. Und? Ich kann mich täuschen. Und? Es kann ein immerwährendes Auf und Ab geben? Und – das ist Leben. Aber was auf jeden Fall passiert – Sie erleben unwahrscheinlich tiefe und berührende Momente. Und die kann Ihnen niemand mehr nehmen. Egal was passiert.
Und genau das erleben Sie mit angezogener Handbremse nicht. Und jetzt stellt sich die Frage, für was Sie sich entscheiden: Fülle oder kontrollierte Öffnung. Spannende Frage. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei Ihrer Antwortsuche. Und vielleicht haben Sie einen ebenso schönen Kraftort wie ich, um dieser Frage nachzuhängen. Ich wünsche es Ihnen. Von Herzen!