Heute morgen hab ich mich mal wieder um meine Bremsen gekümmert. Die haben auf den letzten Touren etwas an Kraft verloren, so das mal ne kleine Wartung fällig war. Danach hab ich mich auf ne kleine Test-Runde im Eichwald aufgemacht. Und da war er plötzlich wieder da: der Spaß am Biken. Dort in unserm kleinen Eichwald, auf nem 4,8 km langen Rundkurs für Jogger, auf Waldboden, Schotter, Matsch, Wurzeln, über breite Waldwege und schmale, kurvige Trails, über kurze, knackige Steigungen, lange leicht abfallende und wieder steigende Passagen usw. usw. war er auf einmal wieder da. Und das obwohl ich in Jeans, Sweatshirt und Turnschuhen unterwegs war. Und so völlig ohne irgendwelches technisches Equipment. Nur mein Bike und ich und der Wald. Das hat so ne Laune gemacht, das ich den Kurs gleich 2mal gefahren bin. Und hätte ich noch was zu trinken dabei gehabt wäre bestimmt noch ne dritte Runde hinzu gekommen
Danach stellte sich mir natürlich die Frage: Wo war der Spaß denn die ganze letzte Zeit ??? Wo er war konnte ich mir leider nicht beantworten, aber was ihn vertrieben hat weiß ich schon: Ich habe einfach zu viel von mir verlangt, wollte zu viel, zu schnell erreichen und habe mich nicht mehr über das gefreut was ich erreicht habe. Ich wollte schnellstmöglich wieder dahin wo ich fitnessmäßig vor meinem Sturz war und habe mich mehr gequält als den Spaß zuzulassen. Dazu kam, dass ich mich viel zu oft mit anderen Bikern und Sportlern verglichen habe, die in ner ganz anderen Liga spielen als ich. Meine Tour gestern ist da ein schönes Beispiel: Anstatt das Positive daran zu sehen und mich darüber zu freuen, das ich den Fuchstanz erreicht habe, das ich über 600 Höhenmeter gefahren bin, das ich fast 40 km gefahren bin, ärgere ich mich darüber, das ich stellenweise geschoben habe, das es “nur” 641 hm waren und nicht noch viel mehr, das es nur 40 km in knapp 3 Std. geworden sind, obwohl andere doch in der Zeit viel mehr bringen usw. usw. Das bin aber gar nicht ich und so will ich auch gar nicht sein.Daher werde ich in der nächsten Zeit wieder mehr Wert auf das legen was mir beim Biken Spaß macht und nicht zu zielorientiert durch die Gegen fahren. Wiedermal ganz nach dem Motto: Weiniger ist oftmals Mehr !!!
Und für die Leser meines Blogs die, wie ich weiß, sehr Ziel orientiert sind, möchte ich noch ergänzen: Das Biken ist nicht meine Ziel, sondern mein Weg ! Und als Pädagoge darf ich nicht vergessen zu erwähnen: Ganz oft im Leben ist der Weg das Ziel !!! In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Donnerstag, an dem ihr hoffentlich genauso viel Spaß an eurem Sport haben werdet wie ich ihn heute hatte.
Euer Roland