Und deswegen erwähne ich keinen Übersetzer:

Von Privatkino

Die Übersetzerdiskussion mag kein Ende nehmen und jeden Tag gibt es neue Meinungen, die durch das Netz springen und letztlich kommt meistens raus: Aber natürlich, der Übersetzer muss in einer Rezension gewürdigt werden, ohne ihn gebe es das Buch in anderen Sprachen nicht.
So dachte ich auch, aber dann dachte ich weiter, weil man doch niemals stehen bleiben sollte und kam zu dem Schluss: Warum eigentlich?

Wird eine Straße gebaut, wird in der Stadtchronik niedergeschrieben, wer sie in Auftrag gegeben hat, dass sie von zB. Sigi, Dieter oder Heinz gebaut wurde, steht nirgendwo und jetzt zu der Frage, die mich umtreibt: muss geistige Arbeit mehr gewürdigt werden, als körperliche? Nein – beide Arbeiten müssen gewürdigt werden, aber muss es erwähnt werden? Der Großteil von uns geht einer Arbeit nach, aber mal ehrlich, wer von euch wird gewürdigt? Wer bekommt einen Schulterklopfer und ein „brav gemacht“? Ich denke doch, die wenigstens, weil heutzutage vorausgesetzt wird, dass man berufstätig ist. Und Übersetzer, so böse es klingen mag, ist halt auch nur ein Beruf. Ein interessanter durchaus, aber keiner der letztlich nennenswerter ist, als ein anderer.

Und deswegen, nein, ich werde nicht auf den Zug aufspringen und den Übersetzer dazuschreiben, weil dann müsste ich auch die Druckerei, den Buchbinder, Grafiker etc. erwähnen, weil auch ohne sie gebe es keine Bücher.

Liebe Übersetzer, ich schätze eure Arbeit durchaus, aber ich schätze auch den Koch im Restaurant, der mir ein saftiges Steak zubereitet und mich satt macht, ohne das ich weiß, wie er heißt.