Und der Energie-Oskar geht an …

Energy Awards 2013

Preisverleihung der Energy Awards 2013, Foto: Andreas Kühl

Mit keinem geringeren Anspruch als die Oskars der Energiebranche zu kreieren sind die Veranstalter der Energy Awards bei der ersten glamourösen Preisverleihung angetreten. Die innovativsten Projekte und Unternehmen der Branche sollten ausgezeichnet werden. Vielleicht muss man an der Bekanntheit und Akteptanz in der Branche noch arbeiten, aber die erste Ausgabe gestern Abend war durchaus schon ein Schritt in die Richtung.

Die Besonderheit dieser Veranstaltung war für mich, dass sowohl die traditionelle Energiebranche als auch die Erneuerbaren Energien vertreten waren. Wobei vor allem die etwas von dem Abend hatten, die sich mit Erneuerbaren Energien befassen, denn da sind nun einmal die Innovationen der Branche zu finden. Für die Anderen muss es ein lästiger Pflichttermin gewesen sein – Namen von solchen Personen nenne ich jetzt mal nicht.

Bei den meisten Gästen des Abends war die Stimmung aber sehr gut, die Politik war ja nur ein Randthema. Es ging viel mehr um Innovationen von kleinen Unternehmen und auch von Projekten, die von Einzelpersonen ausgingen. Die großen Konzerne traten hier bestenfalls als Laudatoren auf, waren sonst nur Zuschauer. Im Publikum war eine interessante Mischung Verbänden, Stadtwerken und Unternehmen vertreten. Auch wenn es nicht die üblichen Personen der Erneuerbaren-Szene waren, so war die Stimmung hinsichtlich der Energiewende recht positiv in meinen Gesprächen.

Ein Energie-Internet wird kommen

Der Stargast des Abends und Preisträger des “Energizer of the Year” war Jeremy Rufkin. Er hat in seiner Rede die Verantwortung Deutschlands für das Gelingen der Energiewende betont, denn überall auf der Welt wird er von Unternehmen, Politikern und Verbänden darauf angesprochen. Die intelligente Nutzung erneuerbarer Energien als Schwarmenergie wird genauso wachsen und die Welt überziehen wie das Internet, ist seine These.

“Billion kids on facebook? That’s one human family – make this energy revolution happen!” #EAW13 @JeremyRifkin

— Energy Awards (@energy_awards) November 14, 2013

Er hat aufgezeigt, dass jeder zu Energieproduzenten werden kann, jedes Gebäude wird zu einem kleinen Kraftwerk und mit einem weit verzweigten und intelligentem Stromnetz kommt der Strom da an, wo er benötigt wird. Warum gibt es bei uns nicht solche Visionäre? Ich glaube, dass dies der Schlüssel ist für den Erfolg der Energiewende, die revolutionären Veränderungen in den Medien und in der Energieversorgung haben doch sehr viel mehr gemeinsam

“Wir brauchen eine Art “Energy-Internet” zum weltweiten Austausch von erneuerbaren Energien” @JeremyRifkin #EAW13 pic.twitter.com/IKs7GecwN3

— Energy Awards (@energy_awards) November 14, 2013

Die Preisträger der Energy Awards 2013

Vor einigen Wochen hatte ich bereits die Finalisten für die Preisverleihung vorgestellt, die Preisträger wurden nun in geheimer Abstimmung von den Mitglieder der Akademie (da sind wieder die Oskars!) gewählt. Zur Akademie gehörten zahleiche Branchenvertreter, bekannte Persönlichkeiten und Journalisten. Nur ganz wenige im Saal wusste jedoch vorher wer die Preisträger waren, auch den Mitgliedern der Akadamie war das Ergebnis nicht bekannt. Um so spannender war dann die Verkündung der Preisträger. Mir fehlten jedoch die rührende Dankesreden wie bei beim Oskar, aber vielleicht kommt das bei der nächsten Ausgabe.

Gewerbliche Anlage des Jahres

Die gewerbliche  Anlage des Jahres ist die Fernwärmeversorgung der Stadtwerke Karlsruhe, die ihre Wärme aus der, zuvor ungenutzten, Abwärme einer Mineralölraffinierie bezieht. So sind für die Wärmeversorgung vieler Haushalte keine zusätzlichen Heizungen oder Verbrennungsprozesse notwendig.

Fortbewegungsmittel des Jahres

Warum sollen Autos fast leer durch die Gegend fahren? Das dachten sich die Gründer des Echtzeit-Mitfahrnetzwerks flinc und haben damit eine einfache Möglichkeit entwickelt um Mitfahrgelegenheiten anzubieten oder zu finden.

Energiehaus des Jahres

Von mir hier vorgestellt und auch für den Preis vorgeschlagen ist das M1 Energieplus Massivhaus, das zumindest nach dem ersten halben Jahr in der Energiebilanz positiv war. Über den weiteren Stand des Verbrauchs und der Erträge werde ich demnächst wieder berichten.

Startup des Jahres

Das erste Unternehmen, das die Umwandlung von Strom zu Gas kommerziell vorantreibt, etogas, ist Startup des Jahres und wird sicher die Power-to-Gas Technologie weiter entwickeln, um sie kommerziell nutzen zu können.

Auswahl der Sponsoren

Solch ein Event braucht natürlich auch Geldgeber, das sind aber nicht gerade die Unternehmen, die für die Energiewende bekannt sind, auch wenn keiner der großen Energieversorger dabei ist. Es wäre schön, wenn künftig auch bei den Sponsoren mehr Bezug zu Innovationen in der Energiebranche zu finden sein wird.

Mit keinem geringeren Anspruch als die Oskars der Energiebranche zu kreieren sind die Veranstalter der Energy Awards bei der ersten glamourösen Preisverleihung angetreten. Die innovativsten Projekte und Unternehmen der Branche...


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