Manche Träume lassen uns nicht los. Manche Begegnungen verändern alles. Und manchmal… beginnt das Leuchten genau dort, wo die Nacht am dunkelsten ist.
Cover von Und plötzlich leuchtet die Nacht
Eine Reise durch Dunkelheit, Angst, Liebe – und das Leuchten, das aus beidem entsteht.
Viele Geheimnisse, Sehnsucht und der Hoffnung auf Heilung – Manche Geschichten schleichen sich leise in unser Herz – andere hingegen schlagen dort ein wie ein Sturm. Elina Sudden gelingt mit „Und plötzlich leuchtet die Nacht“ eine dieser Geschichten, die einen nicht nur mitreißen, sondern auch nachdenklich machen, aufwühlen, berühren – und lange im Innersten nachhallen. Ein Buch, das sich langsam entfaltet wie der erste Sonnenstrahl nach einer langen, dunklen Nacht – geheimnisvoll, tiefgründig, leidenschaftlich. Und vor allem: voller Menschlichkeit, Wärme und aufrichtiger Gefühle. Es ist ein Roman, der durch seine dichte Atmosphäre, seine emotionalen Tiefen und das Spiel zwischen Licht und Dunkelheit mehr ist als nur eine Lovestory. Es ist eine Reise – durch Trauma, Vertrauen, Zweifel, Gefahr und die vielleicht größte aller Kräfte: die Liebe. Es ist ein fesselnder Strudel aus dunklen Geheimnissen, intensiven Gefühlen und dem verzweifelten Wunsch, die eigene Wahrheit zu finden. Wenn du jetzt neugierig geworden bist, dann komm doch einfach mit auf diese Lesereise. Auf geht’s.
Ein Albtraum, der mehr als nur Angst birgt – er birgt Wahrheit – Allie Clark ist 26, Arzthelferin – bodenständig, sympathisch, stark. Und sie ist am Ende ihrer Kräfte. Denn seit sie im Besitz eines alten Medaillons ist, wird sie von einem wiederkehrenden Albtraum verfolgt: Ein Mädchen, das ertrinkt. Eine leblose Gestalt, die durch dunkles Wasser treibt, während der Himmel sein Licht verliert. Dieser eine Satz, der den Roman einleitet – „Sie ertrinkt! Nach einer Weile taucht ihr lebloser Leib auf.“ – geht einem durch Mark und Bein. Und er lässt einen nicht mehr los.
Was als vager Hauch von Mystery beginnt, entfaltet sich zu einer dichten, intensiven Geschichte, in der nichts dem Zufall überlassen scheint. Allie steht vor einem Strudel aus Fragen, Zweifeln und geheimen Ängsten, die niemand sehen darf – nicht einmal ihre beste Freundin Sarah, die mitten in den Hochzeitsvorbereitungen steckt. Und genau auf dieser Hochzeit begegnet Allie jemandem, der ihr Leben komplett auf den Kopf stellen wird: Caleb Wyler.
Zwischen Herzklopfen und Gefahr – eine Liebe, die alles verändert – Caleb Wyler – Fußballstar, berüchtigter Womanizer, scheinbar unerreichbar. Und doch ist da etwas zwischen ihm und Allie, das sich weder wegdiskutieren noch ignorieren lässt. Zunächst misstraut sie ihm, wie jede vernünftige Frau es wohl tun würde. Aber Caleb überrascht. Er ist nicht nur charmant, sondern auch ehrlich, warm, verletzlich – und absolut loyal. Man verliebt sich mit Allie in ihn. Stück für Stück. Wort für Wort. Und spürt die Intensität jeder Berührung, jedes Blickes, jeder unausgesprochenen Emotion.
Doch ihre Liebe bleibt nicht ohne Schatten. Denn ein ‚Fan-Girl‘ – besessen, gefährlich, unberechenbar – hat es auf Allie abgesehen. Und als ihre Drohungen immer extremer werden, bleibt Allie nur die Flucht zu Caleb nach London. Doch auch dort ist sie nicht sicher. Gemeinsam mit Caleb beginnt sie, das Puzzle zu lösen – nicht nur um sich zu schützen, sondern auch, um einem tief verborgenen Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen, das alles, wirklich alles verändert.
Eine Geschichte, die atmet, fließt – und unter die Haut geht – Was dieses Buch so besonders macht, ist nicht nur die Handlung, die einen bis zur letzten Seite fesselt. Es sind die Emotionen, die Elina Sudden so feinfühlig in Worte packt. Ihre Sprache ist atmosphärisch, klar und doch poetisch. Man fühlt Allies Verzweiflung, ihr Misstrauen, ihre Hoffnung, ihre Liebe. Man wird hineingesogen in ihre Träume, in ihre Angst – aber auch in ihr Staunen, wenn plötzlich etwas in ihr leuchtet, das sie längst verloren glaubte: Vertrauen.
