In tiefster Dunkelheit suchte ich das Licht, doch nur deine Nähe zerbrach mein Schweigen. Du warst der Stern, der niemals erlischt, der mich lehrte, wieder an Liebe zu glauben.
Cover von Ungeahnte Nähe: Robin und Luis
Manchmal ist Liebe der einzige Anker, der uns in den Stürmen des Lebens hält.
Manchmal sind es nicht die lauten Schicksalsschläge, die uns am tiefsten prägen – sondern jene, die sich leise und unauslöschlich in unsere Seele graben. Martina Kurfürst nimmt uns in „Ungeahnte Nähe: Robin und Luis“ mit in eine Geschichte, die auf den ersten Blick wie ein spannungsgeladener Thriller anmutet, in Wahrheit aber so viel mehr ist: eine Reise in die dunkelsten Ecken der Vergangenheit, ein Wiedersehen mit einer alten Liebe und der Mut, sich endlich den eigenen Dämonen zu stellen. Die Autorin entführt uns in ihrem inzwischen dritten Band der „Ungeahnte Nähe“-Reihe in ein Geflecht aus Schmerz, Angst, Liebe und Hoffnung – so intensiv, dass man beim Lesen förmlich vergisst zu atmen. Wenn du jetzt neugierig geworden bist, dann komm doch wieder mit auf eine Lesereise. Auf geht’s…
Ein Anruf, der alles verändert – Es ist Nacht, als Robin ein Anruf erreicht, der wie ein Schlag in sein Herz fährt. Dieser Moment ist wie ein Riss in einer sorgsam errichteten Mauer – einer Mauer aus Schweigen, Verdrängung und der verzweifelten Hoffnung, dass die Schatten der Vergangenheit nie wieder zu ihm finden. Doch nun sind sie zurück.
Der Mann, der ihn einst über Jahre zur Prostitution gezwungen hat, ist wieder frei. Schlimmer noch: Er hat Robins Bruder in seiner Gewalt. Die Forderung ist ebenso kalt wie grausam – Geld, das Robin angeblich gestohlen haben soll. Doch Robin weiß: Dieses Geld existiert nicht.
Der verzweifelte Weg nach München – In nackter Panik und getrieben von der Angst um seinen Bruder, kratzt Robin sein gesamtes Erspartes zusammen. Jeder Euro ist ein Fünkchen Hoffnung. Doch als er in München ankommt, verwandelt sich diese Hoffnung in einen Albtraum: Plötzlich steht er selbst unter Mordverdacht. Alles, was er wollte, war seinen Bruder retten – und nun droht sein eigenes Leben in Scherben zu fallen.
Die Rückkehr zu Luis – In seiner größten Not bleibt ihm nur ein Name: Luis. Luis – der Mann, den er vor zehn Jahren verlassen musste, um ihn nicht in den Abgrund seiner damaligen Welt zu ziehen. Der Mann, dessen Lächeln ihm in den dunkelsten Nächten Kraft gab. Der Mann, der für ihn einst mehr war als nur Liebe – er war ein Stück Zuhause.
„Ich war geflohen, hatte nie zurückgeblickt und das Band zu meinem alten Leben zerschnitten. Das alles war in einer anderen Zeitrechnung passiert. In einer Zeit, an die ich nicht gern zurückdachte. Und er war der leuchtende Stern, der mich in der tiefen Dunkelheit nicht hatte zerbrechen lassen.“
Diese Zeilen lassen bereits erahnen, wie tief die emotionale Verbindung zwischen Robin und Luis ist – und wie sehr sie geprägt ist von Schmerz, Verlust und der Hoffnung auf Heilung.
Zwei Herzen zwischen Dunkelheit und Licht – Robin ist ein zutiefst verletzter Mensch, gezeichnet von Erfahrungen, die kaum in Worte zu fassen sind. Er trägt Narben auf der Seele, die nicht heilen wollen – und dennoch besitzt er eine Wärme, die in den Momenten durchscheint, in denen er sich öffnet. Luis hingegen ist der ruhige Hafen, der selbst den stärksten Sturm aushält. Er urteilt nicht, drängt nicht – er ist einfach da. Seine Loyalität, sein Mitgefühl und seine stille Stärke sind wie ein Gegengewicht zu all dem Chaos in Robins Leben.
Zwischen Spannung und Gefühl – Martina Kurfürst versteht es, emotionalen Tiefgang und nervenaufreibende Spannung wunderbar zu verweben. Sie führt uns durch eine Geschichte, die gleichermaßen packt und berührt. Ihre Sprache ist klar und intensiv, ihre Bilder lebendig und oft so eindringlich, dass man Gänsehaut bekommt.
