“Unerlaubt entfernt” ist nun beendet und…

“Unerlaubt entfernt” ist nun beendet und…

… ich kann sagen: “Dieses Buch war anders!” Rosemarie Eichinger hat einen Jugendthriller geschrieben,  den ich selbst wohl nicht unbedingt in diese Kategorie getan hätte. Jugend klar, aber Thriller? Nie im Leben!

Ein Thriller ist laut Duden und auch aus meiner persönlichen Erfahrung ein “Roman, der Spannung und Nervenkitzel erzeugt”, das jedoch ist es hier nur bedingt. Nicht zuletzt bedeutet thrill auch nichts anders als fesseln oder packen, aber eben auch durchbohren.

Da ich nicht zur typischen Zielgruppe (ab 14) gehöre, steht es mir nun ja eigentlich nicht zu, zu beurteilen, ob das Buch spannend ist. In meinen Augen steckt jedoch mehr in dem kurzen E-Book, als man von einem (Jugend-)Thriller  erwarten würde.

Mit ihrer Situationsbeschreibung gelingt Eichinger die Kritik an einer Generation. Ohne den erhobenen Zeigefinger schildert sie nüchtern und unbarmherzig offen, was für eine anstrengende und komplexe Phase die Jugend ist und das nicht nur für die Jugendlichen selbst.  Sie schildert dieses jedoch nicht einfach nur, sondern zeigt es anhand einer Situation:

“Dass Mayer sie bestrafen würde, war klar. Schließlich hatten sie sich unerlaubt entfernt. Und zuerst bekommen Lucy, Ben, Marie und Daniel auch gar nicht richtig mit, was da vor sich geht. Denn ihr Lehrer fährt sie nicht nach Hause, sondern in eine einsame Hütte im Wald, mitten im Nirgendwo. Erst dort realisieren die Jugendlichen, dass mit dem Mayer irgendwas nicht stimmt. Und als sie dann noch die Fotos mit den nackten Füßen entdecken, steht fest: Sie müssen so schnell wie möglich weg von hier!” (Quelle: Carlsen)

Die Inhaltsangabe selbst hatte mich neugierig gemacht, und diese Neugier wurde durchaus erfüllt. Als ich das E-Book am Dienstag begann postete ich nach einigen Seiten: “”Unerlaubt entfernt" ist nicht schlecht, aber irgendwie seltsam.”  Das möchte ich noch einmal unterstreichen, denn gerade der Anfang dieses Buches ist nicht unbedingt einfach, da es sich nur langsam entwickelt. Gleichzeitig erscheinen die Charaktere gerade zu Beginn etwas überzeichnet. Sie sind in all ihren Charakterzügen irgendwie übertrieben, doch das legt sich im Verlauf der Geschichte. Hat man die Anfangsphase  dann erst einmal hinter sich gelassen, lässt es sich gut lesen.


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