Unechte Wibele… eine Spezialität aus meiner schwäbischen Heimat ;)

Was sind den Wibele bitteschön? ...fragt sich der ein oder andere.

Wibele sind eine echte schwäbische Spezialität. Wibele ist ein süßes Kleingebäck, dass die Form einer Schuhsohle hat. Sie werden aus einem Teig aus Eiweiß, Puderzucker, Mehl und Vanille hergestellt. Sie erinnern an Russisch Brot... werden jedoch nur hellbraun gebacken. 1763 wurden sie zum ersten Mal von Jakob Christian Carl Wibel gebacken. Er war Hofkonditor beim Fürst zu Hohenlohe-Langenburg in Langenburg.

Weil die Herstellung ziemlich viel Geduld erforderte, hieß die Leckerei im 18. Jahrhundert „Geduldszeltlich". Später wurde sie nach seinem Erfinder Jakob Christian Wibel umbenannt und mit dem typischen schwäbischen „le" versehen.

Aber es gibt noch eine schöne Idee dazu... wieso sie Wibele heißen könnten.

Diese verdanken wir einer Germanistin mit sehr viel Phantasie. Diese stieß bei ihren Nachforschungen auf das mittelhochdeutsche Wort „Wip"... was schlicht Frau oder Eheweib bedeutet. Das Wort kenne ich noch aus meinen Kindertagen 🙂 Durch das anfügen des schwäbischen „-le" soll nun das p zu einen b erweicht worden sein. Womit „Wibele" dann also mit „kleines Weibchen" übersetzt werden könnte.

Mmhh ja... aber warum unechte Wibele? Gibt es denn auch echte Wibele?

Ja, das Langenburger Cafe Bauer darf als einzige Firma „echte Wibele" herstellen. Sie haben sich 1911 den Namen beim Patentamt schützen lassen. Natürlich gibt es auch andere Hersteller die Wibele produzieren. Nur halt ohne den Zusatz die „echten".

Wibele sind eine kleine süße Kleinigkeit für zwischendurch und zum Kaffee oder Tee. Man kann sie auch wunderbar hübsch verpacken und verschenken. Sie halten sich ziemlich lange wenn man sie luftdicht in einer Dose aufbewahrt.

Schwäbische Wibele für etwa 120 Stück

7 Eiweiß
350g Puderzucker
300g Mehl
1 Packung Vanillezucker
etwas Vanille

  • Das Eiweiß mit der Hälfte des Puderzuckers steif schlagen.
  • Den restlichen Puderzucker nach und nach unterrühren.
  • Das Mehl sieben und mit dem Vanillezucker und der Vanille unterheben.
  • Mit einem Spritzbeutel mit einer kleinen Lochtülle etwa zwei 1cm große Tupfen nebeneinander spritzen. So das ganze Backblech mit Backpapier belegt voll machen.
  • Die Wibele über die Nacht bei Zimmertemperatur trocknen lassen. Nicht abdecken.
  • Am nächsten Tag bei 150°C etwa 7- 10min backen. Am besten beobachten, dass sie nicht zu dunkel werden. Sie sollten hellbraun sein.
  • Die Wibele nach dem Backen vom heißen Blech ziehen. Nicht, dass sie noch weiter nach backen.

Zwar sind sie nicht so schön geworden wie die Originalen „echten". Aber sie schmecken auf jeden Fall genauso gut 😉 und sind auch nicht so teuer. Man braucht halt etwas Geduld. Den 500g echte Langenburger Wibele kosten 9,60€.

Klein aber oho! Viel Spaß und Geduld beim Nachbacken 🙂


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