Unfaires Glitzern: Sind alle Pailletten Kinderarbeit?

Posted by Marlene on Februar 4, 2016 · Hinterlasse einen Kommentar 

Pailletten2

Jetzt ist es bald wieder so weit. Zu Fasching werden wieder viele (Eis-)Prinzessinnen, Feen und Elfen um die Wette glitzern. Auch bei uns zu Hause. Wer in der Kita und anderswo (auch im Büro und in der Bar) besonders Glänzen will, tut das ja oft mit Pailletten. [Wer jetzt denkt: “Paiii-was?”, ich wusste auch erst nicht, dass die kleinen Plastikplättchen, die jede einzeln manchmal als Deko auf Kleidung und Accessoires gestickt werden, so heißen…] Nun hatte ich vor einiger Zeit bei Nunu, die ja auch den Greenpeace Fashion Guide 2 mitgeschrieben hat, mal gelesen, dass es eigentlich keine fair produzierten Klamotten mit Pailletten zu kaufen gibt. Den genauen Post find ich nicht mehr. Aber seither rede ich meinem Kind im Laden das Geglitzer aus und erzähle ihr, dass das arme, hungrige Kinder in stundenlanger Heimarbeit draufnähen müssen und wir deshalb lieber was anderes kaufen.

Den hier als Illustration dienenden Pulli hat Kind übrigens geschenkt bekommen. Er ist äußerst beliebt!

Gibt es wirklich keine faire Mode mit Pailletten?

Jetzt ist das schon wieder eine Weile her und ich hab mich gefragt, ob es wirklich bzw. immer noch keine faire Mode mit Pailletten gibt. Nicht, dass ich als Ökomama übertrieben die Moralkeule schwinge (wobei man Pailletten auch wegen ihres Plastikgehalts ablehnen könnte bzw. müsste! Aber es kommt ja auf die sachlich richtige Argumentation an ;-)). Ich hab recherchiert und keine genauen Zahlen gefunden.

Pailletten: Jedes glänzende Kunststoffplättchen muss in Handarbeit einzeln angenäht werden

Pailletten: Jedes glänzende Kunststoffplättchen muss in Handarbeit einzeln angenäht werden

aber die würde sich kaum eine Textilfabrik leisten

Ich habe mal einschlägige Online-Shops für ökofaire Mode durchsucht, aber da gibt es höchstens den ein oder anderen fair hergestellten Schal mit Pailletten zu kaufen. All die glitzerbunten Prinzessinnenkleider gibt es da zumindest nicht.

Bleibt noch die Möglichkeit, sich ein Tütchen Pailletten zu kaufen (online oder im einschlägigen Stoff-, Bastel- oder Kurzwarenladen vor Ort) und sich selbst ans Werk zu machen. (Das hab ich fürs liebe Kind sogar mal gemacht. Da bekommt man ein ganz anderes Gefühl der Wertschätzung für die jungen Paillettensticker in Indien, Bangladesh und anderswo!). Das Plastikargument aber bleibt.

Ab zu #EiNaB

Logo-EiNaBIch finde dieser Post passt mal wieder gut in unsere Linkparade “einfach. nachhaltig. besser. leben”, die noch bis 9. Februar 2016 bei Maria stattfindet. Ihr seid herzlich dazu eingeladen, dort ebenfalls Beiträge zu irgendwie grünen, nachhaltigen Themen einzureichen.


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