Sie schildert das bedrückende Thema von Zwang und Missbrauch mit der nötigen Härte, ohne in Sensationslust zu verfallen – und genau das macht diese Geschichte so authentisch. Gleichzeitig webt sie eine zarte Liebesgeschichte ein, die von Hoffnung, Heilung und dem Mut erzählt, sich wieder zu öffnen. Diese Balance zwischen Dunkelheit und Licht ist das Herzstück des Romans.
Ein Thema, das nicht schweigen darf – Besonders berührt hat mich, wie Martina Kurfürst mit diesem Roman den Opfern von Gewalt und Ausbeutung eine Stimme gibt. Sie zeigt, dass hinter jedem Schicksal ein Mensch steht – mit Träumen, Ängsten und einer Sehnsucht nach einem Leben in Würde. Durch Robin und Luis wird deutlich: Liebe ist keine kitschige Romantik, sondern eine Kraft, die selbst in den dunkelsten Momenten Halt geben kann.
Starke Charaktere, die unter die Haut gehen – Robin ist nicht einfach nur eine Hauptfigur – er ist ein Mensch, den man verstehen und in den man hineinfühlen möchte. Martina Kurfürst gelingt es meisterhaft, die Narben seiner Vergangenheit spürbar zu machen, ohne ihn auf sein Trauma zu reduzieren. Er ist verletzlich und dennoch stark, gezeichnet und dennoch voller Wärme – ein Überlebender, der gelernt hat, mit den Schatten zu leben.
Luis ist der Gegenpol – fest verankert im Leben, mit einem Herz, das groß genug ist, um Robins Dunkelheit nicht zu scheuen. Er ist nicht der strahlende Retter im klassischen Sinne, sondern ein Mensch, der trotz aller Verletzungen bereit ist, noch einmal zu vertrauen. Dieses langsame Wiederannähern, diese Mischung aus vorsichtiger Hoffnung und alter Vertrautheit, macht den emotionalen Kern des Romans aus.
FAZIT: Eine Geschichte, die im Herzen bleibt – Dieser tolle Roman – der 3. Teil dieser tollen Reihe bekommt von mir eine absolute – also eine 100%ige – Leseempfehlung. „Ungeahnte Nähe: Robin und Luis“ ist kein Buch, das man einfach liest. Es ist ein Buch, das man fühlt. Jede Seite trägt eine Mischung aus Schmerz und Hoffnung, Angst und Mut, Verzweiflung und Liebe. Robin ist ein Mann, den man am liebsten in den Arm nehmen möchte. Er steht für all jene, die trotz tiefer Verletzungen nicht aufhören zu kämpfen – für ihre Familie, für ihre Würde, für ihr Herz. Luis ist der Beweis, dass wahre Liebe selbst dann Bestand hat, wenn das Leben alles daran setzt, sie zu zerstören. Martina Kurfürst gelingt es, einen in eine emotionale Achterbahnfahrt zu schicken, die man nicht mehr verlassen möchte. Die Spannung lässt einen atemlos zurück, die Liebesgeschichte schenkt Gänsehautmomente, und die Botschaft des Romans bleibt lange im Herzen. Die Autorin schenkt uns nicht nur eine Liebesgeschichte – sie schenkt uns ein Stück Menschlichkeit, das man so schnell nicht vergisst.
Ich habe mit Robin gebangt, gelitten und gehofft. Ich habe mich über jedes kleine Aufblitzen von Vertrauen gefreut, über jede vorsichtige Berührung zwischen ihm und Luis, über jedes unausgesprochene „Ich bin da“. Am Ende bleibt nicht nur der Nervenkitzel einer spannenden Handlung, sondern das warme Gefühl, dass Liebe – wenn sie echt ist – auch nach Jahren noch Brücken bauen kann. Für mich ist dieser Roman eine der mutigsten und zugleich berührendsten Liebesgeschichten, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Wer sich auf diese Reise einlässt, sollte sich auf Herzklopfen, feuchte Augen und einige Atemstillstände gefasst machen. Aber am Ende wird man belohnt – mit einer Geschichte, die einen fest umarmt, auch wenn man die letzte Seite längst gelesen hat. Ich lege diesen Roman jedem ans Herz, der Geschichten sucht, die unter die Haut gehen, im Kopf bleiben und im Herzen nachhallen. Und ich verspreche: Wer einmal mit Robin und Luis diese Reise antritt, wird sie nicht vergessen wollen. Mir bleibt jetzt nur noch dir eine schöne Lesereise zu wünschen und lasst euch auf diese Geschichte ein, fiebert mit, fühlt mit – und erkennt, dass Liebe die einzige Sprache ist, die auch in tiefster Dunkelheit verstanden wird.
Wieder lege ich ein sehr sehr tolles Buch beiseite. Es hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann gezogen. Es wird wohl noch eine Weile nachhallen. Jetzt schau ich aber mal auf meinen Reader, was dort auch noch wartet. Ihr dürft also neugierig bleiben und bis bald 