Die Balance zwischen Romantik, Spannung, Mystery und persönlicher Entwicklung ist super. Es ist eine Geschichte über das Überwinden von Ängsten, über das Loslassen alter Wahrheiten und das Festhalten an dem, was man liebt – selbst, wenn es einem fast das Herz zerreißt. Auch die Nebenfiguren sind keine reinen Statisten, sondern lebendig, glaubwürdig und tragen auf ihre Weise zur Tiefe der Geschichte bei. Und die Antagonistin? Eine Gänsehautgarantie. Ihr Wahnsinn ist so subtil wie beängstigend – und bringt die Protagonisten an ihre Grenzen.
Was dieses Buch besonders macht, ist der fein verwobene mystische Handlungsstrang, der dem Ganzen eine beinahe magische Note verleiht. Das Medaillon ist nicht nur ein Symbol für Geheimnisse, sondern auch ein Tor in die Vergangenheit – ein Element, das geschickt mit der spannungsgeladenen Gegenwart verknüpft wird. Das Familiengeheimnis, das sich langsam offenbart, gibt der Geschichte zusätzliche Tiefe und lässt einen bis zur letzten Seite mitfiebern.
Schreibstil und Charakter – Elina Sudden schreibt mit einem Stil, der atmosphärisch, emotional und unglaublich nahbar ist. Ihre Worte sind nie überladen, sondern genau richtig dosiert – mal poetisch, mal direkt, aber immer mit einer spürbaren Ehrlichkeit. Ihre Charaktere atmen, leben, zweifeln, lieben – und reißen die Lesenden dabei komplett mit. Die Entwicklung der Figuren ist glaubwürdig und tiefgründig, die Nebencharaktere bekommen ebenso Raum wie die große Liebesgeschichte, die nie kitschig, sondern ehrlich und verletzlich wirkt. Und die „Antagonistin“? Sie ist keine bloße Karikatur, sondern ein psychologisch gut gezeichneter Gegenpol, der die dunkle Seite der Obsession greifbar macht.
FAZIT: Und ein Leuchten, das bleibt – Dieses Buch bekommt von mir eine 100%ige Leseempfehlung. „Und plötzlich leuchtet die Nacht“ ist ein Roman, der dich auf vielen Ebenen berührt. Es ist kein leichtes Buch – aber eines, das sich leicht lesen lässt. Es fordert Herz und Verstand. Es konfrontiert mit Ängsten, Verlust, Manipulation – aber auch mit der heilenden Kraft der Liebe und der Möglichkeit, das Dunkel zu durchbrechen. Elina Sudden schafft es, mit Worten eine Welt zu erschaffen, in der Magie und Realität miteinander verschmelzen. Eine Welt, in der Liebe keine Flucht ist, sondern eine Entscheidung. Und in der das Licht nicht kommt, weil jemand es bringt – sondern weil man es in sich selbst findet. Allie ist keine Heldin im klassischen Sinne. Sie fällt, sie zweifelt, sie flieht. Und gerade deshalb ist sie so menschlich. Ihre Entwicklung, ihr Mut, ihre Verletzlichkeit machen sie zu einer Figur, die man nicht nur bewundert – man fühlt mit ihr, leidet mit ihr, wächst mit ihr. Und Caleb? Er ist mehr als ein „Book-Boyfriend“. Er ist der Fels in einem Sturm, der zuhört, bleibt und kämpft. Ohne toxische Männlichkeit. Ohne Arroganz. Einfach… echt. Dieses Buch hat mich zum Nachdenken gebracht – über Ängste, über Vertrauen, über das Loslassen und das Finden. Es hat mich mitfiebern, mitweinen, mitlachen lassen. Und vor allem hat es mich daran erinnert, dass es nie zu spät ist, sich selbst zu finden – und zu lieben. Dieses Buch ist für alle, die nicht nur eine Liebesgeschichte wollen – sondern eine, die sich anfühlt wie echtes Leben. Mit allen Höhen, Abgründen, Gefahren und Lichtblicken. Es ist für alle, die sich schon mal gefragt haben, ob es Hoffnung gibt, wenn die Nacht dunkel ist. Und ob vielleicht irgendwo jemand wartet, der einem zeigt, dass sie plötzlich leuchten kann. Mir bleibt jetzt nur noch Dir eine schöne Lesezeit zu wünschen, denn das hier ist ein Roman, den man liest – und fühlt. Der bleibt.
Wieder lege ich ein sehr sehr tolles Buch beiseite. Es hat mich sehr beeindruckt und berührt. Diese Autorin schreibt so toll und ich bin gespannt, ob ich noch mal etwas lesen kann von ihr. Aber bis dahin warten noch viele tolle Bücher auf meinem Reader auf mich. Bleibt also neugierig und bis bald. 
