Regelmäßig gehen die Mitarbeiter der salud pública („Öffentliche Gesundheit“) durch die Häuser, versprühen ein Gas, um die Moskitos auszuräuchern, und schauen in die Gärten, ob irgendwo Wasserlachen zu finden sind, in denen die Moskitos brüten können. Wer seinen Garten nicht in Ordnung hat, muss Strafe zahlen. Vor einer guten Woche gab es eine besonders große Aktion: Innerhalb von drei Tagen wurde das Gift mehrfach von einem Fahrzeug (mit Polizeiwagen vorneweg) in der Straße versprüht (siehe Foto), gleichzeitig kamen die Salud-pública-Leute zweimal in die Häuser. Auf dem gemeinsamen Weg von unserer Kirche bis zur Pfarrkirche (drei Häuserblocks) machte mich unser Pfarrer in den Tagen danach mehrfach auf Wasserlachen auf der Straße und hohe Grasbüschel aufmerksam: „Das können die doch gar nicht alles wegmachen.“ Leider hat er Recht. Spätestens gestern war die Mückenpopulation nach meiner persönlichen Einschätzung wieder auf dem Stand von vor der Gift-Aktion. Mückenspray ist seit Monaten nicht erhältlich. Ein Trost bleibt: Oft spüre ich den Stich schon während die Mücke noch auf meinem Fuß sitzt. Dann kann ich zuschlagen. Und die Mücke ist im Moment ihres Todes wahrscheinlich so glücklich wie ein Baby, das gerade an der Brust seiner Mutter saugt. Sie stirbt einen schönen Tod, und ich habe Ruhe und Frieden – für ein paar Stunden, bis die nächste kommt.