Auch Profans sind mal nachdenklich. Und wenn ich so durch mein Weblog reise, in der Zeit zurück, dann ist dies nicht das erste Mal. Und immer habe ich etwas dazu geschrieben. Versteckt meist, also zwischen Zeilen vielleicht, aber wohl! Nun aber, es ist Herbst, die Blätter fallen, man hört den Regen der da zerstörerisch jeden Gefühls den Rinnstein entlang läuft und… es wird kalt. Kälter zumindest. Ich lese gerade das Buch “Satan, kannst du mir noch ein mal verzeihen” über Dieter “Otze” Ehrlich von der DDR-Punkband Schleim-Keim, der leider ein jähes Ende gefunden hat. Er starb 2005 in einer Nervenheilanstalt in Thüringen, Tribut zollend für sein destruktives Leben. Wenn man sich da hinein versetzt, will man doch kein Rockstar mehr werden.
Wenngleich sich mein Bild, die Betrachtungsweise über Otze durch die verschiedenen Perspektiven der Protagonisten welche im Buch zu Wort kommen, doch sehr gewandelt hat. Auch die Kirche hatte diesbezüglich einen wichtigen Stellenwert in der DDR, sie hat ziemlich erfinderisch eine Menge bewegt, Ende der 70er und in den 80er Jahre, das war mir so nicht bewusst. Offene Jugendhäuser, sogenannte ‘Offene Arbeit der Evangelischen Gemeinde Erfurt’ wurden etabliert und der Kopf hingehalten, wenn Bands der unterschiedlichsten Couleur auftraten und nicht alles glimpflich ablief. Allerdings ist das Buch wohl auch umstritten, wie jedes Buch. Und die wirkliche, die eine Wahrheit… die kann niemand schreiben.
Es ist doch komisch mit dem Schreiben! Soeben war ich noch voller Tatendrang und Ideen, aber jetzt sind alle Gedanken schon wieder verschwunden und im wabernden Nebel meiner eigenen Wahrnehmung verschwunden. Das liegt sicher am vielen Lesen in letzter Zeit. Lesen ist gut, egal was und besser, als immer nur Magazine, Zeitungen oder Das Internet ©. Es sollte viel mehr gelesen werden. Aber das sagt jemand, der gerade mal wieder die Zeit findet und es deshalb recht exzessiv betreibt, wie so vieles. Ganz oder gar nicht. Straight und geradlinig. Aber das würde zu weit führen, so ist es natürlich nicht. So einfach meine ich. Schwarz/weiß eben.
Wir waren einkaufen, 50 €uro für Alkoholika und Spirituosen, nicht schlecht wenn man eigentlich nur vor hatte , einen Kasten Bier zu kaufen. Gin, Tonic, Scotch, Cola, Bier und natürlich auch eine Eisform in die man Wasser schütten kann, um sie kurze Zeit später in den Tiefkühlschrank[1] zu stellen… dann wartet man einfach auf die Änderung des Aggregatzustandes und BINGO: Gin Tonic Of Death. Wenn doch alles nur so einfach wäre, höre ich da sogleich meine Finger in die Tastatur tippen. Oxymoron. Doch das ist es wahrlich nicht. Obschon es auch nicht gerade schwer ist. Jetzt steht mir die Schwermut aber nach etwas anderem und deshalb wird nun The Velvet Underground wahlweise mit Joy Division kombiniert und gewechselt. Wie so oft eben. Also immer, wenn es angebracht ist und sich diese kleine Melancholie auf dem Schirm der Wahrnehmung breit macht. Sie bestimmt das Gefühl, aber das geht eigentlich niemals schnell. Eher kriecht sie in den Alltag hinein und stülpt sich über. Oder agiert sie von Innen? Gute Frage die ich mir noch nie gestellt habe. Prost!
“Mit dem Schnee fiel mir die Melancholie auf die Haut und wie er dann langsam geschmolzen ist, da sickerte sie einfach so in mich hinein.” (via)
Die Fußnoten des Artikels:
- Kühlfrank