Es duftet nach Sommer
Huntley Fitzpatrick
cbj, 2014
978-3570157503
16,99 €
Flipintu
Gwen will diesen Sommer ein bisschen arbeiten und ein bisschen am Strand herum liegen. Aber Cassidy Summers macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Was will der auf ihrer Insel? Hin und hergerissen, versucht sie ihm aus dem Weg zu gehen. Aber warum eigentlich? Und wann kann sie endlich die Insel verlassen und auch die Reichen hinter sich lassen?
Gwen ist eine lustige Person. Sie ist manchmal etwas dusselig und gerät in Situationen, die den Leser zum Schmunzeln bringen. Ich habe sie eigentlich sehr gemocht, vor allem am Anfang, als ich sie kennenlernte. Sie hat einige Probleme Zuhause, nimmt diese wahr und versucht zu helfen. Das finde ich toll und es rückt die Familie auch etwas mehr in den Fokus.
Cassidy hingegen ist mir am Anfang etwas suspekt, was auch daran liegt, dass ich noch nicht allzu viel von ihm erfahre. Irgendetwas ist vorgefallen und kocht zwischen Gwen und ihm. Ich war schon ein klein wenig gespannt ;)
Gwens Familie besteht aus ihrer Mutter, ihrem Vater, der nicht mehr zuhause wohnt, ihrem kleinen Bruder, der ein paar Probleme hat und ihrem Großvater. Letzterer ist wirklich lustig, da er dauernd eine andere Sprache spricht, aber in genau den richtigen Momenten für Gwen da ist.
Ich musste mich erst daran gewöhnen, dass Gwen auf einer Insel wohnt und Cassidy nicht. Immer wieder habe ich diesen Umstand vergessen und fragte mich, wo die beiden noch einmal wohnen und warum Gwen immer von einer Insel spricht. Es lag einfach an mir: mein Vorstellungsvermögen machte mir einen Strich durch die Rechnung.
Ich war soo gespannt! Huntley Fitzpatrick hat mich mit ihrem anderen Jugendbuch “Mein Sommer neben an” wirklich verzaubert. Jede Seite davon hatte ich gern gelesen, fast geliebt. Nun sollte die Autorin diesen Umstand wieder in mir wachrufen. Ich wollte ein leichtes, manchmal trauriges Sommerbuch: mit Herz, Charme und Liebe.
Der Anfang der Geschichte lässt sich auch sehr gut und leicht lesen. Huntley Fitzpatrick schreibt locker und leicht, erklärt die Insel und lässt uns Gwen kennenlernen. Immer wieder trifft sie Cass, obwohl dieser auf der Insel nichts zu suchen hat. Meint Gwen. Zwischen ihnen besteht etwas, dass sie nicht ansprechen wollen, aber Cassidy ist sich da von Anfang an nicht so sicher.
Als es zu einigen lustigen Situationen kommt, hat er ein klein bisschen mein Herz gewonnen! Aber ich muss auch dazu sagen, dass nach der Anfangsphase die Luft etwas raus ist. Dauernd treffen sich Gwen und Cass und reden nicht wirklich miteinander. Das Geheimnis plätschert vor sich hin und im Vordergrund steht plötzlich Gwens Familie und ihre Probleme.
Ihr dürft das nicht falsch verstehen, denn ich mochte auch die Familienprobleme sehr und die Verbundenheit mit Cass deswegen. Aber es kam mir alles sehr zäh und gestellt vor. Es riss mich nicht mit, denn es war eher eine Problemgeschichte, mir fehlte die richtige greifbare Liebe zwischen unseren Protagonisten. So wie sich die Geschichte verlagert hat, hätte ich damit nicht gerechnet und war nicht positiv überrascht.
Zudem habe ich immer auf den großen Knall gewartet, das Etwas, was Gwen und Cass auseinander hält. Später habe ich den ganzen Wirbel nicht wirklich verstanden und war auch dadurch enttäuscht von dem Buch. Ein leichtes Sommergefühl blieb einfach leider aus und überfordert von anderen Problemen wollte der Rest der Geschichte nicht mehr auf mich wirken.
Das Cover wirkt wie Sommer pur. Das ist gut gelungen, da gibt es nichts zu meckern. Auch den Schriftsatz mochte ich wieder mal sehr gerne.
Leider konnte dieses Buch nicht mein Herz gewinnen. Es ist eine nette Geschichte, versprüht aber nicht die Leichtigkeit und die Liebe, die mich ergreifen muss. Gwen und Cass sind ein nettes Pärchen mit ein paar Problemen, die mich aber leider nicht wirklich berührt haben. Es fehlte das gewisse Etwas, was dieses Buch einmalig macht